ich will an dieser Stelle nicht Einzelheiten darlegen, die mir bekannt sind, die ich aus eigener Anschauung beurteilen kann. Das Thema ist wesentlich komplexer, als die allgemeinen jetzigen Reaktionen in den Medien vermuten lassen. Es geht dabei nicht nur um die akute Situation, sondern um eine lange Entwicklung ueber mehrere Jahre. Peu à peu werden nun auch die meisten Medien auf dieser Schiene vorankommen. Zeit dazu wird es geben, denn der Konflikt wird nicht durch einen kurzen Einsatz beendet sein. Zu Deiner Kenntnis: AQMI hatte - besonders in ihrer Hochburg Tombouctou - ein zynisches Schreckensregime errichtet: Amputationen fuer Kleindelikte, Auspeitschen, Morde und systematische Vergewaltigungen, Zwangsrekrutierungen usw. Das war seit Wochen bekannt, hatte aber nicht zur Intervention gefuehrt, ist also auch jetzt nicht der alleinige Kriegsgrund! Die Situation war durch den minutioes geplanten Angriff der Djihadisten-Koalition auf Konna radikal verschaerft worden. Ueber Mopti (Flughafen Sevaré) waeren sie in drei Tagen in Bamako gewesen, ohne von den oertlichen Kraeften gestoppt werden zu koennen. Mali war fuenf Minuten davor, ein "failed state" zu werden - mit unabsehbaren Folgen fuer gesamt Westafrika (schau mal nach Nigeria mit "Boko Haram"!); und auch Europa! Wie gesagt, hier im VMV ist sicher kein Raum, diese Ereignisse gerafft darzustellen. Man sollte aber nicht den Fehler machen, das jetzige Engagement Frankreichs auch nur entfernt mit dem Bruch des Voelkerrechts durch Sarkozy (Angriff auf Libyen) gleichzusetzen, obwohl die Folgen dieses Krieges militaerisch erheblich zur Situation in Mali beigetragen haben.