Auch dies ist (war einst) ein Michelin-Reifen, un relict francais, Baujahr etwa 1914. Ein Hochdruckreifen, die Dinger wurden mit etwa 4-7 bar gefahren, waren mit Segeltuchlamellen gefüllt, hatten eine Hanfschnurkarkasse und eine erschreckend dünne Gummi-Ummantelung. Die Reiferln wurden meist als Zwillingsbereifung, aber schon auf Metallfelgen gefahren, damit man wenigsten etwas weiterkam. Profil? C'est quoi? Profilé.
Gefunden in Südalgerien, in der Nähe der Piste Amguid-Djanet.
Ab 1923 wurde ein regelmäßiger "Bus"-verkehr mit sechsrädrigen Renaults (Zwillingsachse hinten) durch das Tanezrouft von Colomb-Béchar nach Gao und Niamey durchgeführt. 1935 gab es dann in der Verlängerung die längste "Bus"-Linie der Welt, über 5000 km von Algier bis N'djamena am Lac Chad. Am "Bidon V" stand eine Zapfsäule für Benzin, in the middle of nowhere, die von Adrar her gepflegt wurde, neben dem Leuchtfeuerturm für die Nachtflieger der Postkuriere.
Da wäre ich gern dabeigewesen. Man hätte dort vielleicht Saint Ex persönlich kennenlernen können.
"Ich denke, dass einige Menschen außerhalb des Platzes geboren werden, der ihnen zukommt ... Es mag sein, dass ein tief verwurzelter Atavismus den Wanderer zurück nach Ländern drängt, welche seine Vorfahren im Beginn der Geschichte verlassen haben." Somerset Maugham
Salut Patrolier! Ich sehe mit Freude, daß Du für meine kürzlich angesprochene Ahnung einen illustren Zeugen gefunden hast. Wir waren (und sind!) also doch zahlreicher, als wir manchmal denken! Gruß Roger San [color:"black"] [/color]
Aktuelle Temperatur bei mir am Fensterbankerl (07:26): [color:"red"]7°C[/color]
Aktuelles Wetter am Golf (das ist KEIN Auto!) von Gabes:
Badetemperatur [color:"red"]26°C!! [/color] im Meer!
WETTER Höchsttemperatur 28 °C Tiefsttemperatur 20 °C WIND Geschwindigkeit 17 km/h Windrichtung O SONNE Sonnenscheindauer 8 h 30 min Sonnenaufgang 06:15 Sonnenuntergang 18:13 NIEDERSCHLAG Menge <= 0,5 l/qm Risiko 4 % Luftfeuchtigkeit 56 %
Als nix wie wech zur Sonnenfinsternus! <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/augen21.gif" alt="" /> Zu sehen auch für die Daheimgebliebenen.
An alle, die auch nach Tunesien oder weiter fahren und noch ein Eckchen Platz in den wohlgefüllten und reichlich ausgestatteten Wüstenschleudern haben:
Falls im Schrank abgelegte, aber intakte und saubere Kinderkleidung für Kids von 0-16 Jahren vor sich hin liegt, packt einen Seesack voll ein und fahrt mal über Sfax nach Süden.
In Mahrès, 30 km südlich von Sfax gibt's ein [color:"red"]SOS-Kinderdorf[/color]. Da wird jede Menge der Kleidung benötigt, man ist dort nicht so reichlich ausgestattet. Auch gutes Spielzeug wird liebend gern gesehen. Dort kann man sich Freunde mit glänzenden Augen machen.
Mahrès liegt bei N34°31'37" E10°30'16". Das SOS-Kinderdorf Mahrès liegt gleich am Eingang des Ortes und direkt am Meer.
Temperaturschock von Borma mit mir angenehmen 45°C zu eiskalten 0°C hier am Fensterbankerl. Kulturschock von der mir angenehm menschlichen afrikanischen Mentalität zur egozentrischen europäischen.
Die partielle Sonnenfinsternis am 3.10. war bei wolkenlosem Himmel perfekt zu beobachten. Bei Maximalabdeckung rollte ein konzentrischer "Ring of Fire" über den Himmel. Im Dünenambiente südlich von Douz schwiegen plötzlich die sonst immer zwitschernden Wüstenlerchen im Halbdunkel des Himmels. Ein Perlschnureffekt, erzeugt durch die Mondberge, blitzte sekundenlang bei Berührung des Mondes an den Sonnenrand auf, als er gerade wieder aus der Sonnenscheibe auswanderte. Mal sehen, ob die Fotos geworden sind.
Der Sand war diesmal sehr weich, oft kaum noch fahrbar, die Richtung der Sandstürme in den hohen Dünen hat in diesem Jahr anscheinend von der Hauptwindrichtung aus Ost auf die Richtung aus Süd-Südost gewechselt. Die Nord-Nordwestseiten der Dünenberge waren wie aus Puder. Das ändert sich derzeit erst weit im Süden. Aber da wollte ich ja sowieso hin.
Ein tödlicher Unfall eines Schweizers in den südlichen Dünen überschattete die Ausfahrt. Ein abends nicht eingelegter Gang und die nicht angezogene Handbremse waren die Ursache. Morgens fing das Auto im Wind an, bergab zu rollen, er sprang aus dem Dachzelt und wurde vom Fahrzeug überrollt. Er starb nach zweieinhalb Stunden an den inneren Verletzungen. Ich kam "zufällig" (gibt's das überhaupt?) vorbei und konnte der damit führer- und orientierungslosen Gruppe helfen. Die tunesischen Militärbehörden haben sich sehr korrekt und hilfsbereit verhalten.
Trotzdem das Schiff mit allerlei Volks voll geladen war, habe ich doch kaum jemanden auf meinen Wegen getroffen. Eine positive Ausnahme: Unser Forist @Ölfinger. Danke Dir für das gute Gespräch.
Meine Kleidersammlung habe ich im SOS-Kinderdorf von Mahrès (N34°31'37" E10°30'16") abgeliefert, ich kann dies nur jedem zur Nachahmung empfehlen. Dort sind keine verwöhnten Fratzen, sondern richtig gut erzogene Kinder ohne Eltern. Man tut dort wirklich etwas für die elternlosen Kinder, sie gehen auch in die Schule. Ich hab es zwar schon beschrieben, aber hier nochmal: von Sfax kommend am Ortseingang von Mahrès gleich links. Da wo die Schienen der Eisenbahn gekreuzt werden, sofort links zurück auf dem Sandweg parallel zum Gleis. Dann noch 100 m. Ein Wächter sitzt am Eingang der gepflegten Anlage, tags und nachts kann man da etwas abgeben. Mir ist dieser direkte Weg lieber als eine anonyme Spende.
Irgendwie fällt es mir immer schwerer, mich hier in diesem Lande wieder einzufädeln. Hier stimmt etwas nicht mehr.