Das dürftige Abblendlicht an meinem Trex hat mich schon immer geärgert, obwohl ich äußerst selten bei Dunkelheit fahre. Meine Zurückhaltung gegenüber einer LED-Beleuchtung beruhte auf der Tatsache, dass Schnee auf den Scheinwerfern ein möglicher Nachteil sein könnte.
Aber seit einigen Jahren steht mein Auto von Dezember bis März in Erichs Halle in Raab. Deshalb mein Entschluss, auf LED-Abblendlichter umzurüsten.
Die Hella-Kurzinfo über die passenden 90mm LED-Module R80 habe ich schon einmal verlinkt, hier nochmal:
https://www.hella.com/truck/assets/media_global/1575_KI_90_mm_LED_Modul_R80_HELLA_DE.pdfWir brauchen die Version für Rechtsverkehr und ECE und ich habe das Teil mit FEP-Stecker gekauft, da die andere Version mit Deutschstecker bei Amazon gerade nicht angeboten wurde. Das war falsch, denn ich fand keinen passenden Stecker dazu. FEP ist ein spezialisierter Steckerhersteller aus Deutschland und hat viele verschiedene Stecker in der Produktionsliste. Aber welcher ist der richtige und wo kann man den kaufen. Sehr schwer zu ermitteln. Also nehmt lieber die Version mit Deutschstecker, das ist Artikelnummer HELLA 1B0 015 050-001 und holt euch die passenden zweipoligen Stecker gleich dazu. Kosten der LED-Abblendlichter etwa 120 Euro pro Stück, die zwei Stecker mit angekrimpten Kabeln kosten keine 20 Euro.
Die beiden Stellmotoren für die Leuchtweiteneinstellung muss man nicht kaufen, wenn die alten noch funktionieren, es sind die gleichen, die verbaut sind und Steckerprobleme hat man dann auch keine.
Zusätzlich braucht man für jede der beiden Seiten einen Befestigungssatz, also diese weißen Plastikteile mit insgesamt drei Stellschrauben und Peter hat noch etwa 6 Sätze davon herumliegen.
Befestigungssatz in Tüte
Diese Plastikteile sind beim Motor dabei. Aber wir nahmen den alten Motor, der ist schon auf dem Haltebügel montiert. Beachte die runde Kappe in Bildmitte bzw. auf der Achse des alten Motors. Das sind die später erwähnten Sicherungsringe. Man braucht aber nur einen pro Motor.
Die Zange unten arretiert die Führung für die Stellmotorachse. Die beiden anderen Befestigungsteile für die zwei oberen Löcher sind hier auf dem Bild komplett zusammengebaut. So bringt man sie aber nicht in die 16mm-Löcher im Blech der Lampenhalterung.
Los geht’s:
Auf beiden Seiten der Fronthaube müssen alle Verkleidungen weg. Die Abblendlichter sind die äußeren Lampen. Die inneren Lampen mit den Standlichtbirnchen sind die Fernscheinwerfer und werden bei mir nicht getauscht. Vermutlich geht das aber einfacher als bei den Abblendlichtern mit Stellmotor.
Die Lampeneinheit ist an drei der vier Löcher des Lampenhalteblechs mittels einrastenden Plastikteilen befestigt: Die beiden oberen Löcher halten die Lampeneinheit und über das untere äußere Loch wird die Achse des Stellmotors gehalten, der ja nur Einstellbewegungen nach oben und unter leistet.
Nach Ziehen der Stromanschlüsse werden die alten Halogenleuchtkörper demontiert. Dazu muss man zuerst die sehr schwer zugänglich seitlich an einem Rahmenteil des Motorraumes mit je 2 M10 Schrauben befestigten Haltebügel für den Stellmotor mühsam und in sechstel-Umdrehungsschritten rausdrehen. Wenn man meint, man komme da niemals hin, dann hat man noch nicht lange genug probiert oder keine geeigneten Hilfsmittel gefunden. Es geht! Auch später beim noch erheblich fummeligeren Einbau.
Die eingerasteten schwarzen Plastikteile des Halogenscheinwerfers bekommt man leicht aus den 3 Löchern des Halteblechs heraus. Dann kann man die Einheit Lampengehäuse mit Stellmotor rausfummeln und den Stellmotor abnehmen. Bei dieser Tätigkeit sollte man sich die zu lösende Verbindung des Motors mit der einrastbaren Befestigung genau anschauen, damit man beim Einbau weiß, worauf es ankommt. Im Prinzip rastet die Achse des Motors leicht in dem Plastikteil im unteren äußeren Loch des Halteblechs ein, es muss aber mit einer ringförmigen Kappe, die man darüber drückt fixiert werden. Diesen Sicherungsring haben die Befestigungsteile für das Lampengehäuse, also die für die oberen Löcher nicht, die stecken sehr fest in ihrem Halteloch. Und diesen weißen Sicherungsring aus Plastik sollte man unbedingt im Befestigungsset identifizieren. Und nicht achtlos verlegen, wie ich es gemacht habe.
