Bei fachgerechter Ausübung der Jagd durch den Jäger werden nur bestimmte Exemplare geschossen. Dazu gehören zum Beispiel überzählige Böcke, kranke oder missgebildete Tiere (auch das gibt es!) oder etwa Mischlinge (Hier handelt es sich meistens um Mischlinge zwischen Haus- und Wildenten. Versucht mal, in einem Stadtpark ne reinrassige Stockente zu finden...).
NICHT geschossen werden Muttertiere, Jungtiere oder Nestlinge. Dieses stellt sicher, dass die (nicht mehr mögliche) natürliche Auslese stattfindet. Dadurch überleben nur die gesunden und kräftigen Tiere und die Aufzucht des Nachwuchses wird durch Schonzeiten unterstützt.
Wildernde Haustiere jagen leider nicht aus Hunger sonder sehen das Töten als eine Art Spiel und verursachen dementsprechend einen immensen Schaden an der Tierwelt. Wie gesagt, ein Fuchs reisst eine Beute und ist danach für Tage satt...
Ich bin definitv nicht dafür, Haustiere einfach abzuknallen, sobald sie das Grundstück verlassen. Aber es MUSS eine Grenze geben.
Es gab während meiner Jugend mal einen Fall, wo ein Jagdpächter sich ziehmlich mies verhalten hat. Dieser Mensch hat von unten Jungvögel aus nem Krähennest geschossen. Hatte ihn extra um Rücksicht gebeten, da ich eines der Jungtiere von Hand aufziehen wollte. Der hat in der Gegend kein neues Revier mehr bekommen. Solche Entgleisungen gelten als "höchst unwaidmännisch" und werden in der Waidmann-Szene sehr ernst genommen. Nicht alle Jäger sind "fiese Mörder" oder so.
Besten Gruß
Fischi
PS: Wenn jetzt jemand mit "der Fuchs im Hühnerstall..." kommt:
Zu derartigen "Massakern" kommt es, wenn der Fuchs IN den Hühnerstall eindringt und angesichts der (unnatürlichen!) Übermacht von flatternden Hühnern (die NICHT flüchten können) in einen Blutrausch kommt, der erst abklingt, wenn nichts mehr flattert - eine simple Reflexhandlung!