Dass ich beim Luftdruck noch Reserven hatte, war mir schon klar. Das Problem war die Faulheit: WEnn vor Dir gerade mal zwanzig Meter Modderabfahrt liegen, dann scheint es wieder schön steinig bergauf zu gehn, und nach einem weiteren Kilometer sollte - laut Karte - wieder Asphalt mit Schlaglöchern kommen, dann ist man eben versucht, bei "dem einen" Luftdruck zu bleiben, der alle diese Gegebenheiten gleichermaßen bedient. Ansonsten müsste man ablassen auf - sagen wir mal - 1,8 bar, das dauert bei großen Reifen natürlich länger als bei kleinen. Nach den zwanzig Metern, weil die Steine gar so spitz sind, holt man dem Kompressor raus, und pumpt auf 2 bar, vielleicht 2,2, und dann beim Löcherasphalt auf 2,5, aber dann kommen die nächsten hundert Meter Lehmschlamm, dann beginnt die Sache neu. Wenn ich wirklich stecken geblieben wäre, hätte ich als erstes Luft abgelassen, aber das nächste Mal ist mir ein Reifen lieber, der das möglicherweise auch mit 2,3 bar noch schafft.

Ich behalte nicht nur den Müll in Erinnerung, und es ist schade, dass er in diesem Faden mittlerweile einen so prominenten Platz einräumt. Andererseits finde ich es falsch, ihn - wie es in den meisten Reiseberichten und -führern zu Rumänien geschieht - zu verschweigen. Jene Länder, in welchen die Situation ähnlich war, haben sich nur geändert, weil der Tourismus als Einnahmequelle akut bedroht war. Und das muss in Rumänien auch der Fall werden, damit sich dort was tut. Wenn man die Leute nur durch das Vorschwärmen der Schönheit von Land, und Freundlichkeit von Bevölkerung ins Land lockt, ist das m.E. der falsche Weg.

Noch einen kurzen technischen Nachsatz: Ich war gestern bei Erich Christ, und Gwenn hat hinten zwei stärkere Stoßdämpfer bekommen, welche die Neigung zum Aufschaukeln etwas reduzieren sollen. Es ist nicht ein höherer Schwerpunkt, der bei unserem Bremach diesbezüglich das problem verursacht, sondern der längere Hebelweg. Wenn der Aufbau oben hin- und herpendelt, dann braucht er keine große Masse zu haben, kann aber trotzdem das Fahrwerk in Unruhe versetzen. Mit den stärkeren Dämpfern fährt Gwenn jetzt wie ein Roadster um die Kurven (naja, ein Dreieinhalbtonnenroadster ...), und auch schlechte Fahrbahnen bringen ihn nciht mehr ins Schwingen. Die kleine Operation hat sich gelohnt.

Liebe Grüße,
Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!