Hallo Roland
Ich schliesse mich Retos Einschätzung an: Ihr plant viel zu viel ein, speziell für die ersten 6 Wochen. Halbiere einfach mal alles, und dann kommt das etwa hin. Ich habe in den letzten 10 Jahren gut 2 Jahre in Australien verbracht und habe Reisende mit Burn-Out-Syndrom gesehen. Du scheinst mir ein Kandidat dafür

Australien hat eben nicht nur "im Grossen" viel zu bieten, sondern gerade auch "im Kleinen". Soll heissen: plant einfach für jede Sehenswürdigkeit und jeden Nationalpark noch einen Tag extra ein, um auch das zu entdecken, was alle anderen gestressten Reisenden verpassen. Und bleibt dazwischen ruhig einmal ein paar Tage am selben Ort. Ihr werdet Perlen entdecken, von denen Ihr jetzt noch gar nichts wisst. Und es sind immer diese Perlen, die von einer Reise im Rückblick ganz besonders in Erinnerung bleiben, und letztlich die Geschichten sind, die man später gerne erzählt und die auch gerne gehört werden.
Im Gegensatz dazu wirst Du mit den Bildern und "Geschichten" z.B. vom Kings Canyon NP zuhause kaum mehr jemanden beeindrucken — im Zeitalter von Instagram sind alle von Bildern und oberflächlichen "Stories" überflutet und haben diese Sehenswürdigkeiten bis zum Abwinken bereits in jedem erdenklichen Licht gesehen. Auf eine Reise soll man etwas erleben und nicht einfach etwas nachleben, was Tausende andere schon gemacht haben. Diesbezüglich scheint mir Dein Programm eher in die zweite Kategorie zu fallen.
Plant ein paar Schwerpunkte und lasst Euch zuweilen auch etwas überraschen. Es sind oft die kleinen Städte wie z.B. Roma, die in ihrer Region viel mehr zu bieten haben, als auf den ersten Blick ersichtlich ist (z.B. ein Rodeo, ein Museum, ein Fest, oder die täglichen Vieh-Auktionen (
mein Video von dort, was man im Hintergrund hört, ist der Auctioner, der den Preis mit 200 km/h hochzählt), an dem ihr dann auch die Einwohner dieses Landes kennenlernt und nicht nur die Geografie und die Geologie.
Die Distanzen — ja, ich sage es auch noch einmal — sind riesig und oft wirklich nicht sehr spannend. Es scheint mir, Du hast viel zu viel davon in Deinem Programm. FOMO?
Besten Gruss und happy planning (aber nicht zu viel davon :-)
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oliver