habe mir das mal gerade im WIS angesehen. Toll. Das ist zwar fürs 722.6, also den 5-Gang Automaten, aber das ist ja trotzdem eine deutliche Bestätigung Deiner Vorgehensweise. Thermostat am Ölkühler nachrüsten ist nix für mich, das ist mir einfach egal, wichtig ist dass keiner drin ist der evtl. beim Spülen stört.
ich weiß leider nicht, ob das serienmäßig verbaut worden ist, aber...wie wär´s stattdessen mit ´nem Plattenwärmeüberträger (bzw. Plattenkühler), der ins Kühlsystem eingeschleust wird? Bietet den Vorteil, dass man ganz auf einen Zusatzthermostat verzichten kann...
Bietet den Vorteil, dass man ganz auf einen Zusatzthermostat verzichten kann...
Ein Automatikgetriebe braucht im gegensatz zum Motorölkreislauf überhaupt kein Thermostat weil keine Mindestöltemperatur gehalten werden muss. Beim ATG zählt die Devise, je mehr Kühlung desto besser für das Öl. Wärme produziert das im Überfluss. Ich hab auch noch in keinem ATG Ölkreislauf ein Thermostat gesehen.
Warum also eine zusätzliche Fehlerquelle einbauen?
eine solche Schaltung ist auf Grund schnellerer Erwärmung und besser kontrollier- und haltbarer Temperatur in "Hochleistungs"- Getrieben vorgesehen; heutzutage wird so etwas (manchmal) auch genutzt, um im NEFZ-Zyklus verbrauchsvorteile zu erzielen. So kann z.B. der Der R380 von Ashcroft an Automatik- oder Schaltgetriebe angeschlossen werden. Hier ist die Montage eines Rückschlagventils und eines Thermostaten vorgesehen. Meist findet jedoch eine "indirekte Kopplung" an den Thermostaten über den Kühlkreislauf statt.
Wenn wirklich ein getrennter Kreislauf mit Thermostat verbaut wird, dann gibt´s nur zwei Fehlerquellen: Pumpe oder Thermostat-abgesehen von einer verstopften Leitung. Eine temperaturgesteuerte Pumpe würde sogar einen Thermostaten überflüssig machen...das sit jetzt zwar -mehr oder minder- Gedankenspielerei, da solche Systeme kaum in Masse gebaut/verbaut werden, in bestimmten Gebieten sind sie jedoch vertreten.
Das keine Mindesttemperatur beim Öl vorhanden sein muss, ist nicht ganz richtig, denn das AG verändert seine Schaltkurven und Vorgänge mit Annäherung der Betriebstemperatur. Das kann man bei MB in den Funktionsbeschreibungen lesen.
Um das einfach zu bewerkstelligen benutzt man schon lange keine separaten Ölkühler, sondern die Kombination von Öl- und Wasserkühler in einem Gehäuse, als Öl-Wasser-Wärmetauscher. Hierbei wird mit der Wärme des Motorkühlsystems die Getriebeöltemperatur schneller auf den gewünschten Punkt gebracht. D. h. aber nicht dass wenn der Motor 80 °C anzeigt dass das Getriebe schon die gleiche Temperatur hat.
Das mit dem Thermostat kann man glaube ich vergessen denn die Wasserthermostate (wenn man mal von MB ausgeht) sind nur bist ca. 130 °C Dauertemperatur einsetzbar, dann leuchtet z. b. auch erst die Kühlmitteltemperaturwarnlampe. Beim 7 Gtronic wird bei erreichen der maximalen Temperatur von 150 °C ohne Warnanzeige in den Notlauf geschaltet.
Wenn nun der eingesetzte Thermostat länger über seiner Maximaltemperatur eingesetzt wurde tritt eine Verformung des Thermoelements ein und der Thermostat schließt nicht mehr zu 100 %.
So etwas ähnliches habe ich mal im Versuch an einem Eigenbauschlepper gesehen. Hier war der Kühler zu klein die Temperatur ständig zu hoch und deshalb wurde ein 70 °C Thermostat eingesetzt.
Nach Einbau eines größeren Kühlers wurde der Thermostat noch mal ausgebaut mit dem Ergebnis wie oben.
Ich habe am WE die nach meinem Wartungsplan fällige Spülung durchgeführt, seit der letzten Spülung bin ich 60000 km gefahren. Das Schaltverhalten ist zwar nicht unbedingt schlechter gewesen aber etwas weicher gehts mit neuem Öl.
Im Anhang ein Bild vom Ölfilter, rechts das schwarze ist Abrieb und links die helle Stelle dort wurde der Schmutz entfernt. Die Magnete waren normal verschmutzt.
Auf dem anderen Bild sind die "Hilfsmittel" zum verschließen der Rücklaufleitung zu sehen.
So, ich habe das jetzt auch endlich mal gemacht und endlich meinem 722.9 neues Öl spendiert und es auch gleich gespült. Ablassschraube am Wandler habe ich gesucht aber nicht gefunden.
Erstmal Öl abgelassen, Überlaufrohr mit einem Dorn abgedrückt und dann die Ölwanne runter. Das waren erstmal nur 4,5L. Ölwanne saubergemacht, Filter gewechselt, alles wieder zusammen. Rücklauf vom Ölkühler rechts am Getriebe gelöst. Schlauch drauf und in einen Kanister geführt. Anschluss getriebeseitig einfach offengelassen. 6L Öl aufgefüllt und laufenlassen. In "D" kommen etwa 9L Öl pro Minute raus. Nach jeweils 3L ausgemacht und nachgefüllt. So 11L durchgepumpt. Temperatur von aussen mit einem IR-Thermometer gemessen, 45° sollen es sein, Gänge alle mal durchgeschaltet, 2min in "P" laufen lassen, Fülladapter entfernt, Öl ablaufen lassen, Ablassschraube rein, fertig.
5h Arbeit, geht beim nächsten Mal bestimmt in der halben Zeit, viel putzen, kontrollieren und dann nochmal nachsehen.....
den Fülladapter habe ich mir selber gemacht. Ablassschraube durchbohrt, Kupferrohr eingelötet und eine Druckluftkupplung ans andere Ende. Mit der Farbe des Überlaufrohres habe ich so meine liebe Mühe. Ich würde sagen das das drin war ist transparent/Kunststoff natur und das neue ist Kunststoff natur mit einem leichten Grünstich. Die Abmessungen sind identisch, damit war es für mich dann ok. Öl aufgefüllt habe ich mit einer grossen Werkstattspritze die fast 1L fasst. Das geht. Deine Lösung mit der Proxxonpumpe ist sicher viel stressfreier - vor allem wenn man einen OM642 hat bei dem der normale Ölwechsel über die Ablassschraube auch eine Riesensauerei ist.
Allerdings gefällt mir die Geschichte mit dem o. g. Wärmetauscher noch besser, weil bei momentanen Fahrprofil ist bei 5 °C Außentemperatur nach ca. 10 km die Betriebstemperatur des Motors noch nicht erreicht. Evtl. würde das mit dem Wärmetauscher auch etwas besser.