Interessanter Bericht.

Und schön, daß Ihr es dort im letzten Jahr so friedlich angetroffen habt.
Denn der Konflikt schwelt ja weiter, und es steht zu befürchten, daß er im Vorfeld des 2011 anstehenden Volksreferendums über die Unabhängigkeit des Sudsudans wieder eskalieren wird.

Giovanni Bosco, Chef der UN-Koordination für humanitäre Hilfe, hat wegen der Gewalt schon mehrere Mitarbeiter verloren. Die ständig wachsende Unsicherheit, sagt er, gefährde den Frieden. »Bei einem einzigen Angriff auf einen Konvoi des Welternährungsprogramms wurden mehr als 100 südsudanesische Soldaten erschossen.« Zwar habe es in entlegenen Regionen schon immer ethnische Konflikte gegeben. »Aber jetzt gibt es keine Gefechte mehr, sondern regelrechte Massaker, und viele Opfer sind Frauen und Kinder.«

300 000 Südsudanesen sind Bosco zufolge im vergangenen Jahr geflohen, mehr als 2500 bei Kämpfen ums Leben gekommen. (siehe: http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Sudan/sueden2.html)

Insgesamt scheint die Lage also doch recht bedrohlich zu sein. Wobei im Gegensatz zu Darfur noch erschwerend dazu kommt, daß hier auch eine Trennlinie zwischen muslimischer Bevölkerung im Norden und animistisch-christlicher Bevölkerung im Süden verläuft und zudem reiche Ölvorkommen im Süden zu finden sind. Konfliktpotential satt!

Umso angenehmer, auch mal zu lesen, daß die Lage nicht überall so angespannt zu sein scheint.

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)