Es scheint eben so zu sein, daß keine Foristen - nich mal Lupo oder Jota - ihren letzten Urlaub im Kongo verbracht haben. Nicht für drei Monate, nicht mal für drei Wochen ;-)
Nee, in Ernst:
Der Kongo ist ein riesiges Land mit mehr als 200 Volksgruppen und verschiedenen Sprachen.
Es ist reich an Bodenschätzen und gleichzeitig unvorstellbar arm, politisch destabil, ausgebeutet von auswärtigen Mächten und gebietsweise (gerade im Osten) vergewaltigt von marodierenden Banden. Die ehedem vorhandene Infrastruktur ist zerrüttet oder gänzlich zerstört.
Da fällt es schon den Einheimischen schwer, den Überblick zu behalten. Wer in welchem Gebiet die Gewalt ausübt und von wem wo gerade die größte Gefahr ausgeht. Bzw. wo es ruhig ist und kaum Gefahr droht.
Wenn Du was genaues oder zuverlässiges wissen willst, must Du Dich an einschlägiger Stelle informieren – bei den Hilfsorganisationen und bei den kirchlichen Einrichtungen und Missionen. Z.B. im „ökumenischen Netz Zentralafrika“ erreichbar z.B. über
http://www.kongogruppe.de Die Hintergrundinfos auf dieser Seite und insbesondere die Studie zu den Rebellen im Kongo dürfte sicherlich eine Pflichtlektüre für alle sein, die in den Osten des Kongo wollen.
Auch ein regelmäßiger Blick auf politische Aktivitäten und Analysen (z.B. hier:
http://www.globalwitness.org ) dürfte sinnvoll sein. Lesenswert z.B. der Artikel im Newsarchiv vom 14.12.2010 zum Thema: „Le role de l’armee congolaise...“.
Und wegen der Tagesaktualität sollte man sicherlich die Online-Ausgaben der afrikanischen (Landes-)Presse im Auge halten. Z.B. diese hier:
http://www.brazzaville-adiac.com/Bei den Fernreiseforen wäre ich äußerst vorsichtig. Da sind mir zu viele Naivlinge und Glücksritter unterwegs. Wer seine Reise risikobewußt absolviert hat oder wer einfach nur Glück gehabt hat, kann man von hier aus schlecht beurteilen. Und die verwertbaren Informationen sind im Gegensatz zu den obig genannten Quellen oft auch veraltet und daher von geringerem Wert.
mfG
Rainer
P.S.
Und daß Tunesien und Nord-Afrika als Thema hier mehr Interesse findet, liegt ja nicht nur daran, daß diese Länder uns räumlich sehr viel näher liegen und einigen Foristen recht gut bekannt sind. Nein, es liegt auch daran, daß, wenn es in Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten, im nahen und ferneren Osten brennt, die ökonomischen, politischen und sozialen Umwälzungen große Auswirkungen auch auf Europa und die Welt haben können.
Das ist vom Kongo nicht zu erwarten. Man mag das bedauern, aber es ist nun mal so.