Beschichtung stückverzinkter Teile
Allein diesem Unterthema könnte man ein ganzes Buch widmen. Tun wir aber nicht. Nur soviel: Ihre stückverzinkte Ware beschichten wir gern; aber grundsätzlich ohne Gewähr für den positiven Erfolg. Warum? Weil die negativen Einflußmöglichkeiten so mannigfaltig und von uns in den meisten Fällen weder beeinflußbar noch nachweisbar sind, so das wir nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, vor der Beschichtung eine Aussage über ihre Qualität machen zu können. Die Fehlerbilder bei der Beschichtung verzinkter Waren sind nahezu immer die Gleichen:
1) Es kommt zu partiellen oder großflächigen Ausgasungen, die sich durch mehr oder weniger sichtbare Krater und Blasen zeigen.
2) Die Haftung der Beschichtung ist mangelhaft.
Diese Erscheinungen können gemeinsam oder auch allein auftreten.
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So kann stückverzinkte Ware nach der Bearbeitung aussehen. Zugegeben, dies ist ein schlimmer Fall.
Die Gründe hierfür können u.a. liegen in dem Vorhandensein von Weißrost, im Austreten von Wasserstoff, CO2 und oder SO2 aus der Verzinkung, in einer zu dicken Zinkschicht (> 80mµ), in der Zusammensetzung des Stahls (zu hoher Si-Anteil), in zu langen Verweilzeiten im Zinkbad, in der Badführung usw. usw.
Folgende Möglichkeiten zur Reduzierung der Ausschußraten beim Beschichter sind bekannt (wohlgemerkt nur zur Reduzierung):
1. Anstrahlen der Zinkoberflächen (Sweepen) mit nichtmetallischen Strahlmitteln, ggfls. auch schleifen. (Gutes Verfahren zur Entfernung von Weißrost und zur Öffnung von Poren. Gefährlich bei ungenügender Haftung des Zinks auf dem Stahl. Sehr teuer) Wir sweepen des hohen Preises wegen nur nach ausdrücklichem Auftrag.
2. Ausgasen, Erwärmen der Teile vor der Beschichtung um vorhandene Gase auszutreiben und Porenaufzubrechen. (Standardverfahren mit mittlerer Breitenwirkung) Wir wenden dieses Verfahren grundsätzlich und ohne Mehrpreis an.
3. Heißbeschichtung. (siehe unter 2. mit dem Unterschied, daß die stückverzinkte Ware auch in heißem Zustand beschichtet wird, die Ergebnisse sind häufig zufriedenstellend) Teuer, weil die Werkstücke individuell vorgeheizt werden müssen. Nur manuell, nicht in der Serie möglich.
4. Einsatz spezieller Lacke, die durch Beigabe bestimmter Additive verzögert vernetzen. (Führt dazu,daß Gase vor Eintritt der Vernetzung austreiben können) Wegen der Vielzahl der Farbwünsche aus der Kundschaft nicht wirtschaftlich. Außerdem lassen nach unserer Einschätzung die mechanischen und chemischen Eigenschaften dieser modifizierten Lacke zu wünschen übrig.
Die besten Aussichten für ein zufriedenstellendes Lackierergebnis bestehen nach unseren Erfahrungen in einer Kombination zweier der vorgenannten Maßnahmen: Sweepen mit nachfolgender Heißbeschichtung.
quelle:
http://www.thiemt.net/0_Pulver_HTM/...beschichtungen_Pulverbeschichtungen.html