Erstmal vielen Dank für die Kommentare. Ich will in umgekehrter Richtung antworten, zuerst Manfreds Thema:
Die Schwierigkeiten mit dem dicht kriegen des Hochdaches hast Du mir ja schon in Brescia beim Mittagessen geschildert. Ich wage die Herausforderung trotzdem, erschwert durch die Größe des Hubdaches von etwa 2x2 Meter. Mein Bruder, ein Techniker in einer Industriewerkstätte sagt auch, das kriege ich nie dicht. Ich glaube es noch nicht.
Zur Aussteifung des ansonsten weichen oberen Kabinenrandes kommt umlaufend ein 12x12 cm großes Hängeschränkchen hin, zusammen mit der Wanddicke sind das dann 16 cm Tiefe des oberen Kabinenrandes. Das gegenüberliegende Hochdach ist wie ein Hut konstruiert, allerdings mit zwei parallelen senkrechten Platten, die dann zusammen 16 cm Tiefe ergeben und auf den oberen Kabinenrand passend aufliegen. Außen und innen laufen rund herum Gummidichtungen zwischen Kabinenrand und Hubdachunterkante, innen ist ein 2 cm hoher Kragen zum Verhindern von Wassereintritt und außen ein knapp 2 cm überlappender Windfang. Das wird nur mit einem Bild klar
![[Linked Image von thumbs.picr.de]](http://thumbs.picr.de/4969989.jpg)
Die äußere Dichtung wird sicher nicht dicht, sie lässt sich auch nicht gut spannen, da ein Spannhebel nur innen angebracht werden kann und sich das weiche Material verbiegt. Die innere Dichtung ist dann die Feindichtung und wie viele Spanner notwendig sind muss ich austesten. Das bezieht sich aber alles auf Wasserdichtheit während der Fahrt. Sand- und Mückendichtheit im Stand ist etwas anderes.
Auf Deine Fragen, Marcus kann ich heute auch nur kurz eingehen, bitte aber darum, weiter nachzubohren falls Wichtiges unverständlich bleibt.
Die nach unten gezogene Schürze kommt daher, dass auf der anderen Wagenseite der tiefe Treppeneinstieg in die Kabine verlagert wurde und von daher die Kabinenseitenwand 45 cm nach unten gezogen werden muss. Auf der linken Wagenseite bräuchte ich das nicht, aber wie sieht diese Asymmetrie aus ?
Wasser ist ein eigenes Kapitel, werde ich später sicher ausführlicher zeigen. Das Thema habe ich auch sehr „ambitioniert“, wie Du so nett formulierst gelöst. Und zwar mit mehreren Kanistern und zwei getrennten Wasserkreisläufen, um die ganze Verrohrung so einfach wie möglich zu gestalten. Der Abwassertank ist knapp 30 Liter klein und damit etwas größer, als unser die letzten 12 Jahre voll ausreichender Tank im T4. Er befindet sich in der Eingangstreppe hinter der zweiten Stufe und damit im warmen Innenraum. Dieses Sondermaß habe ich aus PVC-Platten selber zusammengeschweißt, war einfacher als ich dachte. PVC ist besser zu kleben als das fiese PE, welches für Trinkwasser erforderlich wäre.
Möbelplatten habe ich zum Teil schon fertig, da der genaue Plan längst steht und ich derzeit nur Pläne umsetze. Meinem Prinzip treu bleibend habe ich die selber gemacht aus 2cm Schaumplatten und beidseits 3 mm beschichtetem Pappelsperrholz (Reimo). Die Plattenränder sind umlaufend aus Buchenleisten, die ich auf der Kreissäge aus Möbelbauplatten von OBI selber zugeschnitten habe. Das macht die Möbelplatten zwar etwas schwerer aber erstens können die Ränder Kräfte aufnehmen, z.B. ein Scharnier oder Befestigungswinkel. Und zweitens sehen diese Buchenränder sehr schick aus.
Unter dem Bett ist der Stauraum dreigeteilt. Auf der rechten Seite ist ein von außen zugänglicher Stauraum mit Tiefe 60 cm. Der Mittelteil ca. 80 cm enthält Schubladen und Staufächer vom Mittelgang aus zu öffnen. Der Stauraum links hinten unter dem Kopfteil des Bettes ist nur mühsam zugänglich und enthält die beiden Kühlschrankaggregate, den fest eingebauten Druckluftkompressor und die Truma-Gasheizung, alles in einem ausgeklügelten Luftkanal, der gleichzeitig die Gasheizung versorgt und die 3 elektrischen Hitzequellen kühlt.
Die Gewichtsplanung zeigt, dass das alles mit 3,5 Tonnen für das TÜV-Gutachten machbar ist, aber sehr knapp. Wir verreisen meist zu zweit, also kann ich den 35 kg schweren Gurtbock ausbauen und auch die rechnerischen 85 kg für die dritte Person mit Gepäck als Staugewicht verwenden.
Aber eines ist mir klar: Eine Fahrzeugwaage darf mir unterwegs nicht unterkommen. Die Schweizer Landesgrenze mit ihren hochaufmerksamen Grenzern ist tabu mit dem Fahrzeug.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“. Damit will ich sagen, solange es irgendwie geht will ich die 3,5 Tonnen Zulassung behalten. Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht einmal auf eine Fahrzeugwaage geschickt worden (mit meinen kleinen Mobilen bisher). Deshalb will ich es darauf ankommen lassen.
Ist doch ein schönes Gefühl, vom Grenzer zur Wägung geschickt zu werden, nicht wahr, Manfred.
Gruß Sepp