@ GEMANN

Wie sorgfältig ein Journalist arbeitet und / oder wie zuverlässig seine Quellen vor Ort sind, läßt sich meistens nur unzureichend einschätzen. Deshalb hatte ich den Report in der „Welt“ ja auch als ‚Momentaufnahme‘ bezeichnet und verlinkt.

Aber auch ein Reisender wird in seiner kurzen Anwesenheit auf einer bestimmten Route zu einem bestimmten Zeitpunkt unter der Restriktion eingeschränkter Kontakte immer nur einen sehr begrenzten Ausschnitt der Wirklichkeit wahrnehmen können und ist dazu noch den Gefahren von Fehlinterpretationen ausgesetzt.
Jedenfalls interessant, daß du den Aufenthalt in deinem ersten Statement offenbar als weniger gefährlich einschätzt („Ich war dort und ich lebe noch.“), wobei das aber im zweiten Statement wieder relativiert wird. („Fazit: Es gibt kein sicheres nordafrikanisches Land. Wenn du da hin fährst gehst du ein erhöhtes Risiko ein. Libyen ist z.Z. sicher das unstabilste Land.“)

Auch meine Einschätzung ist, daß Libyen als sicheres Reiseland für weitere Jahre ausfallen dürfte. Auf der anderen Seite betrifft es uns aber auch, wenn wir nicht nach Libyen oder Nordafrika in den Urlaub fahren.

Die EU-Grenzschutz-Agentur FRONTEX verzeichnet einen dramatischen Anstieg illegaler Zuwanderer, welche vor allem Lampedusa und Sizilien zum Ziel haben. „Die meisten seien mit Booten von Libyen aus gekommen. Dabei werde der Einsatz von großen „Mutterschiffen“ immer üblicher, die kleine Boote zur Landung mit sich führten.“

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/...ieg-illegaler-einwanderung-12810381.html

Und nach einem ganz aktuellen EU-Beschluß soll die illegale Einreise per Boot nicht mehr abgeblockt werden. Nur noch Ermahnungen und ‚Anweisungen‘ (nämlich umzukehren) sind zulässig. Bei Zuwiderhandeln passiert nichts.

Quelle: http://www.faz.net/aktuell/politik/...ine-umkehr-ins-offene-meer-12812166.html

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)