Moin,
diese bunte Mischung aus Sarkasmus und Unruhe in diesem Thread lässst mich dann auch mal in die Tsten greifen, zumal ich immer noch auf den ersten toten und H5N1 tragenden deutschen Wappenvogel warte, einen Seeadler nämlich, der sich als winterlicher Aasfresser ja durchaus anstecken könnte.
Wer an halbwegs sachlichen Informationen zur Vogelgrippe interessiert ist, der kann ja mal auf der homepage des Löffler Instituts, das sind die, bei denen alle Kadaver zur Untersuchung landen, nachlesen:
http://www.fli.bund.de/ Natürlich ist es richtig, daß es auch bei Wildvögeln schon immer Epedemien gab, aber es ist sicher genauso richtig, daß dies eines der noch sehr wenig erforschten Gebiete ist. Deshalb hat es ja auch die Panikmache so leicht, weil die ernsthaften Denkansätze untergehen.
Um die Diskussion vielleicht einmal in eine Relation zu setzen:
H5N1 ist seit etwa 10 Jahren bekannt. In dieser Zeit erkrankten etwa 100 Menschen, von denen etwa 80 Menschen dieser Krankheit erlagen. Gemessen an den über 1 Million Vögeln, die in dieser Zeit dem Virus erlagen, also verschwindend gering. Welchen Sinn sollte es also für das Virus machen, sich auf einen neuen Wirt Mensch zu spezialisieren?
Eine ehrlichere Aussage der Politiker wäre es jedenfalls zu sagen, der Export von Geflügel ist uns so wichtig, dass wir alles tun wollen, um ein Übergreifen des Virus auf Nutztierbestände zu verhindern. Der Ruf Deutschlands als Virusproduzent, wäre das letzte, was wir derzeit für den von uns erhoffte Aufschwung haben wollen.
Das scheint aber keiner der Politikverantwortlichen derzeit so explizit sagen zu wollen. Man arbeitet mit Halbinformationen, die wiederum von den Medien zu wunderschönen Bildern ausgebreitet werden.
Dabei ist es sicherlich beunruhigend zu sehen, wie sich das Virus in den 10 Jahren mmer weiter ausbreitet, oder ist dies nur ein Ergebnis der immer besseren Labors, war das Virus vielleicht schon immer auch in unseren Wildvögeln, oder ist es eines der zahlreichen anderen, weniger agressiven A1 Viren?
Und wenn alles nicht so heiss gegessen wird, warum dann aber diese Konzentration von erkrankten und verendeten Tieren?
Weil es in diesem Jahr erstens sehr kalt war und auch noch sehr lange östliche und nördliche Winde herrschten. Das bedeutete für uns hier an der Ostsee, daß in zahlreichen Flachwassergebieten in denen die hier überwinternden Enten, Schwäne usw. Nahrung finden können Eis stand, sie waren einfach zugefroren und unerreichbar. In den wenigen offenen Bereichen konzentrierte sich der Bestand an Wasservögeln und wenn viele zusammen sind, freut sich das Virus.
Soweit mein Versuch aus dieser epidemischen Stimmung in Deutschland schlau zu werden.
Mir läuft auch schon die Nase, ich mach mal lieber Schluss
Grus