Danke Juliane für die aktuellen Fotos vom September 2009. So ähnlich hatte ich mir das auch schon vorgestellt.

Was ist offensichtlich passiert? Auf dem besagten nördlichen Streckenabschnitt hat es den Fahrweg verlegt. Ob es nun nur eine kleine Felsmure oder ein großer Bergrutsch gewesen ist, kann uns letztendlich egal sein. Jedenfalls ist das zum Anlaß genommen worden, die Schranken über die Wintersperre hinaus auch im Sommer des Jahres 2009 geschlossen zu halten. „Route barree“ (Nord-Schranke) und „Frana“ (Süd-Schranke) sind ja wohl eindeutig.

Und warum setzt man die Strecke nicht wieder instand? Das wäre ja wichtig zu wissen.
Vielleicht war es ja zu aufwendig und für den Gemeindehaushalt 2009 schlicht zu teuer. Kann ja sogar auch sein, daß eine akute Bedrohung (selbst für Mountainbiker und Wanderer) durch weitere Felsstürze weiterhin besteht, so daß umfangreiche Sicherungsarbeiten am Fels erforderlich würden.

Insofern wäre ganz schön, wenn man den Inhalt der offiziellen Dekrete (in Kopie an den Verbotschildern befestigt) genau kennen würde.

Vielleicht kam der Felssturz aber auch in Hinblick auf eine schon längerfristig ins Auge gefaßte Schließung der Strecke ganz recht. Aus bekannten Gründen. Das ist jedenfalls meine ganz persönliche Vermutung.

Da kämen dann aber ein paar Dutzend gleichlautende Standard-Faxe, initiiert durch einen einschlägigen Reiseveranstalter, zumindest einige Jahre zu spät. Wenn sie in der gewachsenen Situation nicht sogar als kontraproduktiv angesehen werden könnten... Aber darüber läßt sich sicherlich streiten.

Nicht ganz stimmig an der ganzen Aktion ist jedenfalls auch, daß lediglich Gespräche mit der Gemeinde Limone Piemonte stattgefunden haben. Das Verbotsdekret, welches Juliane fotografiert hat, ist ja nicht einfach nur zweisprachig. Die italienische Verlautbarung wird vielmehr von einer eigenständigen französischen flankiert. Anscheinend mit abweichendem Text (aber vermutlich identischem Inhalt) vom Bürgermeister („Marie“ = Bürgermeister kann man mit etwas Mühe lesen) der Gemeinde La Brigue unterzeichnet. Und die liegt in Frankreich.

Offensichtlich handelt es sich also um eine über die Gemeinde- und Staatsgrenze hinweg abgestimmte Aktion. Das hat schon eine ganz andere Qualität.

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)