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Bereits in Materialschlachten des ersten Weltkriegs hatten sich die Truppenärzte mit dem neuen Phenomen des "Zitterers" auseinandersetzen. Das erlebte Grauen in Verbindung mit eigenen Todesängsten führte zu einer enormen Zunahme von psycho-motorischen Defekten der allerstärksten Ausprägung. Viele Soldaten wurden entweder als Kriegsverweigerer erschossen oder landeten für immer in der Psychiatrie, die man damals nur als Irrenanstalt zutreffend bezeichnen konnte.

mfG
Rainer

Du meinst so wie der in Fort Hood ?

Ich sitze seit Jahren immer wieder "gezwungen" bei denen am Tisch (wird hier so gewollt), wirklich Ahnung haben die erst seit sie vor Ort sind und sich den Schlamassel (bedingt) selber ansehen.

Es gibt Themen die kann man nur auf Augenhöhe bereden... erkläre einem Blinden wie die Abendsonne aussieht, oder mir wie eine Kreuzschaltung funktioniert

Im Moment bewegt sich viel, sehr viel.

Ich hab vor 10 Jahren schon bei der DB den Verbesserungsvorschlag eingereicht, in jeder Region alle zwei Wochen auf einem nicht mehr gebrauchten Gütergleis einen Suizidtag auszurufen, Werbung zu machen, Eintritt zu kassieren und dann eine ferngesteuerte Lok den Tag und die Nacht hin- und herfahren zu lassen.

Am nächsten Tag mit dem Kärcher die Sauerei wegspritzen und Gut!




Wurde leider abgelehnt....


Es haben mir aber schon viele Lokführer erzählt, das es einen erheblichen Unterschied macht, ob ihnen das Fleisch, das da im Gleis steht in die Augen schaut oder zumindest mit dem Rücken zu ihnen steht.

Und , ja, es rappelt zum Teil schon ganz schön, wenn da ein Fahrzeug mit vielleicht 120 km/h auf durchschnittlich 80 kg Fleisch treffen und das auf die näxten 700 Meter verteilen...
Schon ein kleiner Vogel scheppert ganz gut. Aber es kommt halt auf die Position an, ob liegend, stehend, im oder neben dem Gleis...

Da braucht man zum Teil auch schon Gummistiefel.

Es ist ja aber nicht nur der Lokführer betroffen. Im Schnitt bleibt so ein Gleis und ggf. auch die Nachbargeleise für 3 Stunden gesperrt, bis der Staatsanwalt fertig ist und die Brocken alle eingesammelt sind. Da sind u.U. viele tausende Reisende betroffen, deren Züge zum Teil massiv verspätet werden.
Ich habs auch gar nicht gern, wenn mir so ein Arsch die Schicht versaut!

Stimmt nicht ganz, ich konnte mir mal bei einer Werksbesichtigung ein paar Gussklötze ansehen, die wegen der o.g."Verunreinigung" unbrauchbar wurden,... ist nur etwas schwerer, da hinzugelangen,....

weswegen der Zug auch den Reiz ausmacht. Überall leicht erreichbar und wenn man sich nicht ganz ungeschickt anstellt eine 100% Lösung.

Ich durfte vor etlichen Jahren auch mal bei so einer Gulasch Sammelaktion mitmachen, ist echt eklig, auch wenn man aus dem Berufsbild kommt.

Letztlich sucht der Suizidant nach einer 100% Lösung, denn viele andere Versuche klappen einfach nicht. Erst letztes Jahr hat es ein Nachbar mit ner 9mm Dienstwaffe mit einem Kopfschuss versucht, der sieht jetzt, nach vielen OP´s aus wie die Maske .
Bei einem Freund hat es mit dem Schlauch am Auspuff funktioniert. Doch ist es letzendlich egal, denn es gibt immer Menschen, die sich mit dem Resultat befassen müssen und dann mehr oder weniger gut in der Lage sind, mit dem Erlebten umzugehen.

