@Troll:
Keine „Steckdose“ für die Einspeisung von externem Strom ins Atomkraftwerk?
Sorry, also jetzt wird’s lächerlich!
(wenn’s nicht so ernst wäre - und das ist natürlich auch nicht persönlich gemeint)

Es mag ja sein, daß eine solche Möglichkeit technisch nicht vorgesehen war.

ABER: in einem drohenden Katastrophenfall dieser Dimension sollte es doch einer Hochtechnologie-Nation möglich sein, einen solchen Stromzugang provisorisch anzulegen. Ganz kurzfristig, innerhalb von 2 bis 3 Tagen, die ja zunächst strahlungsmäßig auch noch relativ unproblematisch waren. Da braucht man nur ein paar gewiefte Ingenieure, erfahrene Starkstromelektriker und tüchtige Arbeiter. Dazu die staatliche und militärische Unterstützung in JEDER denkbaren materiellen und logistischen Hinsicht. Begleitet durch Materiallieferungen von den Ikonen der japanischen Elektrokompetenz wie Matsushita etc. Und das in oberster Priorität! Angeliefert per Lasten-Hubschrauber.

Das müßte doch in JAPAN (!) eigentlich machbar sein. Wo denn sonst? Hat aber definitiv nicht geklappt.

Ich habe dafür nur eine Erklärung – menschliches Versagen! Beziehungsweise kulturelle und traditionsmäße Denkstrukturen, wie sie in Japan verwurzelt sind.

Die Techniker und Manager des TEPCO-Konzerns mögen geglaubt haben, die Krise alleine bewältigen zu müssen. Sie mögen sogar ehrlich geglaubt haben, es alleine zu schaffen. Deshalb ist wertvolle Zeit mit untauglichen Reparaturversuchen verstrichen.

Man glaubte sicherlich auch, zu einer „zurückhaltenden“ Informationspolitik verpflichtet zu sein – im Interesse der Aktionäre zum Schutz wirtschaftlicher Interessen aber auch im Sinne der Regierung zur Vermeidung einer Panik in der Bevölkerung. Und man wollte natürlich auch nicht das Gesicht verlieren – um nicht als unfähig dazustehen, die eigenen Probleme aus eigener Kraft lösen zu können.

Vielleicht fehlt den Japanern aber auch einfach nur in diesem schicksalhaften Moment jemand vom Kaliber eines Helmut Schmidt , der seinerzeit in einer außerordentlichen persönlichen Energieleistung die Flutkatastrophe von Hamburg bewältigt hat und durch ein schnelles und kluges, auch das Militär einbeziehende Katastrophenmanagement vielen, vielen Menschen das Leben gerettet hat.

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)