Original geschrieben von azeh
nochmals der hinweis:
lasst die emotionen weg und seht es rein rechtlich.
so ist die vorgehensweise jedes juristen.
mal ganz nebenbei,
genau nach dem schema ist der verurteilte vorgegangen.

das er jetzt die aufmerksamkeit hat die er nicht verdient
ist all denen zu verdanken die nicht peilen wie stimmung gemacht wird.

Das sollte man unterschreiben!!

Logisch, dass bei einem solchen Thema auch immer wieder ein Bodensatz hochkommt, den man - je nach Temperament, Verantwortung, oder historisch/politischem Ueberblick - von unerfreulich bis grausam dumm bezeichnen kann. Dass solch fatalen Irrtuemer sich dann vorbeugend programatisch auch schon mal im Namen niederschlagen, ist nun schon ueblich, aber keine Entschuldigung! -
Wenn man es nuechtern betrachtet, muss man erkennen, dass dabei die Themen durchaus austauschbar sind und es eigentlich fuer manche Zeitgenossen nur darum geht "hier" zu schreien, wenn sie glauben, in den Chor der Frustrierten einstimmen zu koennen. Und darin, dass dies wirklich ein Chor ist - und kein verlorenes Einzelstimmchen - , liegt das eigentliche Drama. Es speicheln viele, wenn das Laempchen blinkt, die Glocke toent!

Bisher hat noch jede Gesellschaft sich Regeln gegeben, um ueberleben zu koennen - auch Riten sind Regeln. Verkuerzt: Spaeter wurden Gesetze daraus. Es gibt Leute, die nun glauben, damit sei Sicherheit garantiert, Gerechtigkeit abrufbar. Eben nicht, denn Menschenrecht ist kein Naturgesetz, sondern nur ein Kompromiss; der Versuch, das Naturrecht aller Menschen mit den Rechten des Individuums in Einklang zu bringen. Ein Gesetz ist der Rahmen, innerhalb dessen man versucht, der Gerechtigkeit nahezukommen. Damit sind Fehlentscheidungen unausweichlich - aber, wie sollte es anders gehen?

Oft wird ja bewundernd vom "Salomonischen Urteil" gesprochen. Zu Unrecht, wie ich finde, denn hier lag Mord in der Luft. Wenn es nicht dazu kam, dann nur deshalb, weil Salomon auf den ominoesen Mutterinstinkt spekulierte. Instinkte sind nun aber keine Basis fuer Gesetze und die Omnipotenz eines Einzelnen muss nun wirklich verhindert werden!

Gesetze lassen sich aendern. Da gaebe es ja Moeglichkeiten: Bildung von Mehrheiten, die dann in voelliger geistiger Freiheit (die es allerdings nicht geschenkt gibt!) entscheiden; Revolutionen, die meist Freiheit fuer die Zeit danach versprechen, wenn dann die blutige Unrechtsphase abgeschlossen sein soll. Stattdessen steht dann allerdings fast immer ein despotisches Regime an der Spitze, dessen Vorstellung von Freiheit auf Gewalt beruht. Natuerlich im Sinne des "Volkswohles", wie wir wissen!
Und Anarchie als Gesellschaftssystem? Da fehlte sicherlich die Selbstdiziplin und die Einsicht in Notwendigkeiten, so dass am Ende nur helter skelter stuende.

Wer an Emotionen appelliert, um Urteilssprueche zu lenken, dreht das Rad rueckwaerts und wirft Nebelkerzen. "BILD hat mitgeschossen", hiess es vor Jahren mal zu Recht. Wird sich am profitablen Genuss, Emotionen aufzupeitschen, nie etwas aendern, verstaerkt er sich sogar? Warum steigen jetzt Viele so bereitwillig in das grausame Provokationsspiel eines Moerders ein und geben ihm damit, wonach sein saddistisches Hirn verlangt: Beachtung statt Verachtung?
Eine Gesellschaft, die nicht stark genug ist, ihren eigenen Gesetzen zu folgen, hat keine Zukunft. - Mir sind die Einzelheiten des Verfahrens nicht alle bekannt, ich weiss nicht, ob das jetzige Urteil unanfechtbar und abschliessend ist, aber ich finde, dass es gerade im Moment Dramen, Verbrechen gibt, die oeffentlichen Widerstand braeuchten! Was hier statt dessen stellvertretend in Eurer Yellow-Press gegrillt wird, sind "Volksseele und Gesundes Volksempfinden"!