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Hallo Oliver,

ich denke deine Bemerkungen sind bei uns angekommen. Vor der Reise ist man hoch motiviert und möchte vieles sehen. Wir sind zwar fast 5,5 Monate vor Ort; alle unsere heutigen Pläne / Ideen werden wir aber nicht umsetzen und später noch verarbeiten können. Nach einer gewissen Zeit schleicht sich dann auch die Ermüdung ein. Somit wird die Reise von alleine langsamer. Wir haben die Diskussionen mit anderen Reisenden bei unserem 5 Wochen ("Flucht")Trip von Alice Springs via Darwin nach Perth genossen. Oft sind nur noch diese Gespräche im Kopf e.g. mit Reifenhändler + Verhandlung mit Vermieter (via Tel) in Exmouth ... Der Rest kann nur noch mit Unterstützung der Landkarte und des Fotobuchs rekonstruiert werden. Ja es gab auf den 12.000 km viele "Leer-KM" die man schnell abspulte und auch nicht erwähnenswert sind. NP waren toll aber auch hier waren die Gespräche das Entscheidende ...

Zurück zu unserem Plan. Mit der gesamten Familie haben wir nur 6 Wochen Zeit. Es ist der Wunsch 1* im Leben die Oper in Sydney zu besuchen und auch noch die sonstigen Touristen Highlights zu "bewundern". Nach 2-3 Tagen wollen wir dann so schnell wie möglich nach Brisbane bzw. Fraser Is. Die wirkliche Reise beginnt dann eigentlich kurz vor Cairns und endet am Stuart Hwy so 400-500km vor Darwin. Selbst das wird Cap York im Schnelldurchgang. Mehr ist leider mit schulpflichtigen Kindern nicht möglich. Dies ist ein Kompromiss. In der restlichen Zeit (3 Monate ab Darwin) wollen wir dann langsamer reisen. Was wir alles umsetzen lassen wir auf uns zukommen. Wir können ja aus dem "Planpaket" je nach Lust, Bedingungen, ...auswählen.

Jetzt mal eine technische Frage:
Was ist denn die Standard Reifengrösse für Toyo LC / Hilux, Nissan Patrol ... in Australien. Möchte vermeiden, dass ich mir ein Auto mit exotischen Reifen (bzw. Umbauten) erstehe.

Gruß, Roland

Zuletzt bearbeitet von RolandThalia; 17/01/2020 11:06.
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Hallo Roland,

Ich find's gut dass du dir alle Optionen offen lässt und auch bereit bist das vor Ort dann zu ändern. Und die Planung ist ja auch ein nicht unwesentlicher Teil einer solchen Reise...
Sydney würde ich persönlich nicht zu lange einplanen. Die Opera, der Hafen, vielleicht noch Kings Cross, kann man einen bis maximal 2 Tage geben. Darüber hinaus hat Sydney imo nicht viel mehr zu bieten was nicht auch eine andere Stadt zu bieten hat (aber ich bin auch kein Stadtmensch wink ). Brisbane muss man eigentlich nicht gesehen haben. Von süden nach norden kommt man an der Ostküste fast nicht dran vorbei aber wirklich stoppen muss man da nicht. Bitte nicht falsch verstehen, ich hab 3 Monate dort gelebt und fand es eine coole Stadt, aber nicht der Sehenswürdigkeiten wegen, sondern weil ich dort in der Zeit coole Leute kennengelernt habe und dadurch eine coole Zeit hatte. Zum Leben ideal, gutes Klima, übersichtlicher Stadtzentrum (ca.1 km Durchmesser) und darum herum etliche Suburbs mit unzähligen Einfamilienhäusern (insgesammt glaub um die 80 km Durchmesser). Aber touristische Atraktionen in dem Sinn wo ich sagen müsste das muss man gesehen haben gibt es nicht viele. Da hätte z.B. Melbourne schon grösseres Potential, oder aber Darwin, Cairns oder auch Canberra, aber das sind Kleinstädte mit einem ganz anderen Charme.
Fraser Island kann ich hingegen definitiv empfehlen! (Vorher eine Tide-Chart besorgen sonst wird die Fahrerei am Strand mühsam bis gefährlich und bitte die herzigen Dingos von mir grüssen aber nicht füttern wink )

