was ist falsch am Wassersparen?
Grundsätzlich nichts.
Allerdings ist ständige Gleichmacherei sehr selten zielführend, z.B. weil :
These: In Deutschland Wasser zu sparen ist unter bestimmten Umständen sogar umweltschädlich
Hans-Jürgen Leist vom Hannoveraner Umwelt-Institut Ecolog sagt: Wasser ist hierzulande im Überfluss vorhanden. Die Deutschen könnten mit gutem Gewissen mehr Wasser verbrauchen, findet er, und ihre Sparwut könne der Umwelt sogar schaden statt nützen. …Den Kindern in Afrika ist aber gar nicht geholfen, wenn die Deutschen beim Zähneputzen den Hahn zudrehen. Denn es ist zum heutigen Zeitpunkt praktisch unmöglich, Wasser von einem Kontinent zum anderen zu transportieren.
http://www.zeit.de/2012/14/Wasserversorgung/komplettansichtWo Wassersparen zum Problem wird
Sparsamer Umgang mit kaltem Leitungswasser: Was gut gemeint ist, wird im deutschen Flachland zum Problem. Weniger Abwasser bedeutet gleichzeitig auch mehr Geruch.
Video:
http://www.stern.de/panorama/veralt...ssersparen-zum-problem-wird-1936433.htmlOder aus Sicht der vorhandenen Installtionstechnik:
Viele Sanitärkeramik-Hersteller haben schon seit Jahren Toiletten im Programm, die mit 4,5 Litern Spülwasser auskommen. Das ist auch grundsätzlich gar nicht das Problem.
Das Problem sind die üblichen Abwasserleitungen in DN 100, für die ein so geringer Spülwasserstrom einfach nicht ausreicht, um die Fäkalien und was sonst noch an Feststoffen ins Klo geschmissen wird, vollständig wegzuschwemmen.
In der Praxis läuft das dann so:
Familie Öko kauft sich so eine Wasserspar-Toilette und senkt damit ihren Spülwasserverbrauch um ein paar Kubikmeter Wasser im Jahr, spart also, je nach Wasserpreis, bestenfalls 15 – 20 Euro. Irgendwann ist aber wegen der nicht weggeschwemmten Sch***e die Abwasserleitung verstopft und der Rohrreinigungsdienst muss ran. Nach nur 10 – 20 Jahren hat man somit durch die Wassereinsparung die Kosten für einen Rohrreinigungseinsatz hereingeholt, der ohne den Wassersparfimmel gar nicht erforderlich gewesen wäre.
Mit dem “eingesparten” Trinkwasser haben die Stadtwerke etc. derweil die Kanäle gespült, weil deren Abwasserleitungen natürlich in gleichem Maße unter dem Wassersparwahn leiden.
Diese Kosten werden natürlich wieder auf den Wasserpreis umgelegt, womit sich das Einsparpotenzial von Familie Öko nochmals reduziert und unterm Strich für weniger Wasserverbrauch mehr Geld bezahlt werden muss.
Bei diesem von Politikern und Beamten ersonnenen Quatsch geht es auch gar nicht um die Umwelt, sondern ums Generieren von Steuereinnahmen. Jede neu verkaufte “Öko”-Kackschüssel, jede elektronisch geregelte Heizungspumpe, jeder Kubikmeter Wärmedämmung freut den Finanzminister, während der zu seinem Glück gezwungene Hausbesitzer Investitionen tätigen muss, die sich niemals auch nur annähernd amortisieren.
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Worüber aber mal zu diskutieren wäre:
Wieso braucht es reinstes Trinkwasser um die Schei*** den Kanal runterzuspülen ?
Eine Grauwasser-Logistik im Haushalt würde ich für wesentlich zielführender halten als die Begrenzung des "Weißwassers" durch ungeeignete Maßnahmen.
Die "Grauwasserdiskussion" ist schon sehr alt aber seitens der Politik eher unterdrückt als gefördert. Das bringt wohl kein Geld in die Staatskasse ...