Ich habe mich nach langem Befürworten eines Greifzugs nun doch für eine Winde entschieden. Die Gründe dafür:
1) Ziro´s Argument, dass man damit notfalls ohne Assistent auskommt.
2) Ich fahre oft ohne Begleitfahrzeug und meine Frau kann mir bei einer Bergung nicht wirklich helfen, jedenfalls nicht mit einem Greifzug. Und alleine unterwegs gibt mir das Teil eine gefühlte Sicherheit.
3) Durch die grenzwertige Überladung der Hinterachse hilft die Winde an der Front der Achssymmetrie (zumindest schadet sie nicht). Für einen Greifzug hätte ich vorne keinen Lagerplatz. Und wie groß das ganze Equippment ist hat Harry ganz gut gezeigt.
4) Martin hat mir seine bisherige Winde mit Wechselplatte sehr günstig abgegeben (Danke nochmal). Er hat am Unimog auch ein ganz anderes Kaliber.
5) Und das System von Martins Winde mit der Wechselplatte bietet volle Flexibilität: Während der Fahrt vor der Stoßstange vorne montiert (Achssymmetrie), bei Bedarf einfach nach hinten umgebaut und auf kleiner Fahrt in der Zivilisation abgebaut und zu Hause gelassen. Das geht alles sehr fix.
6) Strom für den Betrieb ist bei 3 parallel geschalteten Optima Batterieen kein Problem.
Musso? Keine Ahnung. So ne Chinesen-Karre halt. Der hat in dem Fluß voll den Wasserschlag bekommen. Einmal Luftfilter komplett unter Wasser, da war es passiert. Die Spanische Fahrerin war der Meinung, das die Flußüberquerung wohl am besten an der schmalsten Stelle gehen würde. Dort war es aber auch am tiefsten. :-)Motorhaube war komplett unter Wasser.
War die Frage nach welcher Winde an mich gestellt?
Wenn ja... ich habe mir eine hydraulische Winde der Marke Superwinch in den Bremach gebaut. Das ist eine echte Arbeitswinde wie sie auch im Abschleppbereich eingesetzt wird. Ich habe einen Nebenantrieb am Getriebe, wo die Hydraulikpumpe angeflanscht ist. Ich kann vom 1. bis in den 6. Getriebe-Gang verschiedenen Geschwindigkeiten mit der Winde fahren. Separater Öltank mit 30 Litern Öl. Die Winde zieht 4,5 ton im einfachen Zug. Das ganze habe ich mit einer Kran-Funksteuerung/Magnetventilen versehen. Kann die Winde damit also von innen oder außen mit einem kleinen Handtaster ein- und ausfahren, nachdem ich die Hydraulik in Gang gesetzt habe.
Ist halt ne richtige ANGEBER-Winde, und nicht so ein Warn-Spielzeug. Für mich kommt generell nur eine hydraulische Winde in Frage. Die kann ich den ganzen Tag rein und raus laufen lassen. Da bin ich nicht von Batterien abhängig, die irgendwann in die Knie gehen. Aber dazu gibt es tausende Meinungen...
Gewicht? Komplette Winde mit Konsole und Technik ca. 100 kg. Das ist mir aber komplett Wurscht, da wir eh einen sehr leichten Ausbau haben und mein Bremi eh aufgelastet ist. Reisefertig sind wir mit 3700 kg unterwegs. Bilder von meinem Bremach mit Winde hatte ich ja im Lausitz-Treffen-Fred eingestellt, als es hieß das sei dort zu anspruchslos gewesen.
Ich bin froh, das ich mit der Winde immer noch eine Reserve-Möglichkeit dabei habe, das Fahrzeug zu bergen, ohne auf andere Hilfe angewiesen zu sein. Das ganze Greifzuggerödel möchte ich nicht hinten im Fahrzeug mitschleppen. Natürlich ist es das beste, wenn man sie auf keiner Urlaubsreise einsetzen muß. Aber ich könnte, wenn ich müßte. Übrigens habe ich mich auch schon mit einer vorne angebauten Winde rückwärts heraus gezogen. Das ganze sogar Hügel aufwärts, da es nach vorne nur durch ein über 1,20 tiefes und großes Wasserloch weitergegangen wäre, und rückwärts den Berg hoch die abgelassenen Reifen im Schlamm, trotz aller Sperren, keine Traktion mehr hatten. Das Windenseil einfach von vorne unterm Auto durchgezogen und oben am Hügel am Baum befestigt. Unter der Windenkonsole noch einen dicken Stamm eingeklemmt, wo das Seil drüber laufen konnte. Hat in der Not einwandfrei funktioniert.