Original geschrieben von RolandThalia
Beim Autokauf gibt es wohl im Osten einiges zu beachten:
A) Auto braucht vor Anmeldung eine Untersuchung wie bei unserem TÃœV (nur 1 Jahr gültig?)
B) Ein Auto darf nur verkauft werden wenn diese Untersuchung durchgeführt wurde (auch unterjährig)
C) Ãœbernahme Tickets von Vorbesitzer. Das ist mir nicht klar. Wenn ich ein Auto kaufe lass ich es doch mit neuen Schildern auf mich zu. Somit sollte es klar sein ab wann ich für Tickets zuständig bin. Habe ich da was übersehen?
D) Auswahl der Versicherung. Da gibt es wohl auch erhebliche Unterschiede wie bei uns. Zusätzlich stellt sich die Frage der Deckung.
E) Berge Versicherung wäre bei einem gebrauchten Fahrzeug zu überdenken. Das hilft aber nur wenn auch meine Strecken abgedeckt sind.
F) Zeitaufwand für Kauf, Anmeldung und Verkauf. Bis zur Abfahrt ex Sydney hätten wir fast 3 Wochen Zeit um uns um ein Auto zu kümmern. Worst Case dauert der Verkauf länger bzw. man bekommt nicht „mehr als den Einkaufspreis“. Die Verschiffung hätte wohl auch um die 10.000 EUR mit allen Nebenkosten (Vergasen, 2* Anfahrt EU Hafen ...) gekostet.
Vielleicht haben zu den Punkten D) und E) auch die „Verschiffer“ von Fahrzeugen noch hilfreiche Infos.
Jetzt schon mal vielen Dank für die ausführlichen eMails.
A) & B) Je nachdem in welchem Staat es zugelassen ist ist das ummelden etwas einfacher. Bei einem in WA zugelassenem Fahrzeug war das früher schon relativ einfach, das scheint auch heute noch so. Hier gibt es die wichtigsten Infos (bitte auf Aktualität prüfen!) https://www.work-and-travel-australien.org/auto-versicherung/
C) Du bekommst keine neuen Schilder. Ist ähnlich wie im vielen Staaten im Ami-Land. Da hat ein Auto ein Lebenlang die gleichen Schilder und diese werden auf den neuen Eigentümer umgeschrieben.Wenn der Vorbesitzer die Strafen nicht bezahlt hat gehen die auf dich über da sie nicht auf eine Person sondern auf's Fahrzeug laufen. Konnte man früher mit einem Fax an irgend eine Behörde checken ob alle Strafen bezahlt waren, war trotzdem ein gewisses Risiko, da die Strafen der letzten Tage da noch nicht erfasst waren. Sollte heute im digitalen Zeitalter kein Thema mehr sein, aber da kenne ich die aktuelle Lage nicht. Aber auch dazu steht was im obigem Link.
D) & E) Kommt halt drauf an wieviel du investierst und ob du auch mal einen Fahrzeugverlust bzw. Totalschaden verkraften könntest (wobei man sich schon etwas anstellen muss um das zu schaffen, aber nichts ist unmöglich). Es ist halt so dass auch die Versicherungen nicht ganz günstig sind und sicher ist dir schon aufgefallen dass bei den Mietangeboten der Selbstbehalt auf Gravelroads von z.B. 2500 Aud auf 5000 Aud steigt und dass wenn man den Selbstbehalt drücken will man recht hohe Zuschläge zahlt. Welche Versicherungen du tatsächlich brauchst kannst wohl nur du abschätzen.
F) Der Satz "bzw. man bekommt nicht „mehr als den Einkaufspreis“." stört mich etwas. Wenn du Schwein hast kannst du den bezahlten Preis oder auch mehr zurück bekommen. Ich würde aber nicht damit spekulieren. Wenn dein Fahrzeug im falschen Staat registriert, du es am falschen Ort verkaufen möchtest, nicht in der Hochsaison, usw, usf, ..., und es dann hart auf hart kommt und dein Flieger geht werden die potentiellen Käufer den Preis nennen, welcher wohl eher nicht zu deinen gunsten ausfallen wird. Ich will es ja nicht hoffen, aber rechne vorsichtshalber nicht damit den bezahlten Preis auch zurückzubekommen.

Original geschrieben von RolandThalia
PS Urs, du hast ja einige meiner Traum Tracks befahren. Wie lange hast du für die Canning Stock eingeplant und gebraucht? Alleine oder mit Freunden? Vermutlich werden wir uns auch 2020 in leichterem Gelände bewegen. Alleine und mit gebrauchten Fahrzeug und Zeitdruck will ich kein Risiko eingehen. Das Outback kann man zum Glück auch auf einfacheren Routen genießen. Klar, das remote feeling von Canning Stock, Simpson, Anne Beadell, Gunbarrel... ist eine andere Nummer.
Die Great Central Route habt ihr wohl von Alice Springs nach Wiluna bereist? Hier muss ich mich noch erkundigen wo und wie wir das Permit erhalten. Wir würden von Wiluna kommen. Das Buchen von NP und deren Camping Fees (eFees) muss ich auch noch vertiefen. Wäre schade wenn man dann die Route nicht befahren kann. „Schwarz“ fahren funktioniert selbst im Outback nicht immer. Es muss auch nicht sein.

