Ich bin selbst ein Freund der deutschen Sprache, dort, wo sie bereits entsprechende Begriffe geprägt hat. Den Ersatz überkommener Begriffe mit englischen Lehnwörtern, nur um "cool" zu sein, halte ich für affig, siehe z.B. das zunehmende "Sale" statt "Schlussverkauf". Wenn es aber in Technik und Ökonomie neue Entwicklungen gibt, dann muss man nicht unbedingt krampfhaft danach streben, deren Namen zum Wohl der Reinheit der deutschen Sprache zu übersetzen. So bin ich froh, dass wir aus dem "leasing" nicht den "Mietkauf" gemacht haben, und aus der "Hardware" nicht die "Gesamtheit der feststofflichen Komponenten von Geräten zur Informationsspeicherung und -bearbeitung". Ich sage aber immer noch "Tastatur" statt "keyboard" ...
Marcus
Da stimme ich Dir zu. Es geht ja auch allgemein nicht eigentlich um englisch versus franzoesisch (deutsch usw.), sondern darum, das kurzlebige sprachliche Zwitter gebildet werden, die keine Bereicherung der jeweiligen Sprache darstellen, sondern eine Verarmung.
Als Richelieu die Académie française gruendete, hiess es im Text: "La mission qui lui est assignée dès l’origine est de fixer la langue française, de lui donner des règles, de la rendre pure et compréhensible par tous." Eigentlich doch ein nobles Ziel mit grosser politischer Tragweite (siehe regionale Dialekte). Und wenn 350 Jahre spaeter der gute Toubon sich gegen modische Anglizismen wendete, dann war das eben auch nicht immer unbegruendet.
Zurueck zu Korsika: Beim dort gesprochenen Franzoesisch schwingt oft noch eine italienische Grundnote mit und Korsen sind selbst fuer den Kontinentalfranzosen nicht leicht zugaenglich. Wobei man auch nicht vergessen darf, dass die Jahrzehnte des Tourismus - wie ueberall - zwar wirschaftlich unverzichtbar sind, der Preis dafuer aber meist ein Identitaetsverlust ist. Immerhin blieb die ueberragende Schoenheit der Insel noch erhalten!