Hallo Leute,

ich habe mich mal bei "Meister" des Nordens, also Thomas Schnell (040-8808892, http://www.thomasschnell.com/ ) beraten lassen. Im Grunde hat er die Lösung nicht neu erfunden, schließlich hat Rover das auf den Markt gebracht - jedoch, ich hätte nicht mitbekommen, daß jemand vorher schon auf die Idee kam, das auf ältere Autos umzusetzen. Zumindest nicht so, daß auch andere davon profitieren.


Problemfall ist das Radlagerspiel, das sich besonders bei schweren Autos (130"), aber nach einigen 10tkm auch bei den Leichteren selbst immer vergrößert. Ursache sind die Radlagerinnenringe, die ja eingentlich nur auf dem Achsstummel aufliegen sollen, aber im Laufe der Zeit doch anfangen mitzudrehen; dabei schleifen sie etwas den Achsstummel ab - aber auch die Verdickung direkt vor der Flanschfläche, also der Teil auf dem der Simmerring läuft. Die Radlager sind scheinbar sehr viel härter. Nun kann man stoisch immer wieder nachstellen. Oder einen neuen Achsstummel anschaffen, dann hat man längere Zeit Ruhe (darum kommt man bei zu viel Abschliff manchmal so oder so nicht herum). Der GAU-Fall war bei Thomas in der Werkstatt ein 130iger mit Wohnaufbau, der gut alle 10000km nachgestellt werden mußte.

LÖSUNG:
die Spannhülsen vom TD5 nehmen. Die sitzen in der Radnabe zwischen den beiden Lagerinnenringen. Es wird dabei gar kein Spiel mehr eingestellt, sondern die Radlager mit einer entsprechend dicken Distanzhülse fest "angeknallt", so daß sie sich leicht genug drehen (das ist Gefühlssache und wenn man sich da nicht sicher, läßt man´s lieber machen), die Lagerinnenringe sind aber in jedem Fall satt festgezwungen und da dreht auf dem Achsstummel selber nun nix mehr mit.

Es geht also so: Radnabe abbauen, das äußere Radlager (also Lagerinnenring mit Käfig) rausholen, passende Distanz=Spannhülse einwerfen, Radlager wieder rein, Radnabe auf Achsstummel aufschieben und die erste Mutter richtig festziehen (das geht mit dem 52iger Rohrschlüssel nur gut, wenn man den nicht mit Schraubenzieher o.ä. drehen muß, sondern sich hinten eine alte Stecknuß aufschweißt so daß man die Ratsche benutzen kann). Es gibt sicher dafür ein Drehmoment, ich habe das nach Gefühl gemacht - denke, das reicht. Dann wird die zweite Mutter stramm dagegengekontert. Normalerweise genügt das; das Sicherungsblech zwischen den Muttern ist optional.
Wer mitgedacht hat, stellte sich zwischendurch die Frage: woran erkennt man die passende Spannhülse, die genau in die vorliegende Radnabe gehört. Nun, es gibt sie in mehreren Größen, von 15,4 bis 15,1mm (soweit mir bekannt; Thomas Ahlbrecht von FWD 05504-847 hat da mehr Ahnung und den passenden LAgervorrat). Man muß es einfach ausprobieren, welche paßt. Ich habe mich bisher nur um die Hinterachse kümmern können, da war es 1x 15,4 und 1x 15,3mm. Vorher irgendwie ausmessen kann man das nicht. Man braucht also einen Vorrat an Hülsen, wenn man daran geht. Eine Hülse kostet unter 10€.
Wer zu fest spannt, sorgt für Lagererwärmung - das wäre gar nicht gut. Im Zweifel läßt man das also machen.

Wenn es richtig gemacht wurde, hat man einen Schwachpunkt gründlich ausgeschaltet. Die Radnabe ist danach super dran - also kein Kippeln, kein Lagerspiel mehr OHNE daß sie sich schwer drehte. Das lohnt sich für einige andere Dinge - Pedalweg bei Scheibenbremsen bleibt immer schön kurz, Die Steckachsen bleiben immer ordentlich zentriert etc.

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