Auf der CSR hab ich mich einer geführten Tour angeschlossen, 5 Fahrzeuge, 10 Leute. Die Tour startete in Alice Springs, den Tanami rauf bis Halls Creek. Da hab ich mich der Tour dann angeschlossen, den CSR von N nach S nach Willuna wo ich die Tour wieder verlassen hab und auf eigene Faust den Great Central HWY unter die Räder richtung Uluru/Alice Springs genommen hab. Eigentlich stand der Gunbarrel auf dem Programm aber wegen vorausgesagten Regenfällen hab ich den sein lassen und einfach den Great Central Hwy durchgerauscht, hatte ich nämlich 2 Jahre zuvor schon gesehen (auch da war der Gunbarrel buchstäblich ins Wasser gefallen). Dafür hab ich den Uluru 2x im Regen gesehen...kann auch nicht jeder behaupten. Hab den Great Central also 2x von W nach O gemacht. Die Tour startete 1 Tag Später und hatten Schwein durchzukommen. Wegen des Regens wurde der Great Central 2 Tage später für ca 2 Wochen geschlossen.
Der Great Central ist abgelegen aber eine der Lebensadern in der Region. Sofern die grundlegensten Sachen auf solchen Strecken berücksichtigt werden (Genug Wasser, genug essen, nie das Fahrzeug verlassen, nicht fahren wenn die locals abraten oder die Strecke gesperrt ist, ...) kann der problemlos alleine gemeistert werden. Ausser man fährt irgendwelche Tracks in die Botanik raus ist es relativ safe, da hat es da genug Verkehr der im Fall des Falles helfen könnte. Ein gewisses Risiko bleibt natürlich immer, aber der ist auch bei uns hier in Europa vorhanden...
Die CSR war recht easy zu fahren. Ein paar Sanddünen bruchten 2 Anläufe, ein bisschen Gestrüpp kratzte an den Seiten und mit dem Spinnifex-Gras sollte man aufpassen dass einem das Auto nicht abfackelt, aber sonst kein Problem. Hätte ich auch alleine geschaft, würde ich aber nie, nie, niemals, nie machen! Es geht schon nichts schief, aber wenn was dann doch schief läuft dann muss es einem Bewusst sein dass man im Nirgendwo ist und es sehr schnell sehr schief gehen kann! 2000km absolutes nichts! Sorry, stimmt nicht ganz, nach 1000km kommt der Fueldrop, und die Aboriginal Community (welche man übrigens im Normalfall nicht besuchen darf) und 51 Brunnen sind auch noch, wovon man das Wasser, wenn überhaupt vorhanden, bei vielen nicht trinken kann.
Wir waren 14 Tage unterwegs mit 2 Tage ausspannen in Durba Springs (glaub es heisst so), also 12 Tage fahren. In der Zeit sind uns 5 Autos und 2 Motorräder entgegengekommen und so wie wir erfahren haben waren noch 2 Aussies hinter uns auf der Strecke, einer mit einem Anhänger, der musste auf halben Weg zum Fueldrop den Hänger stehen lassen und zurückfahren um noch mehr Diesel zu holen, aber das ist eine andere Geschichte.
Daher sollte man nicht erwarten dass wenn man da draussen das Auto versenkt schon jemand kommen wird (und einer aus unserer Gruppe hat ihn versenkt und trotz 3 Sperren kam er nicht alleine raus)...Wenn man nicht gerade jeden Zugewachsenen Track nimmt sondern auf dem Haupttrack bleibt wird schon jemand kommen aber das kann im schlechtesten Fall auch ein, zwei oder mehr Wochen dauern. Andererseits haben wir am Fueldrop einen Aussie getroffen der alleine unterwegs war. Er war wenn ich recht im Kopf habe 86 Jahre alt. Meine Bedenken ob es nicht gefährlich sei hier draussen alleine und er sei ja auch nicht mehr der jüngste, begegnete er mir mit er habe sein leben gelebt und ich solle mal herumschauen, das sei doch ein hübsches Plätzchen zum sterben... Wenn man das nicht so sehen kann sollte man mit mindestens 2 gut gewarteten Fahrzeugen und entsprechendem Equipment da raus fahren. Vielleicht auch die Locals (nicht die Touristeninfo, die würden einem immer abraten) fragen. Wenn da Bedenken kommen vielleicht nochmal darüber nachdenken und eher sein lassen. Aber genug der Warnungen.
Es war eine coole Erfahrung, Wunderschöne Landschaften usw, andererseits muss man auch sagen dass es 51 Brunnen sind, zum Teil so zerfallen dass man sie nur erahnen kann oder fast nicht findet und das auf knapp 2000km verteilt. Die ersten 25 Brunnen waren noch eins spezieller als das andere. Nachher hiess es dann "been there, seen that" und die letzten 10 oder so, da ging es nur noch darum am Schluss sagen zu können dass wir alle gesehen haben...trotzdem möchte ich die Erfahrung nicht missen.
Wie es mit dem Permit für die CSR damals ging weiss ich nicht, hat der Tourguide gemacht. Man musste aber mindestens 6 Monate im voraus Diesel zum Fueldrop bestellen. Konnte man in Einheiten von 200l-Fässer bestellen und natürlich im Voraus bezahlen. Preis pro Liter 2 AUD (an einer normalen Tankstelle zahlte man zu der Zeit ziemlich genau 1 AUD). Später hab ich erfahren dass man bereits 1 Jahr im voraus bestellen musste da der Run auf die CSR zugenommen hat. Wie es heute ist weiss ich nicht.
Das Permit für die Great Central (und auch für andere Tracks) musste man damals per Fax einreichen und bezahlen. War das Geld dort eingetroffen kam innerhalb von wenigen Tagen ein Fax zurück (konnte man z.B. an das Post Office in Willuna faxen lassen). Kennt heute jemand noch ein Faxgerät? wink Ich denke das müsste heute auch Online gehen, aber wie genau weiss ich leider nicht.
"Schwarz" fahren würde ich abraten. Ich bin auch schon auf solchen Tracks in Verkehrskontrollen geraten (gut da ging es weniger um den Permit sondern mehr darum dass jemand gesucht wurde, trotzdem, der Permit wurde auch angeschaut) und andererseits kostete es damals auch nicht die Welt. Desweiteren ist man da zu Gast und möchte fremdes Land wo man eigentlich kein Zutritt hat befahren. Früher ging es auch noch darum dass die lokalen Behörden so wussten wer sich gerade wo herumtummelte und man konnte (ohne weitere Kosten) bei der Polizei anmelden dass man von dann bis dann auf dem Track unterwegs sei. Wurde bis zum angegebenem Datum nicht abgemolden schickten die einen Suchtrupp raus. Ob es das heute noch gibt weiss ich nicht, in der Simpson wurde das vor ca 20 Jahren gerade abgeschafft weil es einfach zu viele wurden und zu viele sich anschliessend nicht abmeldeten). Auch ging es glaub darum jegliche Haftungsansprüche gegenüber den Landbesitzern auszuschliessen (da bin ich mir nicht mehr ganz sicher ob ich da was falsches im Kopf habe). Für all das und auch als kleinen Anteil für den Unterhalt der Strecken ist es meines Erachtens legitim dass mann ein paar AUD für den Permit bezahlt, macht man es nicht wird es über früher oder später halt zu Beschränkungen und Verboten führen...Der Uluru ist das besste Beispiel: Bereits vor 20 Jahren wurden die Touristen gebeten den aus Respekt und aus Sicherheitsgründen nicht zu besteigen (genau aus den Gründen hab ich ihn damals nicht bestiegen). 20 Jahre später ist nun ein Verbot gekommen weil es schlicht zu viel wurde...

Zum Remote-Feeling: Dafür muss man nicht unbedingt auf die CSR. 100km weg von den grossen Städten kann auch schon ganz schön Remote sein. Ach, du hast mich wieder an den extremst eindrücklichen Sternenhimmel erinnert...
Wie der Tragische Unfall, glaub es war am Lake Eyre, uns lehrt sind auch 30km vom nächsten Ort remote genug damit etwas was leicht schief gelaufen ist im Anschluss so richtig schief laufen kann.

Gut vorbereitet, mit zuverlässigem Auto und Erfahrung im Sandfahren würde ich sogar sagen dass die Simpson zu gewissen Zeiten alleine machbar wäre (jeder macht das auf eigene Verantwortung!). Dann aber unbedingt jemand der Alarm schlagen kann in die genaue Route einweihen und die Person bitten bei den lokalen Behörden Alarm zu schlagen wenn man sich nicht bis zum festgelegten Termin meldet. Nicht von der abgemachten Route abweichen (auch nicht wenn es einem reizen würde). Und nicht im Sommer oder wenn Regen angesagt ist da rausfahren, denn dann ist die Wahrscheinlichkeit extrem klein dass jemand vorbei kommt und im Falle des Falles helfen könnte. Ich war im April oder Mai da und hatte sehr viel Verkehr, schon fast Rush Hour, ich kreuzte bestimmt 3-4 Autos pro Tag. Und es war eines der geilsten Orte wo ich war. Als Highlight hatten wir an einem Abend im Camp 30 wilde Kamele welche keine 20m vom Camp vorbeizottelten.

