Original geschrieben von GEMANN
@RainerD


Übrigens: Derna liegt 350Km von der ägyptischen Grenze entfernt. Nur so zur journalistischen Leistung dieses Zeit-Reports: Mal schnell über die Grenze geht gar nicht. Die Libyer haben sich inzwischen auch organisiert und Bürgerwehren aufgestellt.
Nun, was da wieder in der "Zeit" zum Besten gegeben wird, kann ich so nicht bestätigen. Ich war dort und ich lebe noch!

Fanatiker finden keinen Boden bei der Bevölkerung.

Aber Freiheit war noch nie gratis zu haben.

Grüsse Gemann

P.S. Es gibt wieder Visa für Libyen


So so, Du hast ES also überlebt - gratuliere! grin
Der Artikel enthält tatsächlich einige Ungenauigkeiten und Verallgemeinerungen, an denen man sehr deutlich sieht, wie verworren die Lage ist.
An Ungenauigkeiten fehlt es aber auch bei Dir nicht: Dernah liegt zwar nicht dicht an der ägyptischen Grenze (übrigens 300 km entfernt smile ), dafür aber an der wichtigsten Strasse von Ägypten nach Benghasi, was eine Rolle bei der Beurteilung der Sicherheitslage spielt. Es handelt sich auch nicht um einen ZEIT-Artikel, wie Du schreibst, sondern um einen Beitrag der WELT.
Deine Bemerkungen ( "Ich war dort und ich lebe noch! Fanatiker finden keinen Boden bei der Bevölkerung. Aber Freiheit war noch nie gratis zu haben.") gehen jedoch auch genau in diese Richtung der Simplifizierung! Fehlt nur noch: "Wo gehobelt wird, da fallen Späne!"
Wenn Du Dir ein so positives Urteil über die schlechten Erfolgsaussichten extremer Gruppen zutraust, dann solltest Du dies mal der libyschen Bevölkerung (z.B. in der Gegend von Brak/Sebha) mitteilen - vom Grossraum Benghasi ganz zu schweigen.

Mich erinnern Deine Erkenntnisse an den bekannten französischen Präsidenten, der im 19.Jd zur damals grassierenden Diphtherie sagte: "Eine grausam gefährliche Krankheit; entweder man stirbt daran, oder wird - wenn man überlebt - verrückt. Ich hatte die Krankheit und weiss, wovon ich spreche!"