Original geschrieben von Yankee
Die Diesel brauchen die Glühkerzen eigentlich nur zum Starten.
Jain.
Unabhängig von den el. gesteuerten Nachglühsystemen dient auch die "normale" Glühkerze der Verbesserung der Verbrennung.
Eine Glühkerze erreicht an ihrer Oberfläche Temperaturen um 800°C bis 1100°C. Der physikalische und chemische Zündverzug wird in der Umgebung der heißen Glühstiftspitze durch die beschleunigte Verdampfung der Kraftstofftröpfchen und durch die bei höheren Temperaturen schneller ablaufenden chemischen Vorreaktionen verringert und führt zur Zündung des Gemischs. Die Glühkerze wirkt als indirekte, lokale Anzündhilfe. Die Energie zur Zündung des restlichen Kraftstoffhaupteils muss anschließend aus einer selbstständig laufenden Verbrennung kommen. Die Emmissionswerte werden dadurch verringert.

Glühkerze in unmittelbarer Nachbarschaft zur Einspritzdüse
[Linked Image von rainer4x4.de]
Die Glühkerze liegt im direkten Einspritzstrahl und wird so auf Temperatur gehalten.

Eine neue Entwicklung stellt die Keramik-Glühstiftkerze dar. Mit diesen Hochtemperatur-Glühstiftkerzen starten Dieselmotoren schneller, sie sind leiser und verursachen weniger Schadstoffe bei kaltem Motor. Die Heizelemente aus Keramik entwickeln eine Temperatur von ca. 1300°C und liegen damit um ca. 30% höher in der Temperatur als herkömmliche Glühstiftkerzen. Bei normalen Temperaturen ist ein sofortiger Motorstart; bei sehr niedrigen Temperaturen bis –28°C ist ein Schnellstart innerhalb von zwei Sekunden möglich. Ebenso ist mit den neuen Kerzen ein langes Nachglühen mit bis zu 1300°C bei laufendem Motor möglich, was positive Auswirkungen auf das Kaltleerlauf-Geräusch hat. Durch ein Zwischenglühen wird die Regeneration des Dieselpartikelfilters unterstützt.

Quellen: Motorlexikon, NGK Information, Wikipedia, Bosch Handbuch für Dieseleinspritzanlagen.


Gruß Rainer
https://www.ecosia.org/ Die Suchmaschine die Bäume pflanzt.