Camping Fees in den NP's zahlte man früher so dass am Eingang vom NP ein Pfosten war, daran hingen Couverts welche man mit der Autonummer, wieviel Personen und wieviel Tage man darin verweilen wollte ausfüllte, den entsprechenden Betrag darin steckte zuklebte die Quittung (einen Teil vom Couwert) abriss und im Auto deponierte. Das Couvert mit dem Geld schmiss man in einem (masiven) Briefkasten welcher von den Rangern regelmässig geleert wurde. Self registration box hiess das glaub. Ob es das in den heutigen Digitalen Zeiten noch gibt? Vielleicht nicht überall aber an gewissen Orten vermutlich schon denn die einen Parks dürften so remote sein dass auch ein GSM-Signal sich nicht dorthin verirrt...
Wenn ihr plant mehrere NP's in einem Staat zu besuchen könnte es Sinn machen nach Parks Pass oder so zu suchen. Darauf gab es öfter mal rechte Einsparungen gegenüber wenn man in den Parks einzeln bezahlte. Für solche Pässe und discounts waren wiederum die Touristeninformationen Gold wert.

Die Standardbereifung ist völlig ausreichend. Es braucht keine Breitreifen oder irgend welche extremen MT. Im gegenteil, der Sand dort trägt sehr gut und geht gut mit Standardreifen aber vor allem wirst du diese auch im Busch bekommen. Und wenn gerade nicht vorrätig wird es welche im nächsten Ort haben, vielleicht 100km entfernt, aber immer noch einfacher als wenn man was exotisches von einer Grossen Stadt ins Outback karren lassen muss. Ich hatte einen Buschtaxi, der war mit 10 Ply Reifen ausgestattet, standard wären glaub 8 Ply gewesen. Vielleicht darauf achten, erspart vielleicht den einen oder anderen Reifenschaden.

Sorry bin etwas ins schwärmen gekommen, ist halt nachwievor ein geiles Land...

Viele Grüsse und viel Spass bei der weiteren Planung
Urs

Zuletzt bearbeitet von Pinkpanther; 18/01/2020 14:34.
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Hallo Urs,

noch mal vielen Dank für deine sehr ausführlichen Antworten auf meine Fragen. Das steigert unsere Vorfreude extrem. Wenn ich jetzt die Flüge gebucht habe muss ich mich aber erst mal auf die Marokko Reise vorbereiten. Da geht es ja schon in der 2. März Woche los. Am Bremach muß ich auch noch einige wichtige Änderungen durchführen (TÃœV ...) und auch an den Feinheiten des Ausbaus sollte ich mal wieder arbeiten. Der Keller ist voll an Material das jetzt endlich seinen Ort der Bestimmung zugeführt werden sollte. Meine Frau würde mir es danken.

Kommen wir zurück nach Australien. Ich würde mir wohl einen gebrauchten 4x4 mit Dachzelt und Camping light (Kompressor Kühlschrank) anlachen wollen. Falls alte Reifen drauf wären würde ich wohl auf MT oder AT mit 285/75/R16? Updaten (oder kleiner wenn nicht verfügbar). Alle Öle und Filter würde ich wechseln und Fahrwerk überprüfen lassen. Somit ist man schon mal etwas sicherer unterwegs. Da mein Budget bei ca. 20-25k AU$ liegt sind meine Fahrzeuge sicherlich 250 bis 350k km gelaufen und nicht unter 10 bis 15 Jahre alt. Wenn gut gewartet (keine extremen 4x4 ... im Salzwasser...) dann sollte das auch kein Problem sein?!
Das mit den Nummernschildern ... Strafen auf Autos und nicht auf Halter war mir bisher so nicht bewußt. Das Auto würde ich in Sydney an und verkaufen. Somit wäre es wohl gut ein Auto mit Nummernschild aus diesem Bundesstaat zu erwerben. In Sydney hätte ich verstanden, dass vor einem Verkauf eine entsprechende Ãœberprüfung durch eine Organisation wie bei uns (TÃœV?) durchgeführt sein muß. Diese Ãœberprüfungen sollten an der Ostküste (Richtung Osten) sehr streng sein. Die Ãœberprüfung hat eine Laufzeit von 1 Jahr. Somit müsste ich beim Kauf auf eine aktuelle Ãœberprüfung fokussieren bzw. eine neue verlangen.

Ich bin mir nicht sicher ob Juli jetzt eine High Season für einen 4x4 Kauf ist ober eher eine Nebensaison? Letztendlich brauche ich ein technisch zuverlässiges Fahrzeug von einem „vertrauenswürdigen und ehrlichen“ Verkäufer – Geiz ist geil ist schön kann aber später die ganze Reise vermiesen. Nachdem dies wohl unsere letzte Reise nach Australien, wird wollen wir viel sehen / erleben (nur bedingt Kfz Werkstätten) und kein Geld mit Verkauf von Autos verdienen. Reisen kostet und somit bezahle ich auch gerne Permits, wenn diese einfach zu erhalten sind. Ich hasse Bürokratie und exakte und verbindliche Vorplanungen (z.B. 1 Jahr Voranmeldung für den Mount Blanco). Wenn man vor „Benutzung“ des Parks oder Tracks sein Bargeld in die Tonne schmeißen kann, dann bin ich der letzte wo schwarz fährt. Wenn aber x Procederes mit Limitationen vorhanden sind werde ich auch mal gerne zum Rebellen oder politisch korrekt „Grenzgänger“ (sollte man heute nicht mehr zu laut sagen). Solange man nicht stirbt gilt dann eher das Motto „no risk no fun“. Ich bin gerade dabei im Internet die Möglichkeiten der Online Buchung und Bezahlung zu prüfen. Vielleicht geht das ja einfacher als bei der DB?

Ich komme noch mal auf meine Frage zu deiner Alternative zum Kalumburu und Mitchell Plateau Abstecher (ex Gibb) zurück: Mt. Elizabeth Station und Walcott Inlet (Munja Track) finde ich noch. Scheint aber ein sehr abgelegenes Abenteuer zu sein? Leider finde ich Wren Gorge (Aboriginal Art) nicht? Wie viele KM ex Station ist die Gorge entfernt? Was spricht gegen Route nach Kalumburu (überlaufen, langweilig, ...)

