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Bei den IVECO 2,5/2,8 und 3,0 Liter Motoren ist die Öltemperatur primär eine Funktion des abgerufenen Drehmoments = Ladedruck = Abgastemperatur. Hohe Drehzahlen, also deutlich über 3-4000 U/min beeindrucken diese Motoren, bzw. deren Öltemperatur weit weniger als der Abruf von permanent hohem Drehmoment. Liegt schlicht daran, daß sie als Direkteinspritzer den Brennraum im Kolbenboden haben und diesen mittels Ölspritzdüsen von unten her kühlen, und bei hoher Drehmomentabnahme (= Ladedruck) massiv Wärme übers Motoröl abführen. IVECO gibt eine permanente Dauer-Öl Höchst Temperatur von 120°C im Ölsumpf an. Der verbaute Öl/Wasserwärmetauscher ist an sich ausreichend dimensioniert. Mehr wie 120°C Öltemperatur haben wir noch nie (egal unter welchen Einsatzbedingungen) in einem BREMACH gemessen, was aber auch darauf zurückzuführen ist, das die 2,5/2,8 Liter Motoren im BREMACH eine größere (=tiefere) Ölwanne mit 1 Liter mehr Inhalt haben als die gleichen Daily Motoren. Im Durchschnitts sind eher 80-90 °C. Ich habe Ende der 90iger Jahre viel herum experimentiert, auch mit Zusatzölkühler, ist in der Praxis unnötig.
Beim 3,O Liter Motor ist die Sache etwas heikler, dort haben wir die originale Ölwanne und man kann ein schnelleres ansteigen der Öltemperatur in die Nähe von 120°C beobachten. Durch den Öl/Wasserwärmetauscher und den späten Einschaltzeitpunkt des Kühlerventilators (100°C) wird dabei auch das Kühlwasser angeheizt. Einfaches Zurückschalten, also Leistung über z.B. 500 U/min mehr Drehzahl zu holen = weniger Ladedruck = weniger Motorbelastung = höhere Wasserpumpendrehzahl, anstatt zu versuchen mit hohem Gang = hohem Drehmoment = hohe Motorbelastung Steigungen anzugehen löst das Problem. Leider sind moderne Fahrer aus den Medien darauf trainiert möglichst schnell in den höchsten Gang zu schalten und mit Drehmoment zu fahren was bei (übermotorisierten) Pkw ok sein mag, beim Lkw, insebsonder mit großen Aufbauten (= Luftwiderstand) weniger. Und bevor jetzt einer mit dem "hohe (bzw. höhere) Drehzahl = hoher Verbrauch" kommt: Beim 3,0 Liter ist im Verbrauch kein Unterschied zwischen 2000 U/min oder 2500 U/min festzustellen, sehr wohl aber in der Motorbelastung = Ladeluftemperatur/Öltemperatur die bei höherer Drehzahl (und gleicher Geschwindigkeit) deutlich sinkt. Wenn man über viele tausend Km die Motorparameter mitliest, dann kann man feststellen.
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Das Orakel
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ad Reto: Wenn das Reserverad lt. Avatar vor dem Kühler sitzt, wundert mich gar nix - alles mit Elektrolüftern vor dem Kühler zupflastern was geht, hilft vielleicht..
ad Erich: Der 8140.27 war der Motor ohne LLK, die hatten doch die Kolbenbodenkühlung noch nicht? Und dann geht die Öltemperatur überwiegend nach der Drehzahl
Grüsse Peter
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@Reto Mit Vollgas meinte ich nicht 4000rpm sondern 2500rpm mit Bodenblech. Dass du den mit 5 Tonnen mit Halbgas bewegst würde mich dann in Anbetracht des ausgeleierten Altmotors schon etwas wundern. Von den Kilometern her war der ja noch lange nicht fällig.
Grüße Ozy
PS: Ich hatte meinen 2.8er Daily damals ausschließlich mit Dauervollgas bewegt und der war mit 250'000Km beim Verkauf immernoch innerhalb der Spezifikation, quasi kein messbarer Verschleiss. Und du weisst ja, das war ein Sattelschlepper mit 9T Gesamtgewicht.
It's your life - make it a happy one!
