Original geschrieben von Bandido
wobei ich die Sache mit den Flugzeugträgern nicht ganz kapiere . . .

die sind doch militärtechnisch betrachtet längst Saurier


Auch die Zweifel am militärischen Sinn der Giganten wachsen. Die "Superträger" der USA, rund 330 Meter lang und mit einer Verdrängung von 100.000 Tonnen, sind auf die symmetrische Kriegsführung ausgerichtet, auf einen intensiven Schlagabtausch mit einem hochgerüsteten Gegner. Die "Gerald R. Ford"-Klasse führt diese Tradition fort: Sie soll beispielsweise 160 Kampfjet-Missionen pro Tag ermöglichen, 40 mehr als die aktuellen Flugzeugträger der "Nimitz"-Klasse.

Doch das Szenario eines Krieges zwischen Großmächten halten Kritiker für nicht mehr zeitgemäß - schon allein wegen der Globalisierung. Die USA und China etwa seien wirtschaftlich inzwischen so eng miteinander verflochten, dass ein veritabler Krieg auch auf lange Sicht extrem unwahrscheinlich sei.

Stattdessen sei auch in Zukunft von asymmetrischen Konflikten auszugehen, und da sei es sinnvoller, eine größere Zahl an kleineren Einheiten vorzuhalten - etwa Hubschrauberträger, die sowohl Helikopter als auch eine kleinere Zahl senkrechtstartfähiger Kampfjets tragen können. Sie könnten bei regionalen Konflikten und im Kampf gegen Terroristen schneller zur Stelle sein als die gigantischen Flugzeugträger-Kampfgruppen, die außer dem Träger selbst auch noch zwei Kreuzer, zwei bis drei Zerstörer, eine Fregatte, zwei U-Boote und ein Versorgungsschiff umfassen.

"Große, stolze und teure Zielscheiben"

Die tägliche Betriebskosten einer solchen Flotte beziffert US-Marinekapitän Henry Hendrix gar mit 6,5 Millionen Dollar pro Tag. Flugzeugträger, schrieb Hendrix kürzlich in einem Beitrag für den Think-Tank Center for a New American Security, drohten auf dem Schrottplatz der Geschichte zu landen - wie vor ihnen die Schlachtschiffe: Sie seien "groß, teuer, verwundbar und überraschend irrelevant für die Konflikte ihrer Zeit".

Denselben Vergleich zog kürzlich der russische Militärblogger Gary Brecher. Flugzeugträger seien das, was Schlachtschiffe schon 1941 gewesen seien: "Große, stolze und teure Zielscheiben". Im Zweiten Weltkrieg hätten sich die Flugzeugträger den Schlachtschiffen als überlegen erwiesen, doch das sei Jahrzehnte her. "Heute kann ein Tanker 60 selbstlenkende Marschflugkörper aus einer Entfernung von Hunderten Meilen abfeuern", bemerkt Brecher, offenbar in Anspielung aufSysteme wie das russische "Club-K". "Kein Flugzeugträger würde seine erste echte Schlacht überleben."





http://www.spiegel.de/wissenschaft/...ger-der-gerald-ford-klasse-a-921390.html