Deine Beschreibung und Erfahrungen mit der CSR motivieren mich mal wieder. Vielleicht habe ich wirklich ein gutes Fahrzeug gefunden und ich finde noch eine Möglichkeit wo ich mich anschließen kann. Nice to have – hier würde ich kein Risiko eingehen wollen. Da gibt es sicherlich alternative Erlebnisse mit weniger Risiko. Neu ist für mich, dass man die Aboriginal Community nicht besuchen darf. Ich dachte da wäre eine Tankstelle und Werkstatt? In meinem Hema Führer steht da nichts von Verbot?!
Noch mal vielen Dank für die vielen Infos. Wann geht es denn wieder zurück und von wo. Ab ca. 15. Juli sind wir in Sydney.

Gruß, Roland

PS Ich bin mir jetzt gar nicht mehr sicher wie lange das einfache eVisum gültig ist. Ist das Touristen Visum ein volles Jahr gültig? Oder nur 3 Monate ab Einreise?

Zuletzt bearbeitet von RolandThalia; 18/01/2020 19:35.
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Guten Morgen,

nach Rücksprache mit Miles&More hat sich die 6 Wochen Reiseroute etwas geändert. Die Reise mit der 2. Gruppe starten jetzt vermutlich schon in Brisbane und enden in Darwin. Ab hier geht es dann mit Flieger über Sydney (Wunsch meiner Familie – 1,5 Tage Stadtbesichtigung) oder Bisbane zurück nach Europa. Ab Tennant Creek kennen wir die Route schon. Somit wird spätestens ab hier der Schnellgang eingelegt.

Die Frage für das eTicket (Visum) ist jetzt auch geklärt. Dieses ist bis zu 1 Jahr nach Ausstellung gültig, erlaubt aber nur zu einem Aufenthalt von 3 Monate. Somit ist für die 2. Reisegruppe ein 1 Jahres Visum verpflichtend. Die Beantragung soll zeitlich (etwas) aufwendiger sein und kostet nicht mehr als 95 EUR je Person.

Hallo Urs,

könntest du noch was zu meiner Frage zu deinem Tipp „Mt. Elizabeth Station“ schreiben? Gerne auch unter PN.

Gibt es noch Empfehlungen zu einem Kurzbesuch von Tasmanien? Ohne die Kosten bisher geprüft zu haben wäre die Idee von Melbourne? einzufliegen und einen 2x4 zu mieten. Ich vermute mal mit Fähre den 4x4 (hin / zurück) überzusetzen würde um die 2 Tage dauern und die Kosten würden vermutlich auch nicht billiger als Flug und Leihauto ausfallen? Vielleicht gibt es aber auch noch Gründe einen 4x4 auf Tasmanien zu haben?

Gruß, Roland

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Hallo Roland,

Sorry, dachte ich hätte da schon geantwortet, ist wohl irgendwie untergegangen.

Zum Visum: Wenn es immer noch wie früher ist darfst Du in dem Jahr so oft wie du willst einreisen, aber halt maximal für jeweils 3 Monate. Früher gab es Leute welche nach 3 Monaten eben mal für 1 Woche nach Fidschi, Indonesien oder Neuseeland flogen und dann wieder nach Australien kamen. So konnte man auch Problemlos 6 und mehr Monate im Land verbleiben. Ob das Heute noch geht weiss ich nicht. Das war mir aber auch damals schon zu umständlich, ich hab immer Langzeit-Touristenvisa besorgt. Wie Du schon bemerkt hast dauert es etwas länger und kostet etwas. Damals musste man den Pass entweder nach Bern oder nach Berlin schicken...in dem Kreis der Aussie-Reisenden war bekannt dass man in Berlin (galt auch für uns Schweizer) das Visa günstiger und schneller erhielt. Das Visum war immer Problemlos. Bei dem Preis für den "Langzeitvisum" bekam man auch nicht bloss eine anonyme Nummer im System sondern bekam auch noch einen schönen Zettel im Pass eingeklebt, zugegeben, dürfte bei den meisten kein Argument dafür oder dagegen gewesen sein wink

Reifen: Ich glaube meine Miet-Buschtaxis hatten 275-70 R16...aber da würde ich mir keine zu grossen Gedanken darüber machen. Deine Vorbesitzer werden aus den gleichen Gründen auch nichts exotisches drauf montiert haben und wenn doch wird es auf den ersten Blick auffallen. MT sind Overkill, brauchst Du nicht, denn wenn die Strecken Schlammig werden werden sie sehr schnell gesperrt. Cape York kenne ich zwar nicht, da wird es etwas feuchter sein, aber auch da glaub ich nicht dass du MT brauchst. Ich kenne einige Leute welche auf Cape York waren, MT waren da nie ein Thema. Erfahrungsgemäss sind Wasserdurchfahrten in Down Under entweder mit solidem Untergrund oder aber sandig, aber eher nicht schlammig. Wenn Du wirklich neue Reifen brauchst würde ich gute AT nehmen. Worauf ich auch achten würde ist dass du 2 Reserveräder in der gleichen Grösse wie die vom Fahrzeug bekommst.