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Hallo Leute Dieser Beitrag beginnt sich ja interessant zu entwickeln. @Erich Danke für die interessante Abhandlung. Die Antwort auf die von Peter gestellte Frage nach der Kolbenbodenkühlung beim Motor 8140.27 würde mich aber auch interessieren. Viel mehr aber noch, wie dies denn beim 8140.27S aussieht. Wohl bei beiden identisch. Ich habe bis jetzt auch immer gedacht, je höhere Drehzahl gefahren wird, je "schlechter" für den Temperatur-Haushalt. @Peter Das mit dem Reserverad lasse ich nicht gelten. Ich habe vor Jahren in den Anden einen Vergleichstest gemacht, damals noch mit dem originalen Alu-Kühler. Mit komplettem Reserverad vorne, nur ein Reifen ohne Felge oder gar nichts. Zumindest bei Rückenwind ergab dies keinen nennenswerten Unterschied. Auf der letzten Reise hatte ich dann den grösseren Kühler drin, plus zwei Elektrolüfter, plus den Ölkühler. In Anbetracht der gefahrenen Strecken, kann ich mich nicht über schlimme Kühlungsprobleme beklagen. @Ozy Halblast ist nun wieder auf die andere Seite übertrieben.  Aber ich kann dir wirklich versichern, dass ich nie Vollgas fahre. Auf der Autobahn mach ich nie mehr als 85km/h, schätzungsweise 10km/h mehr würde er wohl gehen. Aber du darfst nicht vergessen, dass ich insgesamt 4 Jahre in Südamerika unterwegs war. Eine gute Zeit davon in den Anden auf 3'000 bis 4'800m ü.M. oder dann in Kolumbien und dort sind die Strassen brutal steil. Da bin ich häufig mit Untersetzung gefahren, um überhaupt noch schalten zu können. Was ich damit sagen will: Nicht die gefahrenen Kilometer sind entscheidend, sondern die gelaufenen Betriebsstunden. Und davon hat mein alter Motor viele drauf. Wir waren wochenlang mit einem Schnitt von 20km/h oder weniger unterwegs. Leider hatte ich (noch) keinen Betriebsstundenzähler installiert. Aber IVECO hat mir erklärt, dass sie bei Fahrzeugen mit Nebenabtrieb 1 Betriebsstunde mit 50 Fahrkilometern gleichsetzen. So geschätzt hätte mein alter Motor wohl mindestens 400'000km daruf.
Zuletzt bearbeitet von TeamNorth; 29/04/2013 18:19.
Gruss Reto
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Hallo Leute
Dieser Beitrag beginnt sich ja interessant zu entwickeln.
@Erich Danke für die interessante Abhandlung. Die Antwort auf die von Peter gestellte Frage nach der Kolbenbodenkühlung beim Motor 8140.27 würde mich aber auch interessieren. Viel mehr aber noch, wie dies denn beim 8140.27S aussieht. Wohl bei beiden identisch. ... der 8140.27 hat Kolbenbodenkühlung, der 8140.27S dann wohl auch
Gruß Juergen
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Hätte ich dem .27 auch gegeben, dagegen aber http://www.viermalvier.de/ubb_portal/ubbthreads.php/topics/396382/Re_Einspritzdusenad Reto: Rückenwind gilt nicht. Wenn es früher keine Probleme gab und jetzt offenbar schon: WaPu-Rad wegkorrodiert, irgendewelche Leitungen zugewachsen? Historisch war die Öltemperatur eine Funktion der Drehzahl; im Turbolader-Zeitalter kann ich über die Turbine Öl unter Last aufheizen, aber die abzuführende Wärmemenge hängt an der abgerufenen Leistung, der Wirkungsgrad ändert sich nicht soviel.. Ich würde zur Verbesserung des Temperaturhaushalts als erstes den LLK nachrüsten Grüsse Peter
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ich habe mal im RepHandbuch TurboDaily 4x4 35.10/40.10 bezogen auf den 8140.27 nachgeschaut ![[Linked Image von up.picr.de]](http://up.picr.de/14292117tq.jpg)
Gruß Juergen
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Hallo Leute Da gibt es jetzt mal wieder etwas klarzustellen. Gewisse Leute sind doch sehr interpretationsfreudig. @Peter Wenn es früher keine Probleme gab und jetzt offenbar schonHabe ich NIE geschrieben ! Das WaPu-Rad ist NICHT wegkorrodiert, es sind KEINE Leitungen zugewachsen. Ich werde KEINEN LLK nachrüsten. Mein Daily ist Typ 1 oder 4x4 Restyling, da war ist KEIN Platz für den LLK vor dem Kühler. So und jetzt kehren wir doch mal zum Kern der Frage zurück: Ist es besser einen externen Öl-Luft-Kühler vor oder nach dem originalen Öl-Wasser-Wärmetauscher anzuschliessen ?Nach dem Wärmetauscher hatte ich ihn a Motor 8140.27 angeschlossen. Das hat vielleicht etwas gebracht, ist aber schwierig zu sagen. Funktion: Der Wärmetauscher gleicht Öl- und Wassertemperatur aneinander an, falls das Öl nachher immer noch über 80° ist, geht es noch durch den externen Ölkühler und entfernt sich wieder von der Wassertemperatur. Das ist eigentlich nicht Sinn der Sache. Vor dem Wäretauscher könte ich den externen Ölküher beim Motor 8140.27S alternativ auch anschiessen. Funktion: Der Wärmetauscher gleicht Öl- und Wassertemperatur aneinander an, dies jedoch nachdem das Öl bei Bedarf (>80°) bereits vorgekühlt wurde. Nach meinen einfachen Gedankengängen dürfte dies eine geringere thermische Belastung für das Kühlwasser darstellen. Was ist wohl besser ? 
