Liebes Forum,
Es geht um einen 40.10, 4x4, Bj. 1990

Seit nun 2017 ist unser IVO in Amerika, seit 2018 in Südamerika. Wir haben ihn nicht geschont, sind aber nie über die Grenzen hinausgegangen.

Dennoch: Man merkt ihm sein Alter jetzt deutlich an. Der Kilometerstand ist jetzt ca. 270.000 km. Bevor wir ihn 2014 in Besitz genommen haben, war sein Vorbesitzer mit ihm bis nach Kapstadt im Süden und Nordkap im Norden unterwegs. Er hat also schon viel erlebt. Aber er ist für solche Vorhaben wirklich eine seeehr gute Wahl!!!

Nun zum Wesentlichen: Insbesondere will ich euch hier mitteilen, welche Vorbereitungen für die ganz große Reise aus meiner Sicht für das Basisfahrzeug sinvoll sind:

- Reifen: Die großen XZL sehen zwar schick aus, insbesondere die Amis stehen drauf (what a bad ass rig, it seems you can go anywhere). Man bekommt sie aber im Verlauf der Reise nicht mehr... Wir haben einfach auf kleinere Reifen umgesattelt, z.B: Triangle oder JKC 8.50r16. Haben den großen Vorteil, dass sie verfügbar und bezahlbar sind und außerdem einen geringere Umfang als die Michelin haben. Damit gehts auch in peruanischen Bergen zumindest ein wenig schaltfauler. Ausserdem sind sie leichter. Felgen für schlauchlose Reifen sind sicher eine Überlegung wert. 

- Das Auto ist vorab natürlich in allen Belangen gründlich zu prüfen und notwendige Reparaturen durchzuführen. Insbesondere die Vorderachse sollte genau unter die Lupe genommen werden. Spurstangenköpfe und Achsmanschetten würde ich mitnehmen. Vergesst bitte nie nach dem Einsatz, auch an den Naben die 4x4 Funktion auszuschalten! Die Achsen drehen sich sonst mit... An der Hinterachse rate ich dazu nicht mehr Federblätter als unbedingt nötig zu verbauen: Je mehr, desto stärker wird auch die Kardanwelle 'geknickt', sodass durch den sog. Kardanfehler schnell eine Unwucht entstehen kann.

- Besonders hilfreich war (bis sie ihren Dienst eingestellt hat, für Ersatz wird aber gesorgt) eine Rückstaubremse im Abgasrohr. Spart Nerven, hohe Drehzahlen bei Bergabfahrten und natürlich auch Bremsbeläge vorne. Die würde ich aber auch in die Ersatzteilkiste legen. Die hinteren Bremsbeläge nutzen sich so gut wie nicht ab. Dennoch sollte die lastabhängige Bremswirkung hinten ausgenutzt werden...

- Hilfreich ist ausserdem die Mitnahme einer Wasserpumpe. Wir mussten 3 Wochen auf eine neue warten. Auch eine Kupplung wäre nicht verkehrt, wenn sie nicht so schwer wäre (also hoffen und bangen!?) Anlasser und Lichtmaschine sind hier vermutlich irgendwie wieder instand zu setzen. Die Enspritzpumpe braucht auch Zuneigung, ist aber ein wenig teuer für die E- Kiste. Wer hier Hilfe braucht, bekommt von mir gerne die Adresse eines fabelhaften Spezialisten in Cochabamba/Bolivien. 

- Ein Satz Filter (Diesel-, Öl- und Luftfilter) kann auch ins Auto, wird eh gebraucht. Ich hab noch einen Separfilter verbaut und bilde mir ein, dass das Ding gute Dienste leistet. Dafür dann natürlich auch Ersatzfilter.

- Werkzeug, Bastelmaterial für alle Eventualitäten und Lust auf schmutzige Hände sind selbstverständlich...

Ich hab sicher einiges vergessen,  sollte ja auch keine wissenschaftliche Arbeit werden. 

Gruß aus Vilcabamba, Ecuador, 
Thomas