Original geschrieben von Ozymandias
@Maschtuff
Gib mir EIN EINZIGES stichhaltiges Argument weshalb die Schweiz als souveräner Staat nicht sselber bestimmen soll wieviel Einwanderer wir zahlenmäßig wollen und verkraften können?
Wir sind NICHT Mitglied der allmächtigen EU.

Jeder souveräner Staat bestimmt selber über solche Sachen.

Sonst wären schon viele Schweizer/Deutsche längst nach Australien/Kanada/USA verschwunden - aber hoppala - da kann nicht Jeder einfach so kommen. Uuuuuupsi...


Vielleicht fällt es Dir ja nicht auf, aber Du gehst mit keinem Wort auf meine detaillierte Antwort zu Deinen Bemerkungen ein. Ein fruchtbarer Dialog sollte nun aber gerade aus Fragen, Antworten und Konklusion bestehen. Stattdessen kommst Du mit einer neuen Frage. smile
Ich empfinde jedoch Deine Frage als besonders aufschlussreich für die Natur des Dilemmas, welches mit Volksbefragungen fast immer verbunden ist: die Leute stimmen über Zusammenhänge ab, deren Einzelheiten ihnen meist unbekannt sind! Ein ideales Feld für Demagogen und Populisten, wenn es um komplexe Themen geht!
Hier z.B. stellst Du "Souveraenitaet" Deines Landes - wie auch der populistische Herr Blocher - gegen die "allmaechtige" EU. Du unterschlägst dabei allerdings, dass der freie Warenverkehr EU-Schweiz-EU Teil eines umfangreichen Vertragsbündels ist, welches der Schweiz besonders vorteilhafte wirtschaftliche Präferenzen einräumt (und trotzdem von den gängigen Verpflichtungen anderer EU-Staaten befreit bleibt), obwohl sie eben nicht EU-Mitglied ist. Ein zentraler Vertragspunkt ist dabei nun aber gerade der freie Personenverkehr (Arbeit - und gegebenenfalls Wohnsitz). Die Schweiz hat diese Verträge 1999 in freier Souveränität verhandelt und ab 2002 angewendet. Wenn man jetzt - mit recht dümmlichen Argumenten (Verkehrsstauungen usw. smirk ) - einen Punkt herausstochert und darüber das "Volk entscheiden" lassen will, ist diese Methode mehr als fragwürdig. Eine echte Befragung hätte politische Aufklärung über den GESAMTEN Kontext vorausgesetzt. War wohl nicht griffig genug für die üblichen politischen Simplifikateure.
Ein paar Zahlen: Italiener une Deutsche sind die zahlreichsten mit 291 000 bzw. 284 200. Es folgen Portugiesen - besonders stark im Canton Neuchâtel - (237 000) und Franzosen (104 000). Hinzu kommen - besonders im Raum Genfer See und im Tessin - die Pendler mit 113 000, bzw. 60 000.
Nun bleibt ja noch viel zu tun, ehe das Ergebnis des Entscheids politisch umgesetzt werden kann. Ich wette, dass dies direkt nicht möglich ist, sondern mit erheblichen Abstrichen verbunden sein wird!