Die Realität spricht eine völlig andere Sprache. Vielmehr habe ich den Eindruck, dass der Mensch weder monogam ist, noch das biologische Bestreben hat EINE (Zweier)Beziehung fürs ganze Leben zu haben.
Müssten wir nicht diese christliche Gehirnwäsche von eben diesen Postulaten über uns ergehen lassen und könnten wir uns damit abfinden, dass unsere Partner nicht auf Teufel komm raus treu sein müssen und könnten wir uns zugestehen, dass es nach erledigten gemeinsamen Aufgaben wie zB Kindererziehung auch erlaubt ist sich neuen Aufgaben und auch neuen Partnern zuzuwenden, dann wäre es möglicherweise auch leichter DEN Partner fürs Leben zu behalten. Dann müsste man keine Angst haben, wg jedem Fehltritt oder (in meinen Augen völlig natürlichen) Fremdbegehren vor die Tür gestellt zu werden.
Sigi (wieder mal völlig unchristlich)
Dein Gedanke ist seit Jahrzehnten (im grundsaetzlichen Ansatz noch weit laenger) Gegenstand von Diskussionen. Hinzu kommt heute noch die Tatsache der erheblichen Verlaengerung der Lebenszeit, die zumindest in den Industrielaendern nahezu im statischen Halbjahresrhythmus waechst. Wo frueher - im Durchschnitt ! - eine Ehe 20-25 Jahre halten musste, um die Aufzucht der Kinder zu gewaehrleisten, dauert so eine Zweisamkeit heute, wenn man sie denn durchhaelt, leicht doppelt so lange. Damit stellen sich uns grundsaetzlich neue, viel kompliziertere Fragen. Fragen, die man praktisch beantworten kann (wie Du vorschlaegst), die aber auch eine ethische Komponente haben, die durchaus als hinderlich empfunden werden kann!
Die tatsaechlich moegliche Einwirkung der Kirche ueberschaetzt Du, nach meiner Meinung, erheblich. (Dagegen sprechen ja schon die steigenden Scheidungszahlen.) Das ist Schnee von vorgestern, da die Kirche heute bestenfalls (wenn ueberhaupt!) als lockerer (dekorativer) Rahmen begleitet, nicht aber faktisch die Eherealitaet bestimmt. Du bist fuer Dein Verhalten verantwortlich - nicht der Pfarrer!
Auch "Fehltritt und Fremdbegehren" stellen Dich nicht automatisch vor die Tuer - solange sie nicht als systematisch bewiesen werden koennen. Da gab's ja doch so einige Reformen im Ehe- und Familienrecht! Ich denke, "Aufwallungen" werden nicht durch die Angst vor der danach verschlossenen Tuer kanalisiert, sondern vielleicht doch eher dadurch, dass es nicht ganz einfach sein duerfte, zu sammeln, ohne zu verlieren! :cool2: