Ich klinke mich nochmal kurz ein, weil ich finde, dass in meinem Beitrag die Entwöhnungsfristen unangemessen pessimistisch klingen. Im Allgemeinen hat man bereits nach dem dritten Tag das Schlimmste hinter sich und der Körper ist giftfrei. Vielfach wird angenommen, dass man nach etwa 14 Tagen stabil ist und nur noch sporadische Suchtanflüge spürt. Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Nach wenigen Monaten denkt man dann überhaupt nicht mehr an Zigaretten.
Falls jemand Ansporn braucht: Ich habe dreißig Jahre lang konstant geraucht, Filterlose. Im Erwachsenenalter mindestens zwei Packungen am Tag. Und noch während des Ausstiegs habe ich täglich mein Geld mit Werbung für einen sehr großen Tabakkonzern verdient.
Im übrigen halte ich die Auffassung des berühmten Allen Carr für goldrichtig, das man bereits ab dem Löschen der letzten Zigarette "amtlicher" Nichtraucher ist. Denn der Drang zur Zigarette ist eine Illusion. Eine Illusion, die durch eiserne Willenskraft und wütenden Trotz eher genährt als aufgelöst wird.
Ich bin nach wie vor gern unter Rauchern – ich lass mich nur nicht gerne vollqualmen. Ich finde es aber unmöglich, dass man Raucher z. B. an Flughäfen wie Aussätzige in trostlosen Verschlägen wegsperrt. Ich würde immer noch ab und zu gerne eine rauchen, aber der Preis ist mir entschieden zu hoch. Der Lohn des Rauchverzichts – weiße Tapeten, saubere Taschen, bessere Fitness, geringere Nervosität, VIEL besserer Schlaf, gesunder Teint, mehr Kohle, zurückgekehrtes Geruchs- und Geschmacksempfinden – ist hingegen immens.
Für Aussteiger gibt es in diesem Buch (PDF in mäßiger deutscher Bearbeitung) wertvolle Tricks zur Krisenabwehr:
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