Original geschrieben von Bandido
Zitat
Im Vergleich zu Barack Obama wirkt Putin nur deshalb wie ein verhaltensgestörter Schulhofschläger . . .

grin

guter Kommentar von Augstein

http://www.spiegel.de/politik/ausla...r-westen-in-der-krim-krise-a-960354.html


Nein, finde ich nicht! Augstein übergeht bei seinem Essay wesentliche geschichtliche Tatsachen. Ist aber hier nicht der Platz, alles zu kommentieren. Deshalb nur: Russland hat bei seiner Politik mehr denn je drei Bereiche zu beachten, wenn es seinen Rang stärken will: den Osten (China), den Süden (Islam) und den Westen (Europa). Die Entwicklung im Fernen Osten ist für Russland so ungewiss, wie die im Süden.
Nikita C. wusste das sehr genau und setzte z.B. mit der Gründung der "Russischen Akademie der Wissenschaften" gezielt auf Forschung. Gorbatschow sprach vom "Gemeinsamen Haus Europa".
Wenn Augstein jetzt folgert: "Für Wladimir Putin dagegen lohnt sich der Kurs der Konfrontation: Machtdemonstrationen statt Modernisierungsmühen. Das ist der leichtere Weg.", dann ist er blind. Dieser Kurs hat sich für die SU (wir kennen doch das Ergebnis dieses internationalen Machtkampfes) nicht gelohnt und er wird sich auch nicht für Russland lohnen. Ohne moderne Technologie/Spitzenforschung wird Russland die Lücke zur Zukunft nicht verringern können. Und dazu braucht Putin westliche Kooperation. Beispiel: die in F gebauten - und nun wartenden - Fregatten sind für ihn vor allem deswegen interessant, weil sie mit der gesamten Technologie geliefert werden sollen! Macht ohne Modernisierung hat heutzutage noch weniger Bestand als früher und jeder Nationalismus führt unweigerlich zur Konfrontation!
Der Westen hat beim Thema Ukraine schwere Fehler gemacht - Putin ist dabei, jetzt die seinen zu machen. Daran ändert auch die juengst wieder gewachsene Zustimmung der Russen zu Putin nichts. Die Fehler können nicht mehr ungeschehen gemacht werden, aber noch ist es möglich, ihre Folgen zu entschärfen.