Buschkowsky (den ich nicht kenne) sagt: "Eine Gesellschaft muss intervenieren. Eine Gesellschaft kann nicht einfach dasitzen und zugucken – sie muss gestalten. Und das bedeutet auch, klipp und klar zu sagen, wo es in Deutschland, in Mitteleuropa, langgeht und welches die allgemeinen Verhaltensregeln sind, auf die wir uns hier verständigt haben."
Das ist common sense, weshalb auch Jeder zustimmen kann und sollte! Der Rest ist leider konfuser und kontraproduktiv Das Thema ist sehr komplex und selbst für den "einfachen" Muslim nicht immer durchschaubar. Es wäre also ein wenig zu aufwendig, hier im Einzelnen alles aufzuschlüsseln.
Deshalb nur als Stichworte: Islamismus ist inzwischen ein Schlagwort, hinter dem die Realität weitgehend verschwindet. (Es gibt da nicht weniger Strömungen als im "Christianismus" mit seinen Sekten.) Eine davon (noch dazu in mehreren - oft verfeindeten - Gruppen) ist radikal; die anderen eher normal praktizierend, ohne Streben nach politischer Macht. Nicht jeder Islamist ist also ein Djihadist. Das Gleiche gilt für Salafisten. Auch da gibt es unerbittlich reaktionäre Leute, die nicht nur selbst nach "Art der Vorväter" leben wollen, sondern aggressive globale Ziele haben, die sie unter Missachtung aller Menschenrechte gewaltsam durchsetzen wollen. Diesen Leuten ist mit Argumenten nicht beizukommen; da muss sich auch ein Pazifist auf Kampf einstellen, weshalb der akute militärische Einsatz in Mittelost unverzichtbar ist und unbedingt von politischer Strategie begleitet werden müsste.

Es ist unausweichlich, sich beim Thema auch mit den inneren Widersprüchen der vielen Strömungen im Islam zu befassen. Beispiele: Al-Nusra (Al Qaida) vs Daesh. Salafismus vs Wahhabismus (SA). Radikale Salafisten streben einen religiösen Staat ohne weltliche Macht an und geraten dabei in Opposition zum Wahhabismus, der sich ans saudische Königshaus bindet. (Nebenbei: beiden gemeinsam ist der Kampf gegen Mystik, die - siehe z.B. Sufi - traditionell mit dem geistigen Islam verbunden ist.)

Nur ergänzend, ohne Vertiefung: Der traditionelle Gegensatz Sunniten vs Schiiten führte in der Vergangenheit nicht immer zu Gewalt - jetzt ist totaler Krieg!

Der Buergermeister schreibt: "...dass unsere Sicherheitsbehörden die Zahl aktiver Islamisten in Deutschland inzwischen auf 40 000 bis 50 000 schätzen." Das ist, wegen der fehlenden Differenzierung, pure Panikmache, soll Angst erzeugen! Angst endet immer in Polemik, ist also ein schlechter Ratgeber.

Im Nov. 2014 veröffentlichte das BKA folgende Zahlen: man geht von ca. 1000 gefährlichen Islamisten aus, von denen 250 als extrem gefährlich betrachtet werden. Das Bundesamt für Verfassungsschutz beziffert die gesamte radikalislamistische Szene in D auf ca. 6300. Nachweislich (!) 450 sind als Kämpfer in Syrien/Irak. Wegen der hohen Dunkelziffer schätzt man die Zahl auf maximal 1800. (Das wuerde in etwa auch den Schätzungen aus F und GB entsprechen.)
Tatsache bleibt, dass keine Gesellschaft Anschläge von Einzeltaetern zuverlässig verhindern kann. Auch einer Diktatur gelingt dies nicht! In diesem Zusammenhang sehe ich auch die groesste Gefahr für unsere Gesellschaft: Kein Islamismus wird Europa erobern können; diese Parolen nur sind Bestandteil bekannter politischer Sueppchen. Die als konkret und prinzipiell empfundene Bedrohung wird jedoch - wie zahlreiche Beispiele schon beweisen - zu einem radikalen Abbau garantierter Bürgerrechte führen. DIESE Veränderung der Gesellschaft wird sich dann nicht mehr ohne erheblich Konflikte revidieren lassen!