Hallo Alex,

du hast ja die teuren neuen Teile der Syncronisierung vor dir gehabt.

Du hättest ja mal die Teile in einander legen können und mal probieren wie das funktioniert.

Der Syncronring verdreht sich wenn er arbeitet (Bremst oder Beschleunigt!) minimal in die entsprechende Richtung und hindert dabei gleichzeitig die Schiebemuffe weiter geschoben zu werden!
Während dieser Zeit wird der Syncronring über die schräge Dachverzahnung außen direkt über die Kraft am Schalthebel auf den Konus geschoben und verrichtet seine Arbeit.
Erst wenn die Drehzahl absolut 100 %, 1 zu 1 syncron ist kann der Syncronring wieder in die Mittelstellung gehen und gibt dabei auch automatisch den Weg der Schiebemuffe wieder frei, der Gang wird absolut geräuschfrei geschaltet.

Diese "Dachverzahnung" läßt sich aber mit Gewalt und Kraft auch "überlisten"!
Dann wird die Kraft am Schalthebel nicht mehr für die Arbeit des Syncronrings verwendet sondern dieser über die andere Seite der Dachverzahnung zwangsweise in die Mittelstellung gezungen!

Das wunderschöne Kratzen das du dann hörst ist auch eine Art "Syncronisierung" bis der Gang drinn ist!

Allerdings ist die Materialpaarung, hochfester Stahl Zahn auf hochfester Stahl Zahn, nicht unbedingt optimal gelöst!
Trotzdem funktioniert auch das erstaunlich lange und eventuell werden die dabei unvermeidlichen Stahl Späne sogar von einem Magneten im Getriebe wieder "eingefangen"!

Der Synronring ist aus Messing und bremst/beschleunigt auf einem feinbearbeitetem "Kegel" sanft ab, dafür hat er noch Schmiernuten um diese Fläche die ganze Zeit geschmeidig geölt zu halten!

Syncronringe sind eigentlich Lebendauer Teile, die zwar auch einem relativ geringen Verschleiß unterliegen, aber in der Regel nur durch Fehlbedienung, (Kraftaufwand statt eine 1/4 Sekunde länger mit zwei Fingern schalten), vorzeitig verschleißen!

Du kennst sicher auch Autofahrer die auf eine rote Ampel zu fahren, und obwohl sie auf jeden Fall stehen bleiben müssen, alle Gänge bei noch relativ hoher Geschwindigkeit bis in den ersten Gang zurückschalten!
Und wenn sie dann stehen nehmen sie den Gang raus!
So ein Schalt Getriebe ist nach 150000 Km völlig ausgelutscht!
Jetzt ist noch noch die Stahl auf Stahl Synronisierung übrig geblieben.

Und das war bei deinem Verteiler auch der Fall!
Da hatte ganz sicher irgend ein Vorbesitzer auf D die Untersetzung hoch und runter geschaltet!
Das funktioniert bei einem neuen Auto am Anfang auch ohne Geräusche aber mit sehr hohem Kraftaufwand, weil der Wandler im Automatikgetriebe zum Motor ja nicht 100 %ig Starr ist muß dieser dann kurz in eine Richtung "nachgeben" und Kraft hat gesiegt!
Es als dann später bei dieser Aktion das Kratzen immer lauter wurde hat er den scheiß Mercedes lieber verkauft!

Und da du das ja eher im Stand schaltest war dieser "Vor-Schaden" für dich auch nicht zu bemerken oder zu erkennen!

Den Schaden hast du mit gekauft!


Gruß AT