Ich schrieb ja schon in der Thread-Eröffnung, daß mir einige Fotos arg geschönt und zu hollywoodmäßig erscheinen. Aber wir haben nun mal die Bearbeitungsmöglichkeiten, welche die Digitalfotografie bietet. Da gibt es kein Zurück.

Im übrigen sind auch im analogen Fotozeitalter diverse Manipulationstechniken gebräuchlich gewesen. Ich behaupte mal, daß ohne entsprechende Filter (also richtige Glasfilter) viele Landschaftsaufnahmen nicht ihre überzeugende Wirkung auf den Betrachter erzeugt hätten. Von der "Nachbearbeitung" (sprich Arbeit in der Dunkelkammer) mit Techniken wie Abwedeln etc. mal ganz abgesehen.

Und in der "politischen" Fotografie wurden nicht nur tolle Montagen für Karikatur-Zwecke erzeugt, sondern sogar Personen fotografisch eliminiert, bevor sie dieses Schicksal dann physisch erleiden mußten. Trotzki war so ein Fall, den Stalin aus Gruppenfotos erst wegretuschieren und später im Exil ermorden ließ.

Also früher war auch nicht alles "lupenrein".

Um auf die Reisefotos zurückzukommen: Da sind jedenfalls Motive dabei, für die man kein Photoshop oder ähnliche Programme braucht, sondern nur ein Fotografenauge und ein bißchen Glück für den richtigen Moment. Zwei Schnappschüsse gefallen mir besonders: die Bäuerin aus Rumänien mit der Ochsenzunge (zu finden unter Week 1) und die Bäuerin aus Polen mit der Heugabel (bei den Siegern in der Endausscheidung). Letzteres wirkt gestellt, aber wahrscheinlich hat der Fotograf nur den Aufnahmestandort entsprechend variiert, so daß die Forke genau mittig im Gesicht steht. Kein Zufall, so wie Fotografie immer auch eine Frage des Blickwinkels ist.

mfG
Rainer


Vor der Hacke ist es dunkel. (Bergmanns-Spruch)