Hallo,

bei "Wünsch Dir was" käme bei mir vermutlich irgendwann ein 461er G500 heraus.

Zum Professional: Er kann evtl. mit dem Getriebe punkten oder vielleicht noch mit der kräftigeren Hinterachse. Darüber hinaus vielleicht auch noch mit dem einen oder anderen Detail, aber da wird es schon sehr sehr subjektiv (Wer braucht z.B. schon 24V-Technik parallel zu 12V? Im laufenden Modelljahr ist die 24V-Ausrüstung im Professional ja auch schon wieder Geschichte). Man sitzt im Pro jedenfalls in einer vergleichsweise teuren, leeren und lauten Kiste, deren Fahrwerk für 90% der Einsatzzwecke viel zu hart ist und erfreut sich an Details wie Ablauföffnungen im Fußraum oder begehbarer Haube, wenn man´s mag. Auf die Emotionen kommt es an smile

Der Motor ist nüchtern betrachtet ein technisch hochgezüchtetes PKW-Triebwerk in dem eine empfindliche Einspritzung mit inzwischen 1.800bar Raildruck arbeitet, mit Abgasrückführung, Katalysator und Partikelfilter, alles begleitet von Sensoren, Regelkreisen und elektronischer Motorsteuerung. Die Fahrt außerhalb der EU wird damit sofort zum Problem, wenn man in Gebiete mit schwefelhaltigem Kraftstoffen kommt. (Dazu gab´s hier schon einiges zu lesen.) Immerhin: Man kann ein paar Tausender investieren und den Kat gegen ein unbeschichtetes Exemplar tauschen, den DPF durch ein Leerrohr ersetzen und das Motorsteuergerät auf die entsprechende Variante umprogramieren. Das ist etwas robuster, entspricht letztlich Euro 3 und führt zum Verlust der ABE. Man ist dann auch gleich noch Steuerhinterzieher...(im Inland). Für die Gesundheit der Pumpe tankt man vielleicht noch Additiv oder Zweitaktöl 1:100 dazu und riskiert die Garantie. Das ist irgendwie alles von hinten durch´s Knie geschossen.

Wenn man an den ursprünglichen Einsatzzweck (Militär) und den Gedanken vieler Käufer (Fernreise) denkt, ist das Motorenkonzept technisch ziemlich unangebracht, aber angesichts der Homologationserfordernisse momentan unumgehbar. Euro 5 ist nunmal Gesetz in der EU.

Immerhin: Die Royal Army hat in der NATO kürzlich diskutiert, daß sie zukünftig keine Fahrzeuge mehr mit handelsüblicher und abgasgereinigter Motorentechnik beschaffen werden und diese notfalls auch EU-widrig zum Straßenverkehr zulassen werden. (In Afghanistan und anderswo sind auch bei der Bundeswehr diverse Probleme mit modernen Dieseltriebwerken aufgetaucht, auch beim G.)

Mal ehrlich: Man ist mit Geländewagen inzwischen in einer tiefen Sackgasse angekommen: echte Anspruchslosigkeit, Dauerhaltbarkeit und Elektronikfreiheit sind emissionsbedingt seit mindestens 10 Jahren Geschichte, dem Gesetzgeber sei dank. Dem Autokäufer konnte man das hinter dem Feigenblatt "Umweltschutz" andrehen und die Industrie hat letztlich auch kräftig daran mitverdient. Und währenddessen muss man als Bürger Flugverkehrsemissionen und schwerölverbrennende Fracht- und Kreuzfahrtschiffe akzeptieren, die in Relation JEDE Diskussion um KFZ-Emissionen als total grotesk erscheinen lassen.

Gute Nacht!







Ecken und Kanten serienmässig.