Autokauf: Ob Juli Hochsaison ist ist schwer zu beantworten. Irgendwie ist ja immer Hochsaison irgendwo in Down under und von Sydney kann man je nach Wetter nach Süden, Norden, Westen oder auch ins Red Center. Ich denke da spielt es nicht so eine Rolle wann du es kaufst/verkaufst, anders wäre es wohl wenn Du das Auto z.B. in Cairns verkaufen würdest.
"Tüv"-Ãœberprüfung: Ich hab das so verstanden dass zumindest einige Staaten auch eine Ãœberprüfung verlangen wenn das Auto den Besitzer wechselt, egal wie lange die REGO noch gültig ist, sicher bin ich mir da aber nicht, müsstest Du ergoogeln. Für Dein Budget müsstest Du schon was ordentliches bekommen. Ich kenne Leute welche mit wesentlich weniger Geld gute Autos gekauft haben, aber das sind auch schon ein paar Jährchen her.
Dass du auf die "Tüv"-Kontrolle bestehst ist sicher gut, musst nur schauen dass der Verkäufer dann auch noch greifbar ist, nicht dass der dann schon im Flieger sitzt und über alle Berge ist.
Aufpassen solltest Du bei den gewieften Autohändlern welche, wie ich aus dem Bekanntenkreis erfahren hab, viel Schrott an Backpacker zu verkaufen versuchen und auch auf den üblichen Backpacker-Automärkten. Ein Backpacker weiss genau wann er nach Hause fliegt, bis dann muss das Auto halten. Da wird dann oft im (teuren) Unterhalt gespart. Der ganze Camping-Krempel der dann sehr oft als schlagendes Kaufargument angepriesen wird ist schön und gut aber erstmal irrelevant. Das Zeug bekommst du für relativ wenig Geld an jeder Strassenecke. Neue Bremsen, eine neue Batterie oder Achsen welche ein Öl-Wassergemisch drin haben könnten dann aber doch etwas teurer werden, daher eher die Fahrzeugtechnik anschauen (auch drunter kriechen und im kalten(!) zustand probefahren) und den ganzen Camping-Krempel nicht sonderlich beachten...im Gegenteil, der Backpacker muss das auch loswerden wenn Du es nicht nimmst, denn mit in den Flieger wird er es nicht nehmen. Das kannst Du dann auch zu deinen Gunsten in die Waagschale werfen und sozusagen die "Gratis-Entsorgung" dafür anbieten wink
Kilometerstände sind eher nicht so aussagekräftig. Wie geschrieben hatte eines meiner Miet-Toyos fast 300tkm drauf, war aber gerade mal 3 oder 4 Jahre alt und in top Zustand. Bei einem Geländefahrzeug würde ich persönlich eher schauen ob er am Unterboden spuren von extremen Offroadfahren aufweist und was in neuer Technik/Verschleissteilen investiert wurde. Wenn die Möglichkeit besteht das Öl aus den Diffs vor dem Kauf zu prüfen...Vielleicht auch eins ohne Seilwinde nehmen, denn die wird der Vorbesitzer auch mehr oder weniger gebraucht haben...

Original geschrieben von RolandThalia
Ich komme noch mal auf meine Frage zu deiner Alternative zum Kalumburu und Mitchell Plateau Abstecher (ex Gibb) zurück: Mt. Elizabeth Station und Walcott Inlet (Munja Track) finde ich noch. Scheint aber ein sehr abgelegenes Abenteuer zu sein? Leider finde ich Wren Gorge (Aboriginal Art) nicht? Wie viele KM ex Station ist die Gorge entfernt? Was spricht gegen Route nach Kalumburu (überlaufen, langweilig, ...)
Original geschrieben von RolandThalia
Hallo Urs,
könntest du noch was zu meiner Frage zu deinem Tipp „Mt. Elizabeth Station“ schreiben? Gerne auch unter PN.
Hmm, da verstehe ich grad nicht welche Alternative Du ansprichst. Hab ich da wirklich mal was darüber geschrieben? Die Region um den Mitchell Plateau hab ich nur kurz gestreift, kenne ich eigentlich zu wenig um viele konkrete Tips zu geben. Die Mt.Elizabeth Station kenne ich nicht persönlich, vom Hörensagen gibt es von Top bis Flop alles...

Tasmanien: Kann ich soweit ich es gesehen hab sehr empfehlen. Die Preise für die Fähre variierten da sehr stark. Ich weiss noch dass ich ein Top-Angebot hatte. Die Fähre mit Kabine für irgendwas wie 79 oder 89 AUD, Transport vom Buschtaxi war gratis (in der Nebensaison)...Das Problem dabei, es traf das ein was man sich in den Ferien nicht wünscht, Tag für Tag Regen und Nieselwetter...nach 2 Wochen würde es mir zu kalt und vor allem zu feucht (mit Kälte hab ich grundsätzlich kein Problem). Da hab ich die Ãœbung abgebrochen und bin wieder aufs Festland und so schnell wie möglich in trockenere Regionen. Wer schonmal mit Canvas-Dachzelt unterwegs war kann es sicher nachvollziehen.
4x4 ist wie in ganz Australien; brauchen braucht man es eigentlich nicht unbedingt, aber der idyllische Strand bleibt einem dann halt verwehrt. Wegen dem Wetter fuhr ich in Tassie auch eher weniger 4x4 Tracks daher kann ich nicht wirklich sagen ob man ohne 4x4 viel verpasst, glaube es hält sich in Grenzen.
Konkrete Empfehlungen was ihr dort sehen müsst kann ich nicht geben, dafür liegt das ganze zu lange zurück, aber rein von der Landschaft und der Tierwelt her gesehen kann ich einen Besuch auf Tassie wärmstens empfehlen.
Was Tassie auch vom Festland unterscheidet sind die Distanzen. Es ist viel Kompakter. Bis zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten muss man nicht hunderte oder gar tausende km fahren und man sieht somit in kürzerer Zeit viel mehr. Aber es gibt halt einen nicht unerheblichen Umweg um dorthin zu kommen, ob es dir das Wert ist kannst nur du entscheiden.

