induktive Verbraucher sind Verbraucher mit Spulen. zB die Drosselspule in Leuchtstofflampen oder die Spulen in Motoren.
kapazitive Verbraucher sind Lasten, mit Kondensatoren im Eingangskreis. Davon gibts aber eher wenige. Schaltnetzteile sind kapazitive Verbraucher, weil die Netzspannung im Engangskreis zwar gleichgerichtet wird, aber dann ein relativ grosser Kondensator benötigt wird um die Gleichspannung zu glätten. Diese Kondensator bildet die kapazitive Last.
Mit einer Kompensation versucht man die Phasenlage zwischen Strom und Spannung so zu verschieben, dass sie wieder null ist, also Strom und Spannung übereinander liegen. Dh, wenn man eine grosse Halle mit alten (mit Drosseln) Leuchtstofflampen, vielen Antriebsmotoren für Maschinen usw hat, dann hängen jede Menge induktive Lasten am Netz. Man baut dann zur Kompensation grosse Kondensatoren ein, die die Phasenlage in die andere verschieben, bis sie wieder null ist.
der Leistungsfaktor cos phi sagt aus, wie gross die Phasenverschiebung ist.
Zur Erklärung der Leistungsbegriffe hab ich eine schöne Präsentation gefunden. Auf den ersten paar Seiten sollte es klar werden.
Ein induktives Gerät bezieht vom EVU die Scheinleistung (Wirkleistung + Blindleistung). Die Blindleistung entsteht aber nur dadurch, dass es eine Phasenverschiebung gibt. Packt man zum induktiven Gerät Kompensationskondensatoren dazu, verschwindet der Blindleistungsanteil und das EVU (respektive der Generator im Kraftwerk) muss ihn auch nicht mehr liefern.
das hast du aber schön erklärt ... die Frage ist offen geblieben welche Leistung bei der 10 Watt LED nun vor oder hinter dem Netzteil bezahlt werden muss :o)
Ich hätte ja gerne mal ein Oszi-Bild vom "LED-Driver" gezeigt, hab aber leider noch keinen Tastkopf und weiß auch nicht ob das Messgerät gut genug ist.
Wie viel liegt eigentlich mein "true rms messgerät" daneben?
Für die Lichtmessung am kommenden WE hab ich mal einen Lichtmesser startklar gemacht und ein Repro-Vorsatz für die Direktmessung angesetzt. Eine genormte Graukarte für eine indirekte Messung werde ich sicherlich auch noch auftreiben
Ein erstes grobes Messen hat ergeben das drei von den Leuchtstoffröhren ( eine ist kaputt ) aus 4 Meter Höhe nicht heller sind wie der knuffige 10 Watt LED Strahler aus 2 Meter Höhe. Gemessen hab ich in 1 Meter Höhe, 1/4 an Helligkeit unterschied nur... also nicht doppelt so hell sondern nur die Hälfte.
Super, jetzt wird professionaaal! Ich bin auf die Messergebnisse gespannt.....
Original geschrieben von ranx
die Frage ist offen geblieben welche Leistung bei der 10 Watt LED nun vor oder hinter dem Netzteil bezahlt werden muss :o)
Ich würd mal sagen, daß man das größere Ergebnis zahlt, also das VORM Netzteil. Denn den Verlust des Netzteils gibts ja nu nicht von Yello Strom geschenkt .
Gruß Silvio
Zuletzt bearbeitet von bella_b33; 01/02/201317:38.
Hi, wenn ein normaler Ferrariszähler mit der drehenden Scheibe werkelt, zählt er nur Wirkleistung. Die neuen EHz Zähler können auch Blindleistung. Damit die Sache nicht zu einfach wird, erzeugen Schaltnetzteile auch eine Menge Oberschwingungen, weil der Strom nicht nur zeitlich versetzt zur Spanung fließt, sondern auch nicht mal ansatzweise sinusförmig ist. Dieses lustige Frequenzgemisch hat ebenfalls einen Blindleistugsanteil, der übliche Leitungsfaktor cosPhi, der das Verhältniss von Wirk- zu Schweinleistung angibt, gilt nur für die 50Hz Grundschwingung. Messungen, auch mit TRMS Geräten, sind da so eine Sache. Letztendlich ist es auch egal, ob das Teil 10 oder 14,5W aufnimmt. LED Technik ist um Welten sparsamer als alle anderen Systeme. Nur wenn sehr große Flächen sehr hell sein sollen, haben Gasentladungslampen energetisch die Nase vorne.Da kann die LED nur wegen ihrer langen Lebensdauer und den geringeren Wartungskosten punkten. In ein paar Jahren kann das anders sein. LED Licht hat eine anderen Charakter, alleine die Beleuchtungsstärke sagt noch nicht viel.
Die einzelnen Begriffe sind bei Wikipedia ausreichend erklärt. Mit normalen Messgeräten mißt man einen bestimmten Strom , der mit der Spannung multipliziert die Scheinleistung ergibt. Bei rein ohmschen Verbrauchern ist die Scheinleistung gleich der Wirkleistung. Nur Wirkleistung kann Arbeit verrichten, daher der Name. Sind kapazitive oder Induktive Verbraucher im Spiel, gibt es einen gewissen Anteil Blindleistung, die nicht direkt Arbeit verrichtet, sondern zum Aufbau der elektrischen bzw. magnetische Felder gebraucht wird. Diese Blindleistung schwingt zwischen Erzeuger und Verbraucher hin und her und veruracht Verluste. Deshalb ist der Versorger bestrebt, sie zu begrenzen oder sie sich bezahlen zu lassen. Da induktive und kapazitive Blindleistung entgegengerichtet sind, lässt sich unerwünsche induktive durch kapazitive Blindleistung ausgleichen, nennt sich Kompensation. Umgekehrt geht natürlich auch. Exakt auf Null kompensiert man nicht, weil sonst andere unerwünschte Effekte eintreten.
Yänkischer, wieviel Leuchten hast Du denn montiert? Ich kann mich jetzt nur an das romantisch beleuchtete Nachtvideo mit ein paar 10w Strahlern erinnern.
mehr brauch man hier in D auch nicht als Nachtbeleuchtung.
Vorher waren 4x 100 Watt Halogenstrahler montiert, jetzt 6 10W-LED´s
Nach Abzug der Anschaffung und der im letzten Jahr nicht verbrauchten ca 15 Halogen-Röhren macht das im ersten Jahr einen Reingewinn von über 300,-€ plus die Zeit die wir nicht zum Leuchtmittelwechsel hochklettern mussten