Speziel für Island habe ich mich auf andere Bergehilfen konzentriert. Ohne Bäume ist es mit der Winde halt schon problematischer sich irgendwo heraus zu bekommen. Drum habe ich mir Hebekissen besorgt, wie sie auch von der Feuerwehr verwendet werden. Ich habe zwei Stück, die beide jeweils 43 Tonnen heben. ;-) Ich gehe da immer auf Nummer sicher... Also, falls ich mit dem Bremi versacke, muß ich nicht lange versuchen da irgendwo noch einen Wagenheber drunter zu bekommen, sondern ich schiebe einfach die Hebekissen unter das Fahrzeug. Kompressor dran, und ratz fatz geht der Bremi in die Luft. Dann Sandbleche unter die Reifen und weiter gehts.
Reifendruck ablassen ist das ERSTE was man macht in so einer Situation und nicht das Letzte.
die Reihenfolge die Ihr nennt ist sicher richtig aber da man den ganzen Bergekram ja nun nicht wirklich täglich braucht komme ich einfach viel schneller an unsere Sandboards rann (einfach außen 2 Schrauben lösen) als an den Kompressor den ich erst aus der hintersten Kiste in der Heckgarage rauskramen muss weil davor alles mit Männerspielzeug, Kinderspielzeug und Frauenspielzeug vollgestellt ist...:-) außerdem hat der Junior seine eigene Schaufel und es ist für Ihn echt jedesmal ein wirkliches Erlebnis wenn er seinen festen Platz (immer Vorderrad Beifahrerseite) hat was er ausgraben muss, Da bekommt er immer richtiges Leuchten in den Augen wenn er sich nützlich machen kann (es ist wirklich Wahnsin wie solche Dinge die kleinen Kerle beschäftigen) => woraus ich hoffentlich berechtigte Hoffnung hegen kann das er sich später niemals einen Hymer kaufen wird...:-)
War die Frage nach welcher Winde an mich gestellt?
nein, an Sepp. Aber Deine finde finde ich toll. Aber wie gesagt, kein Baum oder so weit und breit oder am falschen Ende des Autos. Wenn überhaupt noch, dann vielleicht wirklich eine zum Wechseln, also System Sepp.
Der Gedanke mit den Hebekissen gefällt mir aber, das verfolge ich mal weiter ...
Ist halt ne richtige ANGEBER-Winde, und nicht so ein Warn-Spielzeug. Ohne Bäume ist es mit der Winde halt schon problematischer sich irgendwo heraus zu bekommen.
Klar, Hydraulikwinde ist das nonplusultra für den Dauereinsatz! Aber für die "kleine Bergung zwischendurch" etwas überdingst. Ich hab mich auch mal rückwärts mit der vorne angebauten Winde rausziehen müssen, weil ich vorwärtz im Graben steckte. S' gab ein paar Kratzer am Unterfahr- und Spustangenschutz und der Landy kam Quer die Böschung rauf. Janu, letztlich war er oben.
S' gibt Leute, die nutzen für Bergungen in baumloser Tundra nen Anker (nein ist kein Witz) SOWAS z.B.
Bei den LKW's sind Winden oft zentral angebaut und die Windenseile verlaufen in Rohren oder über Umlenkrollen nach vorne oder hinten. Sowas liesse sich mit etwas Phantasie leicht verwirklichen.
Zuletzt bearbeitet von Wildwux; 09/01/201311:46. Grund: falscher Link
der von Dir verlinkte Anker mag ja in der Furt nützlich sein, für trockeneren Boden gibt es aber auch spezielle Offroad-Erdanker. Ich besitze einen ähnlichen, musste ihn aber noch nie einsetzen. Wichtig ist nur, den Erdanker an einer Position einzusetzen, hinter (!) die man hinterher mit dem Auto fahren kann um den Anker mit der Winde wieder aus dem Boden zu ziehen. Sonst kann das mit Hacke und Spaten eine mühsame Angelegenheit werden. Es soll auch Leute geben, die Felsbohrer mitführen und dann bei Bedarf im Fels Ankerpunkte setzen können.
Herzliche Grüße aus Würzburg
Martin
Zuletzt bearbeitet von AllradMartin; 09/01/201311:42.