es sollte kein Problem sein, an zentralen und neuralgischen Punkten Grauwasser ins Kanalsystem einzuspeissen (auch ohne grosse Kosten), damit das genannte Problem nicht auftritt.
Ich denke vielmehr, dass auch das ein Problem ist, das mangels Erfahrung bisher verschlafen wurde und zu dem es aus diesem Grunde noch keine adäquaten Lösungen gibt.
Es wäre vielfach sicherlich kein Problem.
Aber:
In den letzten Jahren werden zunehmend getrennte Kanalisationssysteme gebaut sowie bestehende umgebaut, um Abwasser und Regenwasser getrennt abzutransportieren. Und eben dieses Regenwasser fehlt nun zusätzlich zu dem eh schon geringeren Abwasseraufkommen.
Einst gut gedacht, um Kläranlagen zu entlasten, erweist sich dies nun auch als suboptimal, da einerseits eben der Durchfluss im Leitungssystem fehlt, andererseits auch viele Kläranlagen nun Probleme bekommen, weil dort derart hoch konzentriertes Abwasser ankommt, daß die Klärung zunehmend schwieriger wird.
Ergo wird z.T. verdünnt.
Preisfrage: Womit?
Und daß die Kommunalen Betriebe die Leitungen mit Trinkwasser spülen, liegt an einer einfachen Sache: Es ist vorhanden (bzw. der nächste Hydrant ist nicht weit), und muß nicht erst per Tankwagen angeliefert werden...
Die Lösung wäre, die Kanalsysteme an die tatsächliche Menge anzupassen. Aber die Kosten will und kann niemand tragen.
Die Tatsache, dass Kanalsysteme verfallen oder nicht ausreichend gespült werden kennt man grundsätzlich erst seit der Entvölkerung ostdeutscher Stadtteile seit Ende der 90er.
Vorher musste man Kanalsysteme immer nur erweitern, aber noch nie zurückbauen oder "trocken" erhalten.
Hmm, ich wußte bisher nicht, daß das Ruhrgebiet zu den entvölkerten ostdeutschen Stadtteilen gehört...
Das Problem gibt es überall, wo weniger Wasser in die vorhandene Kanalisation eingeleitet wird als ursprünglich berechnet. Ob nun durch Entvölkerung oder durch Wassersparmaßnahmen oder sonstwas.