Ich schliesse mich vielen Vorrednern an und verurteile den Medienrummel und die Konzentration auf den "Täter", der auch mir als Fussballlaien völlig unbekannt war.
Sein familiäres Schicksal ist schlimm und nachvollziehbar, aber auch hier bestimmt wieder der Druck, den unsere Gesellschaft und deren Normen auf Einzelne ausübt, das Geschehen. Hier muss was passieren !!

Der Sarg wird im Stadion aufgebahrt. 45000 Zuschauer werden auf den Fußballtribünen erwartet. Vor der Arena werden Videoleinwände aufgebaut.
Die ARD überträgt die Trauerfeier mit dem toten Torwart im Mittelkreis live.
Für einen Sportler, der vielen Menschen völlig unbekannt war, fast ein Staatsbegräbnis.

Die Maßstäbe in unserer Gesellschaft stimmen nicht mehr!

In Bochum-Wattenscheid ist jetzt der Unternehmer Steilmann gestorben, der nach dem Krieg mit geliehenen 40.000.- Mark das größte Textilunternehmen Europas aufgebaut hat und vielen Familien im von der Umstrukturierung schwer gezeichneten Ruhrgebiet zu Lohn und Brot verholfen hat. Selbst zu Zeiten, als auch sein Unternehmensimperium von den negativen Auswirkungen der Globalisierung schwer getroffen wurde, hat er sich immer auch dem Allgemeinwohl verpflichtet gezeigt. Er war zudem ein treuer Sport-Mäzän, der sich seine Leidenschaft viel hat kosten lassen und für den Fußball und die Leichtathletik viel getan hat.
Die Beerdigung dieses Menschen, der mit 80 Jahren nach einem verdienstvollen, mit Arbeit erfüllten Leben gestorben ist, wird vermutlich auch eine große werden. Aber sie wird im Rahmen bleiben...

Und noch ein Vergleich. Vor ein paar Monaten hat sich der Milliardär Merkle, Inhaber eines breitgefächerten Firmenimperiums mit Tausenden von Beschäftigten (u.a. Ratiopharm, Heidelbergzement, Kässbohrer) wie der Torwart Enke von einem Zug überfahren lassen.
Doch im Unterschied zum Fall Enke hat hier kein Medien-Hype stattgefunden. Dem Verstorbenen und den Familienangehörigen wurde die gewisse Diskretion zuteil, die man bei Todesfällen gemeinhin auch Pietät nennt.

mfG
Rainer

Dachte ich seh nicht recht wie abends eine Live Schaltung zur Trauerfeier eines Selbstmörders kam, war glaub ich sogar in der ersten Reihe der GEZ Eintreiber.

Sorry ob der nun Fussballfuzzi oder Fliessbandarbeiter war, wenn einer nicht in der Lage ist seine persönlichen Probleme zu lösen, jegliche ärztliche Hilfe verweigert, etliche bis dahin glückliche Menschen mit seinem feigen Freitod penetriert und mit runterzieht, dann find ich das alles andere als erwähnenswert.

Ich sag jetzt doch noch mal was zum Thema.

Wenn man das liest

Quelle


kann man nur zu dem Schluß kommen, dass das eine der Folgen, der seit einigen Jahren völlig aus dem Ruder laufenden gesellschaftlichen Fehlentwicklung sein kann.

"Normal" oder in irgendeinem auch nur annähernd angemessenen Verhältnis ist dieser Hype jedenfalls nicht.

oder einfach nur "Brot und Spiele" ...

so oder so find ich es ganz ganz bitter

In dieser Gesellschaft ist es halt einfach mehr erwünscht einen millionenschweren depressiven Promi zu bemitleiden als depressive Hartz4 Empfänger (von denen sicher auch genug vor dem Zug stehen).

Mit dem depressiven Promi lässt sich sogar im Tod noch Kohle machen ... mit dem Hartz4 Empfänger nur, wenn man ihn im Privatfernsehen ordentlich durch den Dreck zieht.

Sigi

Man glaubt es ja kaum, morgen kommt bei Kerner ein Bericht über Lokführer die schon mal einen Selbstmörder hatten.

Widerliche Medienwelt, schlimmer als Schmeissfliegen!

Jeder damit verdiente Cent sollte für soziale Zwecke verwendet werden!