Es war in meiner fruehen Kindheit - also wenige Jahre nach Ende des 1. Weltkrieges -, ( smile ) da stand ich bei einem Besuch in Berlin dem Sarotti-Mohr gegenueber. Mit seinem blauen Samtjaeckchen und dem gigantischen Turban, strahlte er eine gewisse Hoheit aus; ich bewunderte ihn. Er erschien mir nicht als Diener, sondern als jemand, der grosszuegig etwas verteilen kann. Ausserdem roch es aus dem Laden hinter ihm nach Zartbitter.

Na gut, inzwischen sind wir ja umfassend sensibiliert und unentwegt fallen uns die Schuppen von den Augen. Wir hoeren das Gras buergerlicher Tugenden selbst dann noch wachsen, wenn die bei uns gefertigten Bomben in der Ferne mit Praezision und Donnerhall Menschen zerreissen - Kollateralschaeden halt.
Manchmal - und eigentlich immer haeufiger - werden die muehevollen sozialen Korrekturen am Menschenbild zum durchsichtigen Alibimaentelchen unter dem sich dann die Unmenschlichkeit umso unangreifbarer ausleben kann!