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Januar 2017 - Ruhe in Frieden
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Januar 2017 - Ruhe in Frieden
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Gerne komme ich dem Wunsch nach, das Thema Möbel-Leichtbau etwas genauer zu beschreiben: Es gibt bei Thermopal eine Möglichkeit, HPL-Schichtstoff, Typ S, 0,8 mm, Farbe und Dekor nach Wahl, mit verschiedenen Trägerplatten zu kombinieren. Für den Leichtbau kommen Furniertischlerplatte, Papierwabe, PU-Hartschaum, Aluwabe und Kunststoffwabe - das ist m. E. Monopan - in Frage. In meinem Fall haben wir weißen Schichtstoff in Perl-Oberfläche mit 2,4 mm PU-Hartschaum kombiniert. Gesamtstärke 4 mm. Gewicht der Platte ca. 2,7 kg/m². Ringsherum haben wir eine 15 x 15 mm Eschenleiste geleimt (wiegt 0,16 kg/m), macht in der Summe 1 kg bei der im oberen Foto dargestellten Platte. Beim Verleimen haben wir darauf geachtet, dass beide Schichtstoffflächen mittragen. Dazu bekamen die Leisten einen 8mm-Falz und die Platte ringsherum einen 7mm-Falz. So konnten wir beide Schichtstoffflächen mit den Escheleisten verkleben. Damit sich die Leisten nicht verziehen (das passiert normalerweise beim einseitigen Beleimen mit Schichtstoff), haben wir nochmals einen 15mm-Schichtstoff-Streifen von hinten auf die Escheleiste aufgebracht. Verleimt wurde mit Weißleim und Schaumkleber, das alles unter einer beheizten Furnierpresse. Anschließend wurden die Kanten gefast und das Holz gewachst. Das Ergebnis ist eine super strapazierfähige Oberfläche (oder kennt jemand für den Möbelbau etwas strapazierfähigeres als Schichtstoff). Die Esche bringt die notwendige Biegefestigkeit (102 - 120 N/mm²), ist zäh und elastisch (E-Modul 13.000 - 14.000 N/mm²) und die Befestigung der Scharniere hält auch sehr gut. Also, ich würde diese Bauart beim nächsten mal wieder wählen, auch wenn die Verarbeitung extrem zeitintensiv ist. Nicht nur, weil's gut hält, auch weil's gut aussieht. ![[Linked Image von thumbs.picr.de]](http://thumbs.picr.de/8715741fje.jpg) Bei den Einlegeböden und Abdeckplatten (z. B. für die Spüle) habe ich auf die Leisten weitgehend verzichtet, nur da, wo die Böden wirklich durchbiegen, haben wir (Quer-) Verstärkungen in Esche eingebaut. Das spart zwar kaum Gewicht aber einiges an Arbeit. Frage ist natürlich, ob diese Bauweise etwas für die Selbstbauer unter uns ist. Ich hatte das Glück, dass ich hier eine Tischlerei mit guten Mitarbeitern und Maschinen habe. Aber ganz unwahrscheinlich ist es m. E. nicht, dass der eine oder andere Heimwerker solch eine Bauweise hinkriegt, insbesondere wenn man sieht, was sonst schon alles hier gezaubert wurde! Viele Grüße! Gerhard
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Selbstfahrende Grünguttonne mit Rallystreifen
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Hallo Gerhard
Danke für den Beitrag, auch wenn mich das Handwerklich wohl überfordern würde. Zudem ist unsere Kiste schon ausgebaut.
Das Leergewicht angeben ist für ausbau interessierte gar nicht so unsinnig. So kann man sich bei der Planung eher ein Bild darüber machen wie schwer die Fuhre letztlich wird. Nicht jeder hat die gleichen Ansprüche und schleppt gleich viel Zeugs mit rum.
Schickt mich in die Wüste... BITTE !
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Kabriofahrer
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und die Befestigung der Scharniere hält auch sehr gut. Auf dem pdf sehen die aus wie geknickte Plastikstreifen ?!? Soll das halten?
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Hi Bernhard,
sind tatsächlich "Plastikstreifen". Sind leicht, kosten nichts und halten wie die Pest. Waren auch erst skeptisch, haben die aber trotzdem verbaut, sogar an stark beanspruchten Stellen (an der Sitzbank)! Habe immer ein paar mit, falls mal einer kaputt geht; habe aber noch nie ein Ersatz gebraucht.
Rostet nicht, klappert nicht, ideal!!
Gruß! Gerhard
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sieht toll aus! In meinem Fall haben wir weißen Schichtstoff in Perl-Oberfläche mit 2,4 mm PU-Hartschaum kombiniert. Gesamtstärke 4 mm. Gewicht der Platte ca. 2,7 kg/m². Ringsherum haben wir eine 15 x 15 mm Eschenleiste geleimt (wiegt 0,16 kg/m), macht in der Summe 1 kg bei der im oberen Foto dargestellten Platte.
