Hallo,

erstmal dankeschön fürs Lob.

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sie ist "ähnlich" dem M verfahren,
aber für diesel konstruiert und somit auch nur dieseltauglich.

Ich weiß halt nur, daß die Wandanpinkelung beim M-Verfahren beim kalten Motor für recht unangenehme Gerüche gesorgt hat.

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der di einspritzstrahl (diesel) beginnt ja relativ zügig mit der verbrennung,er jedoch beim M verfahren (vielstoff) auf die kolbenmulde aufgespritz wird um dann beim abdampfen zu verbrennen.

Jepp, genau, aber wenn der Kolben kalt war, wurde viel Kraftstoff unverbrannt durch den Auspuff entsorgt. Das relativ langsame Abdampfen sollte wohl für einen ruhigeren Lauf sorgen. Später gabs dann das HM-Verfahren, soviel ich grad weiß, wurde da die Kolbenmuldenwand nicht mehr angepinkelt.


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der einspritzzeitpunkt beim tdi passt nun überhaupt nicht zum angestrebten ziel,der PÖL-verbrennung.

Den Einspritzzeitpunkt könnte man anpassen, ebenso die Einspritzdauer. Nur um das Problem mit dem Zündverzug und der Zylinderwandanpinkelung wird man bei serienmäßiger Mechanik nie herumkommen können.

Wenn ich mir die Dinge vorstelle, die Elsbett sen. beim sogenannten Duothermischen Verfahren konstruiert hat, da läufts gut anders ab.
Ersten besorgt er seinen Kolben ein höheres Temperaturniveau. Die Oberteile waren aus Stahl, mittig eine kugelförmige Mulde drin.
Die Ansaugrohrform, die Zylinderkopfbauform und die Zylinderzahl (3) sorgten für einen starken Drall während des Verdichtens, daß eine Art "Zyklon" entstand. In diese Drehbewegung der Luft spritzt eine im flachen Winkel angeordnete Zapfendüse (mit veränderlichen Querschnitt) ein. Das Kraftstoff/Luftgemisch, das sich entzündet, wird durch die Erwärmung leichter und drängt damit nach innen, während die schwerere "kalte" Luft nach außen drängt (deshalb der Name Duotherm). Somit wurden recht zuverlässig die Verbrennungsprodukte vom Kolbenmetall ferngehalten und der Motor wurde relativ wenig aufgeheizt. Darum kam er wohl ohne Wasserkühlung und ohne Luftkühlrippen bei faszinierendem Wirkungsgrad aus. Und das ganz ohne Elektronik oder ähnlichem Gedönse.

Beim TDI-Motor, wie wir ihn kennen, spritzen die Düsen leider nach außen, was die verwendbaren Kraftstoffe eben stark einschränkt. Inwieweit serienmäßig ein Drall entsteht, weiß ich leider nicht, ansonsten könnte man relativ einfach einen Pöl-DI aufbauen.

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ich hatte mit absicht nur kammermotore oben hingestellt,
die haben wenigstens den vorteil eines externen brennraums.
Das ganz unten ist doch ein DI, wie ich das so sehe(?).
Die Bilder sind sehr gut, oben ein Vorkammermotor, darunter ein Wirbelkammermotor und unten ein Direkteinspritzer. Das jeweils rot gekennzeichnete ist der Raum, in dem die Gemischbildung entsteht. Man kann recht gut erkennen, daß der "Gemischbildungsraum" bei den beiden Kammermotoren recht warm werden wird, die Kammer wird im Fahrbetrieb mitunter rotglühend. Das sorgt für geringen Zündverzug und recht sichere Verbrennung. Unverbrannte Kraftstoffreste landen auch nicht zwangsläufig auf der Zylinderwand.
Beim DI unten erkennt man, daß die Gemischbildung in der Kolbenmulde stattfindet. Diese kann nicht rotglühend werden, vorher dürfte eigentlich der Kolbenboden schon in die Ölwanne getropft sein. In Summe bedeutet das, was nicht durch Verwirbelung in der Luft abbrennt, wird durch heiße Brennraumteile zwangsabgedampft und damit sicher entsorgt.
Beim DI gibts eigentlich keine wirklich heißen Brennraumteile. Dazu muß man sich auch vorstellen, daß der ganze Verbrennungsvorgang innerhalb sehr kurzer Zeit ablaufen muß. Die Einspritzdauer beträgt etwa max. 20° Drehung der Kurbelwelle, danach sollts auch schon vorbei sein mit dem Verbrennungsvorgang, sonst klingelts und klopfts, wenn sich zurückgebliebener Kraftstoff vielleicht doch noch entzündet beim nächsten Verdichtungs- oder Arbeitstakt.
Zur Verdeutlichung, 20° Kurbelwelle sind 1/18 einer Umdrehung. Wenn der Motor zB. 3000/min macht, das sind 50/sek., also eine Umdrehung in 20 Millisekunden, davon ein 18tel, sind pro Verbrennungsvorgang etwa eine tausendstel Sekunde! Manchmal wundert es mich schon, daß die Mechanik so zuverlässig funktioniert.

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und mit 50/50 beimischungen sommertags beim tdi,
grundsätzlich geht das,ich habs getestet,
aber außer ständiger unruhe beim fahrer hat das nicht wirklich was gebracht.

Das möchte ich unterschreiben. Ich hab noch einen CDI, aber ich möcht nichtmals testweise einen einzigen Liter Pflanzenöl dazukippen. Ich hab mal Biodiesel bei CDI ausprobiert, allerdings äußerte sich das mit einem üblen Nageln bei kaltem Motor, unruhigem Lauf, geringerer Leistung und über einen Liter Mehrverbauch. Mein Fazit: Niemals was anderes als EN590-Sprit im modernen Direkteinspritzer.
Zwar gilt ein Verteilerpumpen-TDI eigentlich auch schon als prähistorisch, aber bis auf die Einspritzung laufen im Brennraum ähnliche Dinge ab.

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naja,
mann wird auf langen strecken nicht müde da mann ständig in das maschinchen reinhört,
aber von entspanntem fahren kann keine rede sein......

Naja, bei meinem Ex-Mod-Sauger ists nicht so schlimm, der Motor ist sowieso unüberhörbar, da bekommt man alles auch bei entspannter Fahrweise mit <img src="http://www.viermalvier.de/forum_php/images/graemlins/grin.gif" alt="" />. Allerdings fahren sicherheitshalber mein Blaumann, ein Haufen Werkzeug und diverse E-Teile immer mit.


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also diesel ich wieder,

mit ruhigem gewissen und alle 300km ne pause,
die hunde wollen dann raus.

So gesehen hast Du schon recht. Und sollte das Mineralöl doch mal ausgehen, stehen die nächsten Spritentwicklungen schon an, die jeder Dieselmotor verfeuern kann. Der Rohstoff kann auch altes Pommesfett sein. Das Zeugs hat dann auch nichts mehr mit dem bekannten Biodiesel zu tun.

Viele Grüße

Michael