Was man für sein Auto "braucht", hängt dann doch von mehr Faktoren ab, als nur vom Gewicht. Gerade beim elastischen Seil sind die Spezifikationen nicht so leicht festzulegen. Viele schwören darauf, auch mit vergleichsweise zarten Seilen nie Probleme gehabt zu haben. Das hängt aber wohl in erster Linie von den Vorbereitungen ab.

Sieht man sich die zahlreichen Videos daneben gegangener Bergeversuche, gerissener Gurte etc. bei YouTube an, so fällt auf, dass in den meisten Fällen der Gurt/das Seil in Kombination mit brachialer Gewalt als Ersatz für Schweiß und Zeitaufwand dienen sollen. Das Auto sitzt vor einer Stufe, aber anstatt die Stufe mit dem Spaten wegzupräpaieren, setzt man einen anderen Wagen davor, der voll ins Seil fährt. Wenn da das Seil reißt, kann man eigentlich nur von Glück sprechen, sonst leiden halt die Schleppösen, und im schlimmsten Fall der Rahmen.

Ich finde es auch absurd, wenn man über das perfekte Bergeseil philosophiert, gleichzeitig aber mit dem Billigklappspaten aus dem Armyshop ums Auto kratzt (Anwesende selbstverständlich ausgenommen).

Komischerweise findet man in den Offroadforen seitenweise Diskussionen um Gurte und Seile, niemals aber über Schaufeln und Spaten.

Deshalb möchte ich an dieser Stelle mal eine Lanze für die Schaufel brechen und sagen: Wer noch keine brauchbare hat, solle sein Geld zuerst mal für solche ausgeben, dann erst für den perfekten Bergegurt. Meines Erachtens sollte jeder mindestens zwei Schaufeln dabei haben: einen guten, stabilen Spaten, mit scharfem Blatt und gutem Griff, der auch bei mehrstündigem Einsatz keine Blasen verursacht (ein Bügelgriff ist besser als der klassische, T-förmige Spatengriff, weil man damit die volle Schaufel gut unter dem Auto rausziehen kann), und eine breite Schaufel mit kurzem Griff, die für Schnee und Sand, aber auch im beengten Raum unter dem Fahrzeug gute Dienste tut. Ich habe beides von Fiskars, und kann auch beides nur empfehlen.

Marcus

Marcus


Und wieder ein Post mehr auf dem Zähler!