Beim Verleimen haben wir darauf geachtet, dass beide Schichtstoffflächen mittragen. Dazu bekamen die Leisten einen 8mm-Falz und die Platte ringsherum einen 7mm-Falz. So konnten wir beide Schichtstoffflächen mit den Escheleisten verkleben. Damit sich die Leisten nicht verziehen (das passiert normalerweise beim einseitigen Beleimen mit Schichtstoff), haben wir nochmals einen 15mm-Schichtstoff-Streifen von hinten auf die Escheleiste aufgebracht. Verleimt wurde mit Weißleim und Schaumkleber, das alles unter einer beheizten Furnierpresse. Anschließend wurden die Kanten gefast und das Holz gewachst. aber ich habe den Plattenaufbau mit der Eschenleiste nicht verstanden. Wie und wo fräse ich 7mm in eine nur 4mm dicke Platte? oder hast Du 2mal die 4mm Platte benutzt für eine Möbelfläche?? Wir haben auch Möbelplatten gebaut, 6mm Birkensperrholz mit beidseitiger Resopal-Beschichtung, dann braucht es keine Leisten da man die Holzkante vom Sperrholz schön ölen und den Übergang vom Resopal zum Holz sanft anfräsen kann.
Gruß Sönke
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Hi Sönke, ist auch 'ne gute Lösung, wenn du von Resopal nicht die dünne Folie sondern den richtigen Schichtstoff (min 0,5 mm) genommen hast. Wirst aber doch wohl etwas schwerer sein, und ob die Schrauben im Sperrholz so gut halten. So wurden die Einzelteile vorbereitet: ![[Linked Image von up.picr.de]](http://up.picr.de/8727564ivl.jpg) Gruß Gerhard
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Süchtiger
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Beim Verleimen haben wir darauf geachtet, dass beide Schichtstoffflächen mittragen. Dazu bekamen die Leisten einen 8mm-Falz und die Platte ringsherum einen 7mm-Falz. So konnten wir beide Schichtstoffflächen mit den Escheleisten verkleben. Damit sich die Leisten nicht verziehen (das passiert normalerweise beim einseitigen Beleimen mit Schichtstoff), haben wir nochmals einen 15mm-Schichtstoff-Streifen von hinten auf die Escheleiste aufgebracht. Verleimt wurde mit Weißleim und Schaumkleber, das alles unter einer beheizten Furnierpresse. Anschließend wurden die Kanten gefast und das Holz gewachst. Hi Bulli, vielen Dank für die Info, könntest du noch angeben, wo ich die Schichtplatte mit PU bei Thermopal finde und welchen Schaumkleber du verwendet hast. Damit kenne ich mich nicht so aus. Gruß Bernd
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Hallo Bernd, wir haben den Konstruktionskleber CFX (das ist ein Zweikomponentenkleber) von dieser Fa. verwendet. Die Schichtplatten haben wir von unserem Großhändler bekommen, Thermopal will aber Stückzahlen sehen. Wir haben seinerzeit nur 4 Platten bestellt, und das war schon etwas schwierig. Jetzt bin ich gerade dabei, eine Platten nachzubestellen, woll'n mal sehen, ob ich die bekomme? Übrigens, die Abdeckplatte über meiner Heckgarage ist in Monopan ausgeführt. Sie ist gleichzeitig Unterkonstruktion für mein Querbett und muss deshalb etwas tragen. Wahrscheinlich kennst du Monopan, ist federleicht (4,8 kg/m² bei 30 mm Dicke) und trotzdem sehr stabil. Vielleicht sehen wir uns ja mal auf irgendeinem Treffen, da kannst du dir die Sachen ja mal im Original anschauen. Viele Grüße! Gerhard
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Hallo Bernd,
unser Plattenlieferant hat soeben mitgeteilt, die Platten mit dem Schaumkern werden von Thermopal nicht mehr produziert. Ich suche jetzt nach einer neuen Lösung.
Gruß Gerhard
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Hallo Gerhard
Hast du ev. einen neuen Plattenlieferanten gefunden? Ich bin sehr an Leichtbau Platten interessiert, idealerweise irgend ein leichter Kern mit Thermopal ähnlicher Deckschicht.
Allerdings müssten es "Fertigplatten" sein. Selber hab ich weder die Geduld noch das Können bzw. Ausrüstung zum Pressen.
Wie bist du mit dem Monopan zufrieden? Würde das ev. auch taugen für Schrankwände oder ähnliches?
Neben tragenden/festen Sandwichplatten hätte ich gern auch dünne (ca. 1-2 mm), harte Platten. Damit könnte ich teilweise in gitterähnlicher Struktur aufbauen, und nur die Sichtwände mit diesen dünnen Platten verkleiden.
Gruss Werner
PS: Alu kommt für mich nicht in Frage, da es sich kalt anfühlt.
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