Also, ich kenn das nur so, daß ein Gedanke, welcher von einem anderen Autor übernommen wird, ebenso gekennzeichnet werden muß wie ein direktes wörtliches Zitat. Man stellt dann ein „vgl.“ vor die Angabe der Quelle.

Das sollte eigentlich jeder Student wissen, bevor er die erste Hausarbeit schreibt. Leider erfolgt nach den Erfahrungen mit meinen eigenen Kindern schon an der Schule nur unzureichend eine Vorbereitung auf die Methodik wissenschaftlichen Arbeitens, wie sie spätestens dann an der Uni anzuwenden ist.

Was den konkreten Fall Schavan anbelangt, maße ich mir da kein Urteil an. Ich kenne die Arbeit nicht und sie interessiert mich auch nicht.

Allerdings steht zu vermuten, daß die schwatte Schavan in gewisser Weise ein spätes Opfer der roten Bildungsillusion im NRW der 70er Jahre geworden ist, wonach jedem Schüler ein Abitur gebührt und jedem Studenten ein Doktortitel. ;-) Dementsprechend wurde auf die Einhaltung wissenschaftlicher Standards nicht überall gleichermaßen Wert gelegt. Das war teilweise schon bei den einzelnen Fachbereichen derselben Uni ziemlich unterschiedlich und erst recht zwischen den verschiedenen Trägern der Hochschulausbildung. Habe ich selber erlebt, in mehreren Fächern an einer klassischen und an einer Gesamthochschule.

Das soll jetzt keine Entschuldigung für die Exministerin, aber doch eine kleine historisierende Relativierung sein, die bei einer Promotionsarbeit aber natürlich nicht gestattet ist. Nur so als Anmerkung.

Ach ja, das scheinen andere ähnlich zu sehen wie ich. smile
vgl. http://www.welt.de/print/die_welt/kultur/article113468400/PH-Wert-gleich-null.html


mfG
Rainer

P.S. Ach, übrigens – ich finde es recht erfreulich, daß im Offtopic ein Thema auch mal sachlich diskutiert werden kann. Von allen.





Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)