Original geschrieben von Gorli
Mir hat jemand gesagt, bitte nicht erschlagen wenn ich falsch liege, dass die defekten Bremssaettel, also wenn die Buchse angewfressne ist, das oft sein kann dass man da nix mehr reparieren kann. Je nachdem wie tief die Beschaedigungen halt sind und dass man sich dann mitm Gedanken an Neukauf anfreunden sollte. Wie gesagt hatte ich dieses Problem bisher nicht loesen muessen... Deswegen... berichtigt mich wenn diese Aussage die ich bekommen habe falsch ist.

Das mit den Bremsen ist so eine Sache die jeder für sich selber entscheiden muss. Mit dem Gedanken mir da neue Sättel zu kaufen hatte ich mich von Anfang an angefreundet. Nur wollte ich mir meine mal ansehen, bevor ich gut 500€ ausgebe.

Und da bin ich nunmal kreativ: Vor über 25 Jahren haben wir einen abgehalfterten 207D zum Wohnmobil umgebaut und Europa bereist. Irgendwo in Griechenland hat unsere Bremse komische Geräusche gemacht, aber da wir auf dem Heimweg waren, hatten wir uns keine Gedanken gemacht. Zu Hause angekommen war schnell klar was das Problem war: Ein Kolben hatte gefressen, was am Ende dazu geführt hatte, dass nur ein Belag zum Bremsen zur Verfügung stand, und irgendwo unterwegs hatten wir diesen Belag runter bis auf das Trägerblech. Und das klang dann halt komisch, so Blech auf Bremsscheibe.
Also was tun: Neue Zangen waren damals als Schüler eher unerschwinglich. Also haben wir die Zange auseinander geschraubt, in den Kolben eine M20 Mutter (oder so) reingeschweißt, in diese wiederum eine Schraube gedreht, und dann jemanden gesucht mit einem Abzieher der uns den Kolben ziehen kann. Wir haben da nicht nur offene Türen eingerannt mit einer zerlegten Bremszange (genau genommen eher gar keine...), aber am Ende war der Kolben raus. Dann haben wir irgendwie mit Schmirgelleinen alles wieder sauber gemacht, den Kolben mit der eingeschweißten Mutter mit neuen Dichtungen wieder eingebaut, und diese Bremszange bis zum Ende des Fahrzeuges eben benutzt. Und das Ende des Fahrzeuges hatte wirklich nichts mit Bremsversagen zu tun.
Würde ich das heute wieder machen? Nicht auf dem Europäischen Kontinent.
Aber am Ende habe ich ein entspanntes Verhältnis zu der Technik. Und neu kaufen kann jeder. Ich will da einfach ausloten was denn geht. Und gegebenenfalls auch was nicht!

Original geschrieben von bernd2
Warum hast du zum sandstrahlen der Bremssättel nicht alle Kolben drinnen gelassen? Jetzt müssen die Sättel doch innen neu gehohnt werden und grössere Kolben rein um zu dichten. Oder lieg ich da falsch?

Und nach der obigen Geschichte ist genau das die Frage: Ich denke nicht dass die Zangen und Kolben eine Passung haben wie z.B. im Motor. Mir sind auch noch nirgends Bremskolben mit Übermaß über den Weg gelaufen. Nach dem Zerlegen denke ich dass das so funktioniert: In den Nuten sind ja die Dichtungen mit rechteckigem Querschnitt eingelegt. Die stehen schon recht weit nach innen über, und dichten eben den Kolben ab. Die Führung im Zylinder muss eigentlich gar nicht sein, kippen können die ja nicht, sie liegen ja aussen sauber und eben am Belag an. Wo sollen sie also hin? Und viel Weg machen die ja auch nicht: Beim Bremsen werden die Kolben ein wenig nach vorne gedrückt, um eben den Belag an die Scheibe zu pressen. Und bedingt durch den rechteckigen Querschnitt der Dichtung ist gewährleistet dass die Kolben nach dem Lösen der Bremse wieder ein klein wenig zurück gezogen werden, nur so viel dass die Beläe eben nicht mehr an der Scheibe anliegen. Das ist Alles! Wozu eine Passung?

Wie auch immer, ist immer noch alles ein Versuch was denn machbar ist und was nicht....

Micha