CSR: Kann gut sein dass die Community inzwischen besuchbar ist. Als ich da war wurde angeblich gerade ein Campground eingerichtet, wobei man eigentlich nicht darauf angewiesen ist. Im Gegenteil, es hat mehr als genug wundesrschöne Buschcamps entlang der CSR. Da herrscht schon eher die Qual der Wahl...man denkt man hat ein super Bushcamp und am nächsten Tag denkt man sich "scheisse, wären wir gestern noch 5 oder 10 km weiter gefahren"... zugegeben, Luxusproblem wink
Die Tankstelle und einen kleinen Laden gab es damals auch schon 1-2 Jahre, war aber so dass die Sa und So zu waren. Auch dort musste man den Sprit (mit relativ langen Wartezeiten) vorbestellen und Benzin (für Motorräder z.B) war extrem schwierig bis nicht zu bekommen (wegen Drogenschutzpolitik, wurde gerne von den Aboriginals geschnüffelt!). Auch sind es einige km Umweg vom Haupttrack. Ich weis noch dass in unserer Gruppe die Forderung kam doch dorthin zu fahren, um eben die Community mal zu sehen, doch das wurde vom Tourleiter mit der Begründung dass man eh nicht in die Community selber könne (die sei noch mal weiter weg und brauche ein anderes Permit den man als Privatperson gar nicht bekomme) und wegen des Umwegs abgelehnt. Darum kann ich es nicht aus erster Hand sagen wie es wirklich war, aber aus Erfahrungen mit anderen Permits kann ich gut nachvollziehen dass dem so war, denn da war eigentlich der Besuch der Community auf dessen Land man gerade lang fuhr auch immer ausgeschlossen.
Ob man eine solche Community wirklich sehen will ist noch eine andere Frage. Ich war mal in einer, also einer solchen welche nicht für Touristen rausgeputzt war und wofür man als Tourist eigentlich auch kein Permit bekommt. Das kam so dass "In the middle of nowhere" einer mit seinen 2 Kids stand, Auto inmitten der Strasse, Motorhaube offen. Ich hielt an, fragte ob ich helfen könne...ja, ich könne ihn die paar km zu seiner Community abschleppen (anm. es waren ca 35-40km). Nachdem ich sein Abschleppseil, bestehend aus 4 zusammengeknoteten Sicherheitsgurten, für so eine Abschleppaktion ablehnte, ihm dafür angeboten habe ihn in den nächsten Ort zu fahren, damit er dort richtige Hilfe organisieren könne, fragte er mich ob ich ihn und seine Kids dann in seine Community fahren könne. Meine Bedenken wegen des fehlenden Permits wurden mit "ich sei sein Gast und somit berechtigt da rein zu fahren" zerstreut...ob dem wirklich so war lass ich jetzt mal dahin gestellt. Einerseits bin ich froh das mal gesehen zu haben, andererseits kam da auch schnell die Frage nach Bier und anderen Spirituosen, ich wurde nach Deo gefragt, als ich eines ohne Tribmittel schenken wollte lehnte man ab (der Grund wurde mir erst im nachhinein bewusst), Kids mit Plastiktüten (vermutlich mit Leim oder andere Substanzen zum schnüfeln drin?), der Umgang mit Abfall, die Hygienischen Verhältnisse im allgemeinen, ...

Aber zurück zu CSR. Auch wenn es da eine Tankstelle gibt würde ich einige Zeit vor Aufbruch nachfragen ob es da wirklich Diesel gibt...die nächste Tankstelle ist, so es den noch gibt, der Fueldrop und dann gibt es je nach Routenwahl bis zu 800 km und mehr kein Spritt mehr. Am Fueldrop hab ich was gelesen dass die Vorbestellzeiten etwas normalisiert haben (6-8 Wochen im voraus) aber die Info ist auch von 2015 oder so, also gut möglich dass der komplett durch die Tankstelle an der Community ersetzt wurde.

Hab noch schnell gegoogelt, aber auf die schnelle nichts wirklich aktuelles gefunden. Trotzdem ein Link
https://www.ufbrechopf.ch/blog/files/d669a13c1a5b0c0063be8623750529bf-41.html
Mal runterscrollen bis das Bild mit der Tanksäulenanzeige kommt...und nicht ab dem Preis für Diesel da an der Community erschrecken wink . Aber auch das scheint 6 Jahre her zu sein...Scheint aber so dass die Zeiten als man Monate bis hin zu einem Jahr im Voraus bestellen musste vorbei sind...Aber wie geschrieben, besser nochmal da anfragen wenn es konkret wird.

Sich einer Tour anschliessen war für mich die besste Option. Nebst der zusätzlichen Sicherheit hab ich auch ein paar tolle Leute kennengelernt. Gut, 2 Ignoranten aus Ami-Land waren auch dabei, aber irgendwas ist halt immer wink . Andererseits war es auch nicht ganz günstig. Ich hab damals um die 1850 AUD bezahlt. Darin inklusive: Diesel am Fueldrop, UHF-Funk, Permits und Lunch (wer Australien kennt weiss dass eigentlich nur am Abend (und allenfalls zum Frühstück) gekocht wird und dass Lunch somit im bessten Fall ein paar scheiben Toastbrot mit ein paar scheiben Käse und Tee/Kaffee bedeutet) und Bergeausrüstung vom Guide (der war sehr gut ausgerüstet und hatte auch Ahnung von Buschrepair).
Fahrzeug, Sonstige Ausrüstung, Nachtessen usw. musste man selber organisieren/kaufen oder vom Veranstalter mieten. Z.B. wollte man mir das UHF-Funkgerät für zusätzlich 200 AUD vermieten, was ich abgelehnt habe mit dem Argument dass die zum Kaufen weniger kosten. Man hat mir dann die Miete dafür "geschenkt".
Das ganze war nicht ganz billig und dürfte Heute wohl auch nicht günstiger sein, war mir aber meine Sicherheit, die Hintergrundinfos vom Guide und das Abenteuer damals wert und ich hab keinen Cent bereut.

Noch 2 Tips wenn ihr in die Wüste und richtig ins Outback wollt:
1. Auf der CSR und auch in der Simpson war das Wasser mehr als einmal am Morgen gefroren, Tagsüber waren es dann um die 30-35 Grad. Aber mit einem guten Schlafsack war das auch im Dachzelt absolut kein Problem, im Gegenteil, hab da immer wie ein Stein gepennt. Und ohne Lagerfeuer geht in Down Under ja eh nichts. Mit dem Aufstehen kann man dann auch warten bis die Sonne rauskommt und wärmt wink
2. Ich hatte vom Vermieter einen sogenannten EPIRB (Emergency-irgendwas-Radio Beacon). War soweit ich weiss ursprünglich im Marine-Bereich als Notfallsender gedacht, funktionierte aber auch an Land. War leuchtend Orange und hatte etwa die grösse von 2 Zigarettenschachteln. Man musste nur eine Antenne rausziehen und einen Knopf drücken. Dann funkte der auf irgend einer Notfallfrequenz vom Flugverkehr. Fing ein Flieger diese auf wurde das an die Flying Doctors oder einer anderen Rettungsorganisation weitergeleitet welche dann die Position auf vielleicht 1 km genau bestimmen konnten. Sofern man das Auto nicht verlassen hatte, hatte man damit gute Chancen als weisser Punkt in der rot-grünen Landschaft von den Rettungskräften aus der Luft gefunden und gerettet zu werden. Hab es zum Glück nie gebraucht, gab aber immer ein gutes Gefühl. Hilft natürlich auch nur wenn man es im Fall des Falles auch aktivieren kann, also immer griffbereit verstauen und alle Leute in der Gruppe instruieren wo es ist und wie man es bedient...

