Auslogg und wieder einlogg, diesmal als ich :o)
Ja, ich könnt dem Gras auch stundenlang beim Wachsen zugucken.
OK, ich gebs zu... ich hab mich saublöd ausgedrückt. Das klang jetzt echt so, als wolten wir 15 Ha Wiesen gewinnbringend bewirtschaften. Das stimmt nicht, wir wollen nach wie vor nur unseren Selbstbewirtschafterhof, unabhängig von Öl und Russlandgas/Strom.
Und drumrum wollen wir in erster Linie viel Platz in Form von Natur, Ertrag wird die Freude daran sein.
Klingt vielleicht erstmal bescheuert, aber wir kaufen den größten Teil des Landes um es der Natur zu schenken.
In der Regel besteht dieses Land hier in der Region aus Wiesen, die 2 - 3x im Jahr geschnitten und mindestens genau so oft gedüngt werden. Um die benötigten Erträge für beispielsweise nen Milchbetrieb zu erwirtschaften ist das auch kaum anders möglich. In der Form wie Landwirtschaft heute betrieben werden muss, um noch was zu verdienen, geht das gar nicht anders.
Das Resultat ist aber eine Landschaft, die auf Postkarten nett anzugucken ist, im Prinzip aber aus 70% ökologisch totgewirtschaftetem Land besteht. Im Frühjahr, bis zum Erstschnitt, hats da noch ein paar blühende Kräuter drin, davon profitieren auch noch die übriggebliebenen Insekten, aber den Rest vom Jahr ist das quasi totes Land, das Kühe, überwiegend in Ställen, mit Winterheu versorgt.
Unsres Erachtens läuft da was ganz prinzipielles falsch. Der Landwirt hat leider fast keine Chance was anders zu machen, wenn er seinen Betrieb nicht innerhalb eines Jahres verlieren will. Den Rest machen die Auflagen von Behörden. Schwimmst Du nicht mit machen die Dir ratzfatz den Hof dicht. Gründe finden sich dafür im Paragraphendschungel schnell. Gerade hier in der Nachbarschaft erlebt. Da will einer seine Kühe natürlich beweiden und auch sonst ein bisschen was anders machen. Passt den anderen nicht... da wird dann flugs mal ein Seuchentest auferlegt und als Ergebnis die Schlachtung seiner Tiere verordnet. Nach rechtlich erzwungener Einsicht in das Testergebnis, das man ihm vorzuenthalten versuchte, zeigte sich oh Wunder... dass die Tiere alle gesund waren. Kein Befund. Uns ist bewusst wie der Hase läuft, aber noch lange kein Grund dieses Spiel mitzuspielen.
Wir werden auch Heu brauchen, aber Tiere wirds bei uns nur zum Spass in begrenztem Mass geben, ein paar Ziegen für unsre Milch und unsren Käse und ein paar Hühner wegen der Eier. Der Rest steht rum, kaut und kostet Geld, wie das so mit Haustieren ist.
Wir habens hier also mit vollkommen unterschiedlichen Ansätzen zu tun. Auf die Art, wie wir wirtschaften kann man keine 6 Milliarden Menschen versorgen (auf die andere übrigens auch nicht), das ist wirklich ein persönliches Anliegen von uns, das vielleicht unwirtschaftlich ist, aber unsere Form von Lebensqualität. Wir wollen mit der Natur leben, dafür muss man der Natur aber auch was zurückgeben. Kostet Geld, wissen wir...
Natürlich werden wir damit mächtig auf Widerstand stoßen. Betonköpfe hats in Südbayern mehr als sonstwo auf diesem Planeten :o)
Dazu sind wir aber notfalls auch bereit.