Beim Einbauversuch wird man schnell feststellen, dass man sowohl an einer oberen Halterung des LED-Lampengehäuses etwa 5mm abflexen muss als auch von dem kleinen Halteblech für den Stellmotor einiges wegnehmen muss, damit die Teile überhaupt reinpassen.
Wenn das erledigt ist, kommen die Löcher im Lampenhalteblech dran. Die beiden oberen Löcher müssen aufgebohrt werden. In der den Lampen beiliegenden Einbauanleitungen stehen 17 mm als Lochdurchmesser drin. Mit der Schiebelehre gemessen haben die einzurastenden Plastikteile aus dem Befestigungsset aber nur 16 mm Außendurchmesser. Und wenn man zu groß bohrt, hat man ein echtes Problem. Deshalb haben wir mit einem Stufenbohrer erstmal auf 16 mm aufgebohrt und das hat gepasst. Merke: 16mm statt 17 mm. Ein Loch ist etwas schwer zu erreichen. Eine Winkelbohrmaschine wäre vielleicht hilfreicher.
Nun kommt der Einbau und dafür haben wir lange gebraucht, weil wir es falsch anpackten. Man soll sich zuerst ein genaues Bild davon machen, wie die Lampen reinkommen und danach die beiden Befestigungssets für die obere Lampenhalterung auseinanderschrauben. Dann hat man pro Loch drei Teile in der Hand: Ein weißes Plastikteil wird von hinten in das auf 16mm aufgebohrte Loch des Lampenhalterblechs gesteckt, bis es einrastet (geht schwer). Nun steckt man das kugelförmige Ende der Einstellschraube von hinten in diese weiße Plastikhalterung, die für diese Kugel eine passende Aussparung hat. Das zweite weiße Teil mit dem Gewinde für die Stellschraube kommt durch die Öse am Lampengehäuse und wird mit einer Drehung an der Öse verriegelt. Das alles identisch am anderen 16mm Loch bzw. der anderen Lampenhalteröse.
Nun haben also beide aufgebohrten Löcher die eingerastete Plastikbefestigung drin und darin steckt jeweils das kugelförmige Ende der Stellschrauben.
Jetzt erst fummelt man das Lampengehäuse an seinen Platz und dreht die beiden Stellschrauben, die mit ihrem Kopfende ja in der Plastikhalterung stecken, in das Gewinde an der Lampenhalteröse.
Hier sind zwei Fehler, die noch behoben werden müssen: Erstens stecken in den 16mm Löchern die Befestigungsteile mit Schrauben noch nicht drin und zweitens ist der Haltebügel für den Stellmotor im Weg. Die obere Schraube muss nochmal raus und der Bügel weggeklappt werden. Wenn das Lampengehäuse am richtigen Platz ist, werden die beiden Stellschrauben in das weiße Plastikteil in den Lampengehäuseösen eingefädelt und eingedreht. Die zweite M10-Schraube für die Motorhalterung muss nun wieder eingefädelt und angezogen werden – äußerst fummelig, aber es geht.
Nun den Motor (Stellschraube ragt heraus, siehe Bild der beiden Motoren oben) in die Motorhalterung aus elfenbeinfarbigem Plastik eindrehen, Bajonettverschluss, und den Kugelkopf der Stellschraube in das Plastikteil an der unteren Lampenhalterungsöse eindrücken. Wenn danach der weiße Sicherungsring fummelig draufgedrückt wurde, ist der mechanische Einbau fertig.
Der Anschluss des Stellmotorkabels ist trivial, Stecker passt ja. Der Lampenanschluss mit vorbereiteten Deutschsteckern sollte auch keine Probleme bereiten. In der Einbauanleitung, die jeder Lampe beiliegt, ist die Polung der Kabel dokumentiert.
Manche Formulierungen hier sind etwas umständlich und sich wiederholend. Sie sollen aber auch für einen Kfz-Dummie wie mich verständlich sein. Ich hoffe, dass damit Peters Aussage, dass diesen Einbau ein Laie nicht schaffen wird, widerlegt werden kann. Welcher Laie traut sich, für diesen Beweis anzutreten.