Moin!

Also, wir sind bisher 6 mal mit Auto, Rucksack und Kanu in Nordskandinavien gewesen, das erste mal im kleinen Bus (L300), ab dann immer mit'm Landy und Dachzelt, teilweise in Begleitung eines L200 mit gutem Kuppelzelt - sowohl im Sommer als auch im Herbst bei Nachts -17 Grad.

Für uns stellt das Hartschalen-Dachzelt das Optimum dar. Hier die Gründe:

- Auf- und Abbau geht super-schnell: hochkurbeln, fertig. Schlafsäcke etc. können einfach drin bleiben. Morgens einfach runterkurbeln, losfahren. Kein Rumgeräume. Wir waren beim Nachtlager bauen ungefähr 10x schneller als die Freunde mit dem Kuppelzelt und ungefähr dreimal so schnell wie damals im Bus.

- Wetterresistent: Durch die Vorspannung des Stoffes, die man selber beim hochkurbeln steuern kann, flattert da nix! Auch wenns wirklich windig ist. Abspannung ist keine nötig! Die Hauptwetterseite, sprich das Dach, ist Gfk, und damit absolut wetterresistent. Wenn der Stoff gut imprägniert ist, drückts auch bei "horizontal-Regen" nichst rein.

- Rückbaubarkeit: mein Landy ist auch mein Alltagsauto: Dachzelt runter, Innenausbau raus und alles ist wieder so wie vorher.

- schon angesprochen: "footprint": Steiniger Untergrund, Asphaltparkplatz, wenig Platz,... Alles kein Thema. Unsere Freunde mit dem Kuppelzelt haben manches mal geflucht.

Zum Thema Wintertauglichkeit: Wir haben wie schon geschrieben auch bei deutlichen Minusgraden und bei Schnee im Dachzelt übernachtet, dabei gilt es zu mindest ohne Thermohaube (die wir nicht haben) zu beachten, dass die Außentemperatur auch die Innentemperatur ist. Das macht es morgens schon sehr schwer aus dem Schlafsack zu krabbeln. Hier haben heizbare Varianten (Bus, Aufstelldach mit Standheizung etc.) mit Sicherheit deutliche Vorteile. Ein richtig guter Schlafsack ist dann natürlich Pflicht.
Das es irgendwann überall feucht wird, war Dir schon aufgefallen. Allerdings kondensiert gerade bei kaltem Wetter viel Luftfeuchtigkeit schon direkt im Zelt, so dass vor allem die Matratze und die darunter liegende Isolierung häufiger getrocknet / gelüftet werden muss. Bei sonnigem Wetter kein Thema, wenns garstig ist, nehmen wir uns halt von Zeit zu Zeit eine Hütte und trocknen da alles mal richtig.

Was noch zu erwähnen ist: mein Dachzelt habe ich 2000 bei Beduin (Eigenvertrieb) gekauft. Es war allerdings erst nach doch verhältnismäßig aufwendigen Nacharbeiten wirklich Einsatzfähig: Die Verbindung Stoff zu Hartschale musste ich komplett erneuern. Da war vorher einfach ins Gfk genietet worden, was entsprechend nicht gehalten hat. Eine der Verbindungen zwischen Schnecke und Scherengestänge war nach dem ersten Einsatz gebrochen und musste geschweißt werden. Nachdem das erledigt war, möchte ich es aber nicht mehr missen. Gut möglich, dass solche Nacharbeiten bei namhaften Herstellern nicht nötig sind, dazu habe ich aber keine Erfahrungen.

Zum Thema Vorzelt: ich halte 2 Tarpstangen und eine ausreichend dimensionierte Plane für praktischer und flexibler. Beim Landy zum Bsp. ans Heck gespannt und zur Wetterseite hin bis zum Boden reichend, lässt es sich darunter super an der Hecktür kochen und "leben"...

Insgesamt würde ich Dir - sofern 4x4 Bus oder Aufstelldach keine Option sind - zu einem Hartschalendachzelt raten, da es m.E. deutliche Komfort- und Wetterfestigkeits- und Platzvorteile gegenüber normalen Bodenzelten oder den Klappdachzelten hat.

LG, Stephan