Hallo Erich,

Original geschrieben von Dbrick
merkst du nicht selber wie du den Sachverhalt relativierst ? "Die Schummelsoftware war sicherlich nicht korrekt."
klrar merke ich das. Und ich tue es bewusst.

Denn streng genommen hat sich VW ja an die Gesetze gehalten. Der Prüfstandlauf war gesetzlich vorgeschrieben, und genau da stimmten die Werte. Punkt.


Original geschrieben von Dbrick
Es geht um Betrug - zum Schaden der Umwelt und der Menschen
Also das hielt ich früher schon für ... sagen wir "diskussionswürdig".
Abgesehen davon, daß die Stickoxide zu Zeiten des Wirtschaftswunders erheblich mehr waren (und wenn die tatsächlich nur halb so schlimm wären wie oft dargestellt, Industrieregionen wie das Ruhrgebiet quasi tot gewesen sein müssten) hat doch u.A. Corona gezeigt, daß die Stickoxid-Werte nicht großartig runter gehen, auch wenn fast gar nicht gefahren wird.

Es gibt genug Wissenschaftler, die das auch so sehen, aber die werden ja nicht ernst genommen.

Stattdessen wird bewusst ein deutlicher Mehrverbrauch (= mehr CO2) in Kauf genommen, und das Abgas in teuren Katalysatoren (wo kommen die Rohstoffe her?) unter Zuhilfenahme von Chemie "gereinigt"
Ob das unterm Strich für die Umwelt und den Menschen tatsächlich so toll ist, wage ich zu bezweifeln.


Original geschrieben von Dbrick
- und wenn das Gesetz dazu (an dem VW aus gutem Grund selber mitgeschrieben hat) bewußt löchrig formuliert wurde relativiert das dann deiner Meinung nach das kriminelle Vorgehen ?
Ich hab in meiner Berufslaufbahn mehrmals ungefragt erzählt bekommen wie offensichtlich und mit welcher arroganten bei Haltung VW diese Gesetze umgangen wurden. Das war kein Geheimnis, sondern in der Branche bekannt.
VW hat diese Gesetze aber nicht alleine geschrieben. Und auch keinesfalls alleine abgenickt.
Oder habe ich da was übersehen?

Original geschrieben von Dbrick
Das die stufenweise Verschärfung der Grenzwerte beim Verbrennungsmotor irgendwann an physikalische Grenzen stößt und nur noch mit Widersprüchen weitergeführt werden kann, ist wohl jedem Techniker einleuchtend.
Ach nee...

Original geschrieben von Dbrick
Und damit ist auch klar das dieses Antriebskonzept das eigentlich falsche war und spätestens jetzt am Ende ist - zumal es jetzt mit dem Elektromotor eine einfache und effektive Alternative gibt (auch schon gab).
Damit der E-Motor eine "einfache und effektive Alternative" wird, muss doch erst mal überhaupt die Infastruktur geschaffen werden. Und der Strom muss wirklich Ökostrom sein. Und die Akkus müssen deutlich umweltfreundlicher werden.

Aktuell ist es doch so, daß einerseits das Stromnetz gar nicht für komplette E-Mobilität ausreichen würde.
Der Strom kommt nur zum Teil aus Ökostrom (und wer aktuell mehr bezahlt, um Ökostrom zu bekommen, ist für mich bestenfalls ein Idealist). Jedes E-Auto kommt momentan on-top als Verbraucher hinzu, mit klassisch erzeugtem Strom (was zumindest aktuell den vermeintliche Vorteil drastisch reduziert, und die "Sauerei" anderen vor die Tür bringt.

Und genau das ist m.E. das Hauptproblem, der ganze "Dreck" wird nur verlagert. Dahin, wo man selbst ihn nicht mit bekommt. Für mich ist das eigentlich schon asozial.



Wenn man wirklich Was für die Umwelt tun wollte, würde man nicht hierzulande mit erheblichem technischem und finanziellem Aufwand versuche, die Werte in der dritten Nachkommastelle zu verbessern, sondern dafür sorgen, erst mal den Rest der Welt auf Euro 3 Standard zu bringen. Das ginge mit sehr geringem technischen und finanziellem Aufwand*, und würde global mit Sicherheit erheblich mehr bringen als der Blödsinn, der gerade hier läuft.


* ein Mercedes OM617A (3L Turbodiesel) hatte in der US-Version bereits Ende der 1970er Jahre bessere NOx-Werte als Jahrzehnte später in Euro 3 gefordert. Und das im Realbetrieb...


Grüße
DaPo


Fußball war doof, Fußball ist doof, Fußball bleibt doof.