Gruss Reto
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Bitte die eigenen Postings lesen: Vor Jahren in den Anden gab es mit dem Originalkühler keine Probleme (Post 29/04/13 08:13 PM), jetzt gibt es aber einen größeren Kühler, Elektrolüfter, Ölkühler (selber Post), und lt. Eröffungpost ist eine "Weiterentwicklung" gegen ein "Hochschaukeln der Temperatur(en)" nötig..
Entweder gibt es also mittlerweile ein Problem - der alte Motor soll ja eine sehr hohe Laufleistung haben - oder ist das Basteln just for fun?
Für Fall 1 gäbe es Abhlife hinsichtlich des Reserverads (die Antwort unter Einbeziehung von "Rückenwind" sagt sehr viel aus) und durch einen LLK, wenn aber - nach jüngsten Aussagen - ohnehin kein Problem vorliegt: Bastel doch was Du willst.
Grüsse Peter
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Hallo Peter Ich habe doch nicht geschrieben, dass es vor Jahren in den Anden KEINE Probleme gab ?!  Natürlich gab es Probleme, deshalb habe ich ja einen Spezialkühler bauen lassen, diesem noch zwei Elektrolüfter vorgebaut und gleichzeitig einen Ölkühler nachgerüstet. Ich habe geschrieben oder wollte zum Ausdruck bringen, dass es nicht mehr oder weniger Proleme gab, als ich das Reserverad von der Stossstange auf den Heckträger befördert habe. Das hat mich damals zum Schluss geführt, dass für meine Anwendung (Fahrzeuggewicht, Streckensteilheit, Höhenlage) ganz einfach der Kühler etwas unterdimensionert ist und nicht das Reserverad auf der Stossstange die Hauptschuld trägt. Die Sache mit dem Rückenwind ist nur so, dass eben bei Rückenwind ja gar keine Kühlluft, ausser die durch den Lüfter selbst produzierte, mehr durch den Kühler strömt. Von Fahrtwind kann man in den hohen Anden nicht mehr sprechen - das ist besseres Schrittempo. Folglich verschärfen sich die Probleme bei Rückenwind tatsächlich. Mit oder ohne Reserverad vor dem Kühler. Der "Ansaugtrakt" des Lüfters ist natürlich durch das Rad in der Theorie etwas behindert, in meinem Praxistest konnte ich aber wirklich keinen Unterschied feststellen. Auf meiner zweiten Reise mit oben genannter Zusatzausrüstung habe ich wirklich Fortschritte feststellen könen. Sobald aber über ca. 3'500m der Wind voll von hinten kam, war es wieder ziemlich das alte Lied. Und als dann der Motor durch den Kompressionsverlust zu schwächeln begann, haben sich die Probleme halt früher wieder gemeldet. Aber grundsätzlich erachte ich meine Lösung als genügend. Ich sage hier jetzt absichtlich nicht 100% optimal, denn dazu müsste das Rad wohl wirklich weg und ein Ladeluftkühler ran. Aber ich bin auf meinen Reisen nicht in Eile, kann durchaus auch mal eien Abkühlungshalt einlegen. Es war nur verlockend, weil recht einfach möglich, durch einen anderen Anschluss des Ölkühlers eine weitere Verbesserung herbeizuführen. Aber da ich nach allgemeiner Ansicht den Ökühler eh nur zum Spass drin habe, er sei nicht notwendig und daher wirkungslos, mach ich den Anschluss wie gehabt NACH dem Wärmetauscher. Danke Leute für eure Meinungen, spezieller Dank an Erich, denn seine Abhandlung bezüglich Drehzahl und Drehmoment hat mein Verständnis für diese Zusammenhänge tatsächlich gefördert. 
Gruss Reto
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