Original geschrieben von Pinkpanther
Hallo zusammen,

1. Bremach:

Pro: Hohe Bodenfreiheit, Verwindungssteifer Rahmen (Dadurch kein Zwischenrahmen erforderlich), Zubehör auf Expeditionsmobilbau abgestimmt, Diff-Sperren ab Werk erhältlich,

Contra: Praktisch keine Gebrauchte, Flacher Tank, Separ-Filter relativ ungeschützt, Relativ geringe Verschränkung hinten, Motorhaube nicht durch konventionelle Entriegelung zu öffnen, Fahrerhausbreite (Beim Lenken schlägt man an der Türe an), Innenraum Gewöhnungsbedürftig, Reisefertig unter 3.5 T durch grosses Eigengewicht fast nicht zu realisieren, Preis, Verschiedene kleine Details am Fahrerhaus welche in der Preisklasse für mich inakceptabel sind, Preisliste von Herrn Christ erhalten, danach mehrfach geschicktes mail mit weiterführenden Fragen unbeantwortet.
Fazit: Eigentlich alles Probleme welche gelöst werden können, bis auf die Fahrerhausbreite. In der Preisklasse möchte ich das Fahrzeug aber nicht wirklich selber fertigentwickeln.

Hallo Urs

Ich finde, Du hast den Bremach T-Rex ziemlich gut charakterisiert. Nach nun gut 15'000 km (davon ca. 4000 auf unbefestigten Strassen, Pisten oder Tracks, teilweise mit felsigen Stufen oder tief ausgewaschenen Gräben) bin ich beeindruckt von der Geländetauglichkeit unseres Rex. Die Verschränkung der Achsen ist hier wohl die einzige Einschränkung abgesehen vom Komfort, auf den ich nicht wieder eintreten will (ist ja letztlich eine Frage der Geschwindigkeit). Für mich übertrifft der T-Rex diesbezüglich klar meine Anforderungen, und letztere sind auf dem Niveau eines, sagen wir, ungetunten Toyota Landcruiser 80. Für eine Reisefahrzeug ist diesbezüglich wohl nur der Unimog eine Steigerung.

Der flache Tank ist nur beim Haupttank eine Limitierung, weil man die letzten 30 Liter im Gelände nicht mit gutem Gefühl "ausfahren" kann, auf Strassen mit "normaler" Neigung kommt man aber wohl bis an die letzten 10 Liter heran. Hat hier jemand genauere Erfahrungen? Ich werde jeweils etwas nervös, nachdem ich 60 km mit leuchtendem Reserve-Licht gefahren bin.
Beim Zusatztank kein Problem, da man einfach die Pumpe zum Haupttank einfach genügend lange laufen lässt. So nutzen wir 146 von den angegebenen 150 Litern.

Die "verschiedenen kleinen Details" im Fahrerhaus sind mir auch aufgefallen (ich nehme an es sind dieselben), aber da gibt es für mich absolut keinen Showstopper. Was mich mittlerweile fast am meisten stört, ist Radio und Funk in der Dachkonsole, da der Sichtwinkel das Ablesen der Anzeigen bei Tag sehr schwierig macht. Nur gut, dass der iPod am Kabel hängt und runtergenommen werden kann, sonst gibt's ja dort wenig einzustellen, was man nicht mit der Fernbedienung tun kann. Letztere ist aber für mich fürs Radio ein 'must'.

Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Du schreibst, dass Du da das Fahrzeug selbst fertigentwickeln müsstest. Vielleicht kannst Du etwas spezifischer sein?

Ich kann selbst die knappen Platzverhältnisse in der Kabine überhaupt nicht nachvollziehen, habe noch nie die Hände am Scheibenheberschalter angeschlagen und bin auf rauher Strasse froh, dass die Türe mindestens einseitig nahe ist und mich stabilisiert. Ich bin aber weder besonders gross noch korpulent.

Wenn Du ein geschütztes Separ-Filter willst, dann lässt sich das mit einem gekrümmten Blech in ein paar Stunden lösen. Ich habe mittlerweile einen Bierdosenkühler aus Neopren drübergestülpt, und das hat sich eben in drei Wochen im australischen Outback sehr bewährt (Fotos folgen).

[Linked Image von lh4.ggpht.com]

Das verhindert schon mal, dass sich der Ablasshahn ungewollt öffnet, und dass das Schauglas sandgestrahlt wird. Ich kenne aber noch keinen Bericht über ein zerschmettertes Schauglas.

Alles in allem habe ich (natürlich auch durch die rosa Pro-T-Rex-Brille) auch nach einem Jahr immer noch das Gefühl, ich hätte für mein Geld ein toll funktionierendes Paket erhalten, an dem es fast nichts mehr zu tun gab, wo ich mit Erich Christ eine super kompetente Ansprechstelle habe, die nicht bei jeder Gelegenheit auf einen Zulieferer verweist, sondern Probleme löst. Für ein Reisefahrzeug abseits der zivilisierten Infrastrukturen kommt man mit keinem Fahrzeug darum herum, sich ein technisches Fachwissen und Schrauberkenntnisse anzueignen (das kennst Du ja aus eigener Erfahrung).

Einen anderen Bremach als den T-Rex hätte ich mir aber nicht zugelegt, obwohl Motor, Rahmen, Achsen, Antrieb weitgehend identisch sind. Der T-Rex macht für mich hier genau den Unterschied zwischen akzeptabel und inakzeptabel. Und nun bin ich sogar 'very happy' damit!

Herzliche Grüsse,
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oliver