Mir lies das Thema keine Ruhe. Also unabhängig ob Freilauf ein/aus, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein unvorhergesehenes Einrücken des Allrads bei z.B. 60-70 km/h von den Gelenkwellen, die für max. 30 km/h ausgelegt sind, spurlos weggesteckt wird. Habe heute mit einem befreundeten Ingenieur telefoniert und ihm die Sache geschildert, er war sich spontan sicher, dass es einen direkten Bezug zum Gelenkwellenschaden gibt.
Hin wie her, ich überlege jetzt das komplette VTG und den kurzen Kardan komplett für die 100km Ãœberführung auszubauen. Vorausgesetzt, dass das Schaltgetriebe nach Trennung noch gekapselt ist, aber da bin ich mir trotz getrennter Ölkreisläufe und dem Studieren des WHB und diverser Videos noch unsicher.
Die Gelenkwellen sind für weit mehr gut als 30Km/h, das sind ganz normale homokinetische Gelenke die auch mit 200Km/h betrieben werden könnten. Es haben auch nicht alle 4x4 Freilaufnaben, bei den WM sind viele ohne Unterwegs, ab Werk.
Das VTG genauso, das ist von Ford/BW als "Shift-on-the-fly" spezifiziert und erlaubt die Allradzuschaltung bei jeder Geschwindigkeit. Normaler US Standard halt.
Und Nein, die Gelenke zerlegt es auch nicht wenn man mal bei offnene Naben den Allrad während der Fahrt einlegen will. Dann kratzt es nämlich erstmal genüsslich für 2 Sekunden im VTG bis der vordere Antriebsstrang beschleunigt ist und erst dann greift die Klauenkupplung und verbindet den Antriebsstrang mechanisch.
Das ganze Zeug ist eigentlich recht idiotensicher ausgelegt da es ja fürs Militär spezifiziert wurde.
wenn du Lager ins Gehäuse einsetzen musst, lege die Lager ca 30 min in zB einem Kunstoffbeutel, in die Gefriertruhe. Alles zur Montage vorbereiten, d.h. Lagerstelle ist sauber, wenn nötig leicht entgratet, leicht gefettet und ein passendes Druckstück zum Nachsetzen des Lagers liegt bereit. Dann das tiefgekühlte Lager in dem Beutel holen und zügig einsetzen... Wenn ein Lager auf einer Welle montiert werden soll, das Lager erhitzen (ca 150°C), dann geht es leicht an seinen Platz, auch hier ist alles sauber und ein Werkzeug zum Nachsetzen liegt bereit.
Ich glaube gekühlt und gewärmt habe ich beim VTG nicht, Aber Schläge und Stöße mit Holzklötzen und Schraubzwingen vermieden. Wenn das gerade sitzt, flutscht das fast freiwillig, oder halt im unbedenklichen und liebevollen Kraftbereich.
Eine manuelle Zahnstangenpresse hätte ich auch gern... Liebes Christkind...
Bei der Flex mit Lagerschaden war der Backofen dabei, Das war ein festerer Presssitz, das wäre anderes nicht gegangen.
Daily 40.10 WC / 2,8L + LLK / BJ 94 / BFG AT 285/75 R16 auf Starco 8Jx16 ET85 (BFG MT 255/85 auf 6.50 (TT))
@Ozy: Danke für die erhellenden Ausführungen. Danke auch Dir @juergen, mit der Hitze/Kältemethode wurden schon einige Lager erfolgreich montiert. Nur eben bisher keine Nadellager. Also so wird`s schon passen - Gehäuse erwärmen, Lager in den Frost und dann sanft einpressen. Eins der Lager muss einige Zentimeter versenkt werden, dafür wird ein passendes Rohr gedreht.
Warum statt ATF eine dicke Soße zu Tage trat, könnte noch einem anderen Grund geschuldet sein. Ich konnte heute in einer Vertrauenswerkstatt das Gehäuse heißkärchern um den ganzen Abrieb zu entfernen. Beim näheren Hinschauen entdeckte ich (zum Glück vor der Montage) zwei feine Haarrisse im Gehäuse:
Der Metallbauer des Vertrauens meinte, daß er auf das Schweißen von Aludruckguss keine Garantie geben würde, weil die Zusammensetzung der Legierung zu unberechenbar sei. Weiterhin wäre das Öl im Riss ein Hindernis, diese Reparatur-Variante fällt damit wohl aus. Vor geraumer Zeit habe ich mal einen gerissenen Zylinderkopf mit Knetstahl geflickt, das hat erstaunlich lange gehalten. Gibt`s auch für Alu; https://www.ebay.de/itm/392899468235
Aber bevor ich mir die Mühe mache die Angelegenheit mit ungewisser Haltbarkeit zu verarzten, wurde ein Tauschteil angefragt, vielleicht ergibt sich was.
Zuletzt bearbeitet von Alfonso; 07/10/202119:59.
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Schau mal, ob du einen Motoren-/Getriebeinstandsetzer in deiner Gegend findest, der Erfahrung mit dem Schweißen von Aludruckgussgehäusen hat. Verzug ist da ggf ein Problem. ....
Deines hat es wohl hinter sich, ich würde hier und jetzt die Reissleine ziehen bei dem Rebuild. Du brauchst definitiv ein Ersatzgehäuse. So teuer sind die ja gar nicht, da gibt's komplette Getriebe, grundüberholt für 750.-$ inkl. core charge.
Alte Rasselbande, vielleicht habt Ihr ja beide Recht?
Zitat
Um Magnesium überhaupt verwenden zu können, muss man es legieren, muss es mit anderen Metallen mischen. Die klassischen Legierungszusätze sind Aluminium und Zink.
Ich hatte das mit dem Magnesium (hier im Forum und jetzt auf der Herstellerseite) auch schonmal gelesen. Aber ganz ehrlich: Magnesium Druckguss ist doch was wahnsinnig teures und aufwendiges... macht das in so einer doch recht großen Serie wirklich Sinn? Die 100g Ersparnis auch noch an Fahrdynamisch sinnvoller Stelle einzusparen rechtfertigt mMn den Mehrpreis nicht... trotzdem gilt es das natürlich gründlich zu prüfen, bevor man das Schweißgerät anlegt; ich würde mich freuen, wenn wir das hier abschließend klären könnten!
Viele Grüße Max
edit: Wenn du die Teile ja gerade eh ausgebaut hast, kannst du ja mal das Volumen bestimmen (eine Wanne randvoll mit Wasser, Teile vorsichtig und ohne schwappern reinlegen, das was du hinterher an Wasser wieder auffüllen musst ist das Volumen des Teils.). Mit einer Waage hast du dann schnell auch die Dichte bestimmt. Die Dichte von Mg liegt je nach Legierung bei ca. 1,8g/cm³, die von Alu bei 2,7 g/cm³.
Zuletzt bearbeitet von MaxeAufAchse; 08/10/202109:46.