Nachdem Das Rundschreiben ausdrücklich anonym "an alle Bremach-Kunden" geschickt wurde, und kein Hinweis auf irgendeine Vertraulichkeit enthalten ist, erachte ich es als "veröffentlicht", und es ist - auch für mich - kein Problem (mehr), die Info hier weiterzugeben - schließlich sind wir Bremach-Kunden - entgegen anderslautenden Aussagen - kein verschworener Geheimbund aetsch :

Zitat
Sehr geehrter BREMACH Kunde.


Wie von einigen von Ihnen mitverfolgt, ist es in einem Internetforum zu einer Diskussion bezüglich eines BREMACH Ausfalles in Tunesien gekommen.

Dabei wurde an einem BREMACH T-REX 176 Hp der Differentialausgleich an der Hinterachse zerstört, s.h. dazu auch Rundschreiben 1-11 im Anhang.

Am 01.01.2011 wurde die Fa. Allrad-Christ über Satellitentelefon um techn. Hilfe gebeten, da an einem BREMACH T-REX176 Hp, der in schwerem Dünengebiet in Südtunesien eingesetzt wurde, bei Auffahren auf eine Düne Geräusche aus dem Bereich der Hinterache aufgetreten waren und die Hinterräder auch keine Vortriebskräfte mehr übertrugen. Es erfolgte durch die Fa Allrad-Christ eine genaue Anleitung zur Durchführung einer Schadensanalyse, um darauf aufbauend eine Anleitung bzw. Hilfestellung zum Weiterbetrieb des Fahrzeuges erstellen zu können.

Diese Anweisung wurde aber von den Beteiligten nicht umgesetzt und das Fahrzeug (ohne weitere Abstimmung mit Allrad-Christ) mit dem (augenscheinlich) defekten Differentialausgleich, aber gesperrtem Hinterachsantrieb ca. 2 Stunden weiterbetrieben, um dann beim geplanten Nachlagerplatz der Reisegruppe die hintere Kardanwelle und die beiden seitlichen Antriebswellen der Hinterachse zu entfernen. Anschließend wurde versucht, das Fahrzeug nur mit Vorderradantrieb aus dem Dünengebiet südlich des Thembaine Gebietes in Richtung Norden nach Douz heraus zu fahren.

Erst 2 Tage nach dem ersten Telefonanruf wurde die Fa. Allrad-Christ wieder kontaktiert und dabei darüber informiert, dass als Folge der Weiterfahrt durch die Dünen in Richtung Norden mittels Frontantrieb, die linke vordere Antriebwelle gebrochen ist, das Fahrzeug aktuell ca. 20 Km südl. des Berges Thembaine sei, nunmehr komplett immobil ist und durch einen Tunesischen Abschleppdienst nach Douz geschleppt werde und danach anschließend via Autotransporter ins BREMACH Werk transportiert werden soll.



Anlässlich der im BREMACH-Werk von BREMACH und ALLRAD-CHRIST zwischenzeitlich durchgeführten Befundung wurde festgestellt, dass an diesem T-REX durch den Betrieb mit defektem Differentialausgleich in der Hinterachse, dem anschließenden Versuch nur mit Vorderradantrieb durch die Dünen zu fahren und dem letztlich erfolgten Abschleppen durch ein tunesisches Unternehmen, umfangreiche Schäden bzw. Zerstörungen an der Vorderachse und an den Differentialen beider Achsen entstanden sind.

Allerdings konnte auch festgestellt werden, dass bei Umsetzung der Anweisungen vom 1.1. der Schadensumfang wesentlich geringer gewesen wäre und auch das Fahrzeug zur Eigenbergung wesentlch länger hätte weiterbetrieben werden können.

Ein Öffnen des Differentials und Entfernen der zunächst verriebenen Ausgleichsplanetenräder samt ihrer (gebrochenen) Welle hätte den Betrieb des Fahrzeuges mit durch Einlegen der Differentialsperre mit 3 angetriebenen Räder ermöglicht

D.h. nach Öffnen des hinteren Differentialdeckels, Entfernen der Schadteile (insbesondere der Schrotteile), Reinigen des Differentials mittels Diesels, Montage des Gehäusedeckels, Entfernen der rechten Antriebswelle und Zuschalten der 100% Sperre, wäre jedenfalls eine direkte Verbindung zwischen hinterer Kardanwelle und linkem Hinterrad entstanden, unter Umgehung des defekten Differentialausgleiches und ein Weiterbetrieb mit 3 angetriebenen Rädern möglich geworden

Zu dieser Analyse gelangte man, da sowohl Teller- als auch Kegelrad der Hinterachse nur leicht )durch Metallsplitter) beschädigt wurden (Anm.: Ausbruch eines kleinen Zahnsegmentes am Tellerrad) und waren weiterhin funktionsfähig.


Dringend abgeraten werden muss vom Versuch, in schwerem Gelände das Fahrzeug als "Fronttriebler" zu betreiben: Dabei ist es zu Schäden am Antrieb gekommen, die schließlich zum Totalausfall geführt haben. Diese Folgeschä¤den wären bei einer Rückführung des Fahrzeuges auf eigener Achse vermieden worden.


Die Firma BREMACH weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass derartige Gewaltschäden nicht von der Werksgarantie übernommen werden.

Desweiteren erlischt die Werksgarantie wenn Anweisungen von BREMACH und/oder Importeur zur Schadensanalyse und Schadensbehebung nicht oder nur teilweise umgesetzt werden.

Schäden als Folge von Bergeversuchen werden nicht von der BREMACH Werksgarantie gedeckt.

Bezüglich der weiteren Garantiebedingungen verweisen wir auf die entsprechenden Angaben in Ihrem Wartungsheft.


Im Anhang finden Sie eine technische Information bezüglich Differentialschaden, zur weiteren Erläuterung.



Mit freundlichen Grüßen,

Erich Christ

Das beigeschlossene PDF-File kann ich leider von hier aus mangels ftp-Server nicht hochladen, morgen vielleicht.

Liebe Grüße,
Marcus

Last edited by Ar Gwenn; 25/01/2011 19:12.

Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!