sehe ich alles genauso. Über positiv-verstärken zu lehren hat den Vorteil, daß das gewünschte Ziel auch unter erhaltenem Vertrauen erreicht wurde.

Was ich hilfreich fand, und dazu brauchte ich auch eine Hundeschule - trotz "mit Hunden groß geworden":

- wenn er klein ist, bist Du sein Beschützer. Also ruhig mal sich dazischenstellen, wenn er bedrängt wird (und weil dadrüber jeder eine andere Bemaßung hat, macht eine Spielgruppe mit gleichaltrigen Hunden und fachlicher Unterstützung unbedingt Sinn. Sozialkontakte sind wichtig, finde ich). Ansonsten kommt das beim Tier so rüber wie - stell´ Dir mal vor, Du wärst ein 10Jahre altes Kind und gehst mit Deinen Eltern spazieren; da kommt ein anderer Erwachsener, "macht Dich an" und will Dir Dein Eis wegnehmen; und Deine Eltern stehen daneben und sehen zu und Du darfst das alleine lösen). Ich weiß nicht sicher, ob im Wolfsrudel genauso gehandelt wird uns ob der Hund es nicht normal findet, auch als Welpe allein Streß zu bewältigen. Andererseits sehe ich in einer Junghund-turngruppe eine Hündin, die permanent von Rüden bedrängt wird und die sich dann bei der Halterin unter dem Stuhl zu verkriechen versucht. Was nicht gelingen kann. Denke, einfach nur mal einem "zu energischem Schnüffler" sich in den Weg stellen schadete dem eigenen Hund da jedenfalls nicht. So in diesem Beispiel hat der richtig Streß und kann dem nicht entweichen. Am Ende wird er aus Selbstschutz gallig oder nervt die Halterin mit Vermeidestrategien.

- ganz hübsches Beispiel dafür, daß man mit Menschendenken gern mal was falsch macht ist das: kommt immer mal vor, daß die Hund so ein hüstelndes Bellen tun; die gucken dann auf irgendwas, stehen ganz "steif" und dann kommt immer so ein "Wuff ... wuff". Dann ist da etwas, daß dem Tier Angst macht. Dein Job ist dann, den eigenen Hund zu ignorieren und schnurstracks genau dorthin zu gehen, wohin er guckte. Meist findet man dann irgendetwas (in einem Fall eine alte Feuerstelle, mal eine Tonfigur), und das muß man dann möglichst lässig untersuchen. Und dann geht man wieder weg, immer noch den eigenen Hund "mißachtend". Der hat dabei gelernt, daß DICH "das da" völlig kalt läßt. Meist wird er sich dann anschleichen und es mal selbst untersuchen. Völlig FALSCH, aber menschlich wäre, zum "Wuff .. wuff"-machenden Hund zu gehen, in die Knie, und ihn streichelnd-tätschelnd zu beruhigen. Das zeigt dem nämlich, daß auch DU davor Angst hast.
Wichtig ist, daß Hunde sich untereinander nicht trösten oder gut zureden. Jedenfalls nicht so, wie wir Menschen es tun. Wenn DU als Rudelfährer souverän mit einer Situation umgehen kannst, ist das ein Signal für den Hund daß alles ok und im Griff ist.

- Für Hunde sind helle, hohe Stimmen sympathisch und tiefe, grollende bedrohend. Es gibt den Fichtelmaier (oder so ähnlich heißt der. Ein Buch von dem ist gut, auch wenn der Mensch in echt/Video anders agiert, als es das Buch glauben machte) und der hat das System, daß Du, wenn der Hund beispielsweise in die richtige Richtung geht (also zu Dir) ihn mit heller Stimme lobhudelst, sobald er sich dabei aber abwendet (weil auf dem Weg irgendwas anderes interessantes liegt) dann bekommt er ein Wort in dunklem Tonfall "geschickt". Das muß gar nicht mal geschrien sein, das wäre sogar kontraproduktiv. So entwickelt sich eine "Kommunikation" mit dem Tier, wo der Hund schnell mitbekommt ob er was richtig oder falsch macht. So wie "Heiß"/"Kalt" beim Topfschlagen.

- Mach Dich für den Hund interessant. Es fällt ihm leichter, zu Dir zu kommen, wenn Du richtig "Mätzchen"/Hampelmann machst und dann noch mit heller Stimme rufst. Ist der Hund größer/erwachsen, dann geht das auch "normal".

- Dimensionen im Verständnis hat mir das Buch von Torig Rugaas (oder so ähnlich buchstabiert" gebracht. Das heißt "Die Beschwichtigungssignale der Hunde" (oder so. Ist ein blaues Buch). Dabei geht es um kleine bis größere Mimik/Gesten/Körperbewegungen die Hunde untereinander anwenden, um sich Friedlichkeit zu signalisieren. Interessanterweise akzeptiert ein Hund, wenn man sich dieser Gesten als Mensch bedient. Das versteht er. Ohne dieses Wissen wird der Hund zwangsläufig mißverstanden (kenne ich von einem "klassischen Hundeplatz"), und damit kommt er irgendwie klar (muß er ja), aber es geht halt sooo viel besser. Dabei ist das alles so simpel (zwei bis drei Signale kann man sich ja mal merken und ggf. anwenden), daß es ein echter Jammer wäre sich damit nicht anzufreunden.




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