Viel Spass bei der weiteren Planung

Gruss
Urs

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Hallo Urs,

noch mal vielen Dank für die vielen sicherlich sehr hilfreichen Infos.

Die Flüge sind jetzt gebucht. Es geht am 14. Juli über Singapore (einige Tage Aufenthalt - somit steht evt. auch ein Besuch von Malakka, Comoran Highlands und Kula Lumpur auf dem Programm bevor es dann erst mal ins kalte Sydney geht.

Wünsch euch noch eine schöne Zeit in Australien, Roland

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Original geschrieben von Pinkpanther
2. Ich hatte vom Vermieter einen sogenannten EPIRB (Emergency-irgendwas-Radio Beacon).

Da diese Geräte nicht nur in Australien nutzlich sind, findet Ihr hier https://www.air-store.eu/Notsender-PLB-McMurdo-Fast-Find-220 oder hier https://www.wetsuitoutlet.de/2019-o...1-epi3110-p-17370.html?products_id=17370 eine Bezugsmöglichkeit in Deutschland. Bisschen suchen lohnt sich, gibt die auch deutlich günstiger.

Die Geräte senden deine GPS Koordinaten am Satellieten, von da in die Notrufzentrale, sind also sehr genau. Zusätzlich senden diese auf die Luftfahrtfrequenz 121.0 ein Signal, das von suchende Flugzeuge lokalisiert werden kann.

In Deutschland musst du Schiffsbesitzer sein um das Teil zu registrieren. Alternativ kann das Gerät in England registriert werden, was unbedingt notwendig ist. Keine Registrierung, keine Rettung.

Alternativ kann mann auch Garmin Inreach nehmen https://www.protegear.de/produkte-tarife/inreach-se/?gclid=CMC-nfSC1tQCFfEK0wodysYOwQ , hat als Vorteil auch SMS schicken zu können. Das Gerät braucht aber ein Satphonvertrag: https://www.protegear.de/produkte-tarife/inreach-iridium-datentarife/

Das PLB kostet in vergleich dazu im Betrieb nichts.

Bitte nicht vergessen eine Versicherung https://www.geostravelsafety.com/index.html#sar für die Bergungskosten ab zu schliessen.....Deine Rettung kann nämlich sehr teuer werden.

Wünsche euch einen schönen Urlaub mit viele tolle Erlebnisse.

Adriaan

Zuletzt bearbeitet von Adriaan; 06/02/2020 15:34.
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Ui, die Dinger sind teuer geworden. Ich hab da einen Preis von gut 100Aud um Kopf, aber das sind einige Jahre her und damals war GPS noch nicht eingebaut und die waren entsprechend ungenauer...

Ich persönlich würde sowas in Down Under kaufen, ohne den heutigen Markt dafür zu kennen würde ich davon ausgehen dass dieser dort unten grösser ist und die Geräte demnach auch entsprechend günstiger zu bekommen sein dürften.

Und unbedingt auf das Datum der Batterie achten, nicht dass einem ein Ladenhüter angedreht wird.

Gruss
Urs

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Man kann genauso gut einen findmespot.com mitnehmen, den kann man sonst auch brauchen.


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Eine Interessante Seite über Sicherheit und Rettung aus England findet Ihr hier: http://www.mountainsafety.co.uk/EP-PLB.aspx , zwar auf Englisch, aber viele gute Tipps um Probleme zu vermeiden oder wenn die da sind, bestmöglich zu lösen. Betrifft wandern und Klettern in die Berge, kann aber fast 1 zu 1 auf Touren in abgelegene Gebiete umgelegt werden.

Ozy:
es gibt ja mehrere Möglichkeiten sich in der Not bemerkbar zu machen. Satphon mit SOS Taste usw usw.
So weit mir bekannt sind die PLB's aber die einzige Geräte die ohne monatliche Kosten/Verträge auskommen.

Hier http://www.mountainsafety.co.uk/EP-PLBs-v-Satellite-Messengers-aspx findest du eine Abhandlung über Vor und Nachteile von zb den Findmespot und ein PLB.
Ist lesenswert, vor allem zu den unterschiedliche Sendeleistung der beide Geräte. Das Findmespot hat grade mal eine halbe Watt Sendeleistung, das PLB 5 watt, 10 mal soviel. Die durchdringen auch eine dichte Blätterdecke wenn du im wald bist, beim Findmespot wäre ich mir da nicht so sicher.

Zu beachten ist, das ein PLB für wirkliche Notsituationen gebaut und gedacht ist, da soll(und tut) es 100% zuverlässig funktionieren. Mir wäre das wichtiger als die an sich lustige zusätzliche Möglichkeiten die das Findmespot bietet, soll aber jeder für sich entscheiden.

Urs:
beim kaufen sollte mann schon auf den Herstellungsdatum achten da die Batterie eine begrenzte(5 bis 10 Jahre je nach Modell) Lebensdauer hat.

Wegwerfen muss du denn aber deswegen nicht. Eigentlich jede etwas grössere Flughafen hat Wartungsfirmen die da niedergelassen sind. Davon auch welche die auf Avionics(die Instrumente) spezialisiert sind. Die PLB's sind in etwas andere Form in viele Flugzeuge eingebaut, die Firmen die diese warten können meist auch ohne Problem die Batterie von dein PLB ersetzen. Andere Möglichkeit sind Schiffshäfen. Oder mann schickt das Teil direkt am Hersteller.

Es kostet wohl etwas suchen, aber die Batterie kann gewechselt werden.

Ich bin mir auch sicher, das die Teile in AUS (etwas) günstiger zu bekommen sind, weiss aber nicht wie es da mit der Registrierung aussieht.

Adriaan

Zuletzt bearbeitet von Adriaan; 07/